2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Bildmontage: VRM/sb /Foto: rscp.de
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Wiesbadener Fußball-Allianz geplant

SVWW und SVW wollen ranghöchsten Teams zusammenführen / Mitglieder und Fans sollen mitentscheiden

Ohne Visionen keine Fortschritte. Getreu dieser Devise haben die Führungsetagen des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden und des Hessenligisten SV Wiesbaden ihre Vorstellungen von einer möglicherweise gemeinsamen Zukunft in Pläne gefasst. Das Ziel: Die Landeshauptstadt Wiesbaden soll im Rhein-Main-Ballungsraum, wo sich die Bundesligisten nur so tummeln, mit einer Kräftebündelung auf allen Ebenen zur einer echten Fußballstadt entwickelt werden. Im Auftrag der beiden Präsidenten haben die Geschäftsführer Thomas Pröckl (SVWW) und Alexander Seitz (SVW) das intern erarbeitete Ideen-Paket nun auf den Tisch gelegt und versichern einhellig: „Entschieden ist nichts. Alles kann nur zur Umsetzung kommen, wenn wir Mitglieder, Fans, Politik und Verwaltung von vornherein einbinden und auf dem beabsichtigten Weg mitnehmen.“

Es ist ein wohl bundesweit einmaliges Projekt, das beiden Klubs, die seit geraumer Zeit Kontakt pflegen, vorschwebt – sofern die Mitglieder mitmachen. Das Vorhaben der innovativen Art: Der SV Wiesbaden soll Anteile der Spielbetriebs GmbH des SV Wehen Wiesbaden erwerben, dieser Fußball-Kapitalgesellschaft, die der Lizenzgeber für die Dritte Liga ist, als zusätzlicher Gesellschafter beitreten. In der Praxis soll die Allianz, die keine Fusion darstellt, auf den Bereich der ersten Mannschaft sowie den der leistungsorientierten Ausbildungsteams im Altersspektrum von U16 bis U23 beschränkt werden. Über den neuen Klubnamen, der zur Saison 2016/2017 greifen soll, dürfen die Mitglieder und Fans mitentscheiden.

„Wiesbaden besitzt mit 280 000 Einwohnern das Potenzial für Profifußball. Aber nicht mit zwei konkurrierenden Vereinen. Uns geht es um eine Zusammenarbeit unter Gleichen, nicht etwa um eine Übernahme. Beide Vereine sollen erhalten bleiben. Das ist ein strategisches Projekt, das nichts mit der derzeitigen sportlichen Situation in beiden Lagern zu tun hat, sondern langfristig ausgelegt ist“, erläutert Thomas Pröckl.

Weiterer Aspekt: Mit Markus Hankammer (SVWW) und Andreas Reich (SVW) sind in beiden Klubs die Präsidenten auch die Hauptgeldgeber, womit künftig – sofern das Projekt im November besiegelt wird – finanzielle Kräfte gebündelt würden. Aber Pröckl und Seitz verknüpfen mit dem Zusammenschluss auch einen Zugewinn an weiteren großen Sponsoren aus dem Pool heimischer Unternehmen, dazu mittelfristig ein deutlich höheres Zuschauer-Interesse.

Fragen und Antworten zur geplanten Zusammenarbeit findet Ihr hier.

Votum nötig

Für den 23. November sind parallel stattfindende Mitgliederversammlungen in beiden Vereinen geplant. Der SVWW würde aufgrund der GmbH-Konstellation keine Mitglieder-Zustimmung benötigen Der SVW braucht mutmaßlich eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Aufrufe: 029.9.2015, 06:00 Uhr
Stephan Neumann und Tobias GoldbrunnerAutor