2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Die Einstellung bei der SG Wildsachsen stimmt. Oft fehlte nur das nötige Quentchen Glück Archivfoto: Lorenz
Die Einstellung bei der SG Wildsachsen stimmt. Oft fehlte nur das nötige Quentchen Glück Archivfoto: Lorenz

Wildsachsen behält den Kopf oben

Schlusslicht der Gruppenliga droht Anschluss zu verlieren +++ "Weiterhin erhobenen Hauptes auf den Platz gehen" +++ Hoffen auf Heimstärke +++ Spitzenteams vor der Brust

Wildsachsen. Einzig vier Unentschieden konnte die SG Wildsachsen aus den ersten zehn Saisonspielen ergattern. Entsprechend steht das, bereits seit Saisonbeginn als Außenseiter geltende, Team am Ende der Gruppenliga-Tabelle und droht allmählich den Anschluss zu verlieren. Bereits jetzt beträgt der Abstand zum rettenden Ufer acht Punkte und mit dem anspruchsvollen Programm der nächsten Wochen vor Augen, dürfte in Wildsachsen allmählich die Hoffnung schwinden auch im dritten Jahr die Klasse halten zu können.

Schwierige Lage mit dünnem Kader +++ Bender und Thaler hinterlassen Lücken

"Die Stimmung ist nicht schlecht", versichert Abteilungsleiter Herbert Oehl. Es sei eben einfach eine schwierige Lage in der aktuellen Saison mit einem kleinen Kader in dieser ausgeglichenen Spielklasse zu bestehen. Einzig 13 Spieler gehören demnach dem Gruppenliga-Kader an. Fallen welche aus, müsse bereits aus der Zweiten Mannschaft (aktuell 9. Platz der Kreisliga B Maintaunus) nachgefüllt werden. Entsprechend schwierig fällt es der SGW aktuell das Niveau der höchsten Wiesbadener Fußballliga erfüllen zu können. Wichtige Faktoren seien außerdem der Abgang von Andy Bender (zum SV Zeilsheim), der "hinten alles weggehauen hat", wie Oehl sich erinnert und der Ausfall von Pascal Thaler. Entsprechend sei er "nicht enttäuscht" von der Leistung der Elf, schließlich versuche jeder sein Bestes.

Glück fehlt in engen Spielen +++ Bitteres Pokal-Aus

"Im Vorjahr", so erklärt Oehl, "hatten wir oftmals das nötige Quentchen Glück und konnten unseren Heimvorteil sehr stark nutzen." Diesmal fehlten zum Teil Minuten oder kleine Fehler ließen die Spiele kippen. So führte Wildsachsen etwa gegen RaMa bis in die Nachspielzeit mit 2:1 und musste dann den bitteren Ausgleich hinnehmen. Zuletzt spielte das Team in Hadamar stark, hätte im ersten Durchgang mehrmals in Führung gehen können und kam in Hälfte Zwei nach einem Standardtreffer und einem Platzverweis gegen Nils Polak mit 1:4 unter die Räder. Weitere enge Spiele wie das 1:1 gegen Weyer, das 3:3 gegen Eschborn II oder die 2:3-Niederlage beim SC Meso drückten selbstverständlich ebenfalls aufs Gemüt. Zudem musste die SG im Kreispokal nach Elfmeterschießen beim A-Ligisten FC Sulzbach die Koffer packen.

Keine Schnellschüsse geplant +++ Trainer Tittler fest im Sattel

Nicht zuletzt deshalb herrscht beim Tabellenletzten gesunder Realismus. "Drei Jahre in der Gruppenliga sind schon großartig für uns", meint Oehl. "Natürlich hoffen wir weiter auf Erfolge und wollen jedes Spiel gewinnen", ergänzt er, doch scheint man sich bei der SG zunehmend mit dem Gedanken der Kreisoberliga anzufreunden. Schnellschüsse sind in jedem Fall keine geplant. Weder wird Trainer Andreas Tittler in Frage gestellt, noch plant man in Wildsachsen großflächige Verstärkung für die Winterpause. "Das ist bei uns kein Thema", versichert Oehl. Stattdessen wolle man auch weiterhin erhobenen Hauptes auf den Platz gehen und selbst wenn die nächsten Gegner Flörsheim (H), Zeilsheim (A) und Niedernhausen (H) heißen, nicht die Hoffnung fahren lassen. "Abgeschossen wurden wir immerhin auch nicht", meint Oehl und setzt auch weiterhin auf Moral und Kampfgeist seines Teams.

Aufrufe: 09.10.2015, 16:00 Uhr
Tommy KönnelAutor