2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinsnachrichten
Einen Nationalspieler auf dem Rücken: Alex Riehl hatte es in der zweiten Halbzeit mit einem ganz schnellen Spieler zu tun. Yussuf Poulsen hat eine komplette U-Karriere (49 Einsätze) in Dänmark in der Vita zu stehen. © MOZ
Einen Nationalspieler auf dem Rücken: Alex Riehl hatte es in der zweiten Halbzeit mit einem ganz schnellen Spieler zu tun. Yussuf Poulsen hat eine komplette U-Karriere (49 Einsätze) in Dänmark in der Vita zu stehen. © MOZ

Wieselflinke Rote Bullen in Neuruppin

Der MSV kassiert gegen den RB Leipzig acht Tore in 45 Minuten

Die Roten Bullen aus Leipzig sind am Mittwochabend erst nach der Pause so richtig in Fahrt gekommen. Nach einer 3:0-Halbzeitführung gewann der Zweitligist am Ende daher noch standesgemäß gegen vier Klassen tiefer spielenden MSV. Nur 313 Zuschauer sahen eine einseitig geführte Partie.

Ein Blick zurück: Im Mai vergangenen Jahres war der große HSV zu Gast. Damals setzte sich der Bundesligist klar mit 9:0 durch. Diese Partie sahen 2 700 Zuschauer.

Am Mittwochabend zeigten sich die Leipziger, im Sommer in die 2. Bundesliga aufgestiegen, "viel, viel galliger und spielfreudiger. Da war unglaublich viel Zug hinter", ordnete MSV-Kapitän Enrico Hinzer die Partie im Vergleich zum Test gegen den HSV ein. Daher rappelte es auch zweimal mehr im MSV-Kasten. "In der ersten Halbzeit haben wir noch gut dagegen halten können. Im zweiten Durchgang haben wir uns teilweise etwas nappelig angestellt." Für den 36-jährigen Stürmer machten die Zweikämpfe gegen die Leipziger Kanten keinen Spaß. "Die sind so athletisch und haben einen Körper aus Stahl. Da prallst du ab."

Teamkollege Alexander Riehl machte ähnliche Erfahrungen, traf nach der Pause hauptsächlich auf den pfeilschnellen Yussuf Poulsen. Sein Fazit: "Der war superschnell und hatte eine überragende Technik. Da siehst du dann halt manchmal richtig alt aus." Der Linksverteidiger hätte nicht gedacht, dass die Leipziger von ihrem Auftreten her so dicht an den Bundesligist HSV herankommen. "In der ersten Halbzeit sind wir noch gut in die Zweikämpfe gekommen, daher hielt sich der Rückstand in Grenzen. Nach der Pause hat das nicht mehr so geklappt."

Trainer Dietmar Bletsch pflichtete seinem Verteidiger bei: "Man hat dann einfach den Klassenunterschied gesehen. Und", wie er betonte, "wer die erste Elf bei Leipzig ist." Zwar mischte RB-Trainer Alexander Zorniger seine Teams pro Halbzeit kräftig durch, mit Poulsen und Frahn wehte aber noch einmal ein ganz anderer Wind durch den MSV-Strafraum. Zorniger: "Da war mehr Tempo drin und es waren sehr, sehr schöne Tore, nachdem wir in der ersten Halbzeit noch verhalten gespielt hatten."

Für Schiedsrichter Ronald Wille verlief die Partie so, wie im Vorfeld erwartet. "Die Mannschaften haben es mir nicht so schwer gemacht. Man hat schon den Ehrgeiz beim MSV gesehen, nicht allzu hoch verlieren zu wollen. Der Klassenunterschied war dennoch deutlich sichtbar." Für den Referee aus Cumlosen war es eine Premiere, ein so hochklassiges Team wie Leipzig zu pfeifen. Und der 27-Jährige gab zu, dass er sich nach dem folgenschweren Zusammenprall zu Beginn der Partie erst einmal sammeln musste. "Für beide Spieler tut es mir wahnsinnig leid. Ich wünsche ihnen eine schnelle Genesung." Auch Zorniger wünschte "dem MSV-Spieler gute Genesung".

Den Fokus danach wieder schnell aufs Wesentliche, nämlich das Spiel zu lenken, sei nicht so einfach. Neuruppins Christian Stölke prallte im Luftkampf mit RB-Akteur Joshua Kimmich zusammen. Beide signalisierten sofort eine schwere Kopfverletzung. Der Leipziger ging sofort zur Seitenlinie. Sein Kopf wurde verbunden. Für Stölke war sein Abschiedsspiel im MSV-Dress ebenso schnell beendet. Minutenlang wurde er am Boden behandelt, hatte einen Cut über dem Auge. Nach der Partie gab Trainer Bletsch ein Stück weit Entwarnung. "Der Cut ist zwar relativ groß, aber nicht so tief." Eine schwere Fußverletzung (Achillessehne), wie zunächst angenommen, soll nicht vorliegen.

Aufrufe: 026.6.2014, 10:09 Uhr
Gunnar Reblin / moz.deAutor