2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wiedersehen mit dem Weltmeister

Beim Benefizspiel der Lotto-Elf in Föhren trifft Ferdinand Rügner Fußball-Legende Horst Eckel

Als Junge hatte Ferdinand Rügner im Weltmeisterjahr 1954 ein Autogramm des Kaiserlauterer Spielers Horst Eckel ergattert. 2015 kommt Eckel mit der Lotto-Elf nach Föhren, wo Rügner wohnt. Eine Chance, die sich der Lautern-Fan nicht entgehen lassen will.
An 1954 erinnert sich Ferdinand Rügner aus Föhren noch sehr gut: das Jahr, in dem Deutschland Weltmeister wurde. 16 Jahre war er damals und riesiger Fan von Kaiserslautern und den Brüdern Fritz und Ottmar Walter. Klar, dass der Jugendliche am Start ist, als die Lauterer in der damaligen ersten Liga, der Oberliga Südwest, zum Spiel in Trier antreten. Und mit einem Buch seines Idols Fritz Walter in der Hand - ein Geschenk des Vaters zu Weihnachten - fängt er die Profis nach dem Spiel am Mannschaftsbus ab. "Erst haben sie uns weggeschickt, aber dann hat der Fritz Walter gerufen ‚Lasst die Jungs doch rein!'", erzählt er. Alle Spieler unterschreiben in dem Buch - auch die späteren Weltmeister Werner Kohlmeyer, Werner Liebrich, Fritz Walter, Ottmar Walter und Horst Eckel.

Ein alter Begleiter


Und es ist eben jener Horst Eckel, den sie damals wegen seiner Laufstärke Windhund nennen, der heute mit der Lotto-Elf (siehe Extra) nach Föhren gekommen ist. Nicht mehr als Spieler, sondern als Trainer und Team-Manager des Benefiz-Teams. Und wieder einmal hat Ferdinand Rügner sein Buch dabei. Die Seiten sind inzwischen vergilbt, der Umschlag etwas abgegriffen, doch die Unterschriften von damals auf den ersten Seiten sind deutlich zu erkennen. Beim Benefizspiel gegen die Meulenwald-Auswahl will er Eckel noch einmal sehen, ihm das Buch zeigen und um eine neue Unterschrift bitten.
Schon am frühen Abend ist er auf den Sportplatz gekommen. Am Eingang gibt es Pommes und Bier. Daneben wirbt die Weinkönigin für das Winzerprodukt. Auf dem Rasen üben Jungen das Kicken mit den Ex-Bundesligaprofis Dariusz Wosz und Wolfgang Kleff. Für die Mädchen gibt es einen Cheerleading-Schnupperkurs mit Nika Krosny-Wosz. Zu beiden Seiten des Platzes haben sich schon etliche Zuschauer jedes Alters eingefunden - rund 750 werden es im Laufe des Abends werden. Die meisten machen auch Halt an der von Thomas und Gerhard Weyer bemannten Losbude - schließlich gibt es VIP-Tickets für ein Spiel von Kaiserslautern zu gewinnen.
Und plötzlich ist für Ferdinand Rügner der Moment gekommen: Horst Eckel ist angekommen, geht durch die Zuschauer in Richtung der Umkleiden. Es sind vor allem ältere Besucher, die ein Foto mit ihm machen wollen, ihn begrüßen und erkennen. Auch Rügner spricht ihn an: "Herr Eckel, darf ich Ihnen etwas zeigen", fragt er den Weltmeister und zieht das Fritz-Walter-Buch von 54 aus der Innentasche der Jacke. "60 Jahre ist das jetzt her", sagt er und zeigt Eckel dessen Autogramm aus dem Weltmeisterjahr. Der schmunzelt und lässt sich nicht zweimal bitten, die Unterschrift zu erneuern. Und während Eckel schon in den Kabinen verschwindet, schreibt Rügner noch das Datum dazu.
Wenig später landen auf dem Rasen vier Fallschirmspringer der Flugschule Föhren und bringen die Spielbälle. Bürgermeisterin und Schirmherrin Christiane Horsch und Weinkönigin Lena Endesfelder übernehmen den Anstoß, und das 180. Spiel der Lotto-Elf beginnt. Doch das ist für Ferdinand Rügner nun fast Nebensache.
Extra Die Lotto-Elf gibt es seit 1999. Der Kader besteht aus fast 50 Prominenten, darunter Wolfgang Overath (Weltmeister von 1974), Dariusz Wosz und Stefan Kuntz (Ex-Nationalspieler) oder Comedian Guido Cantz. Trainiert und gemanagt werden sie von Hans-Peter Briegel und Horst Eckel. Insgesamt konnten sie bereits über 1,7 Millionen Euro an Spenden sammeln. Beim Benefizspiel in Föhren ist sie gegen die Meulenwald-Auswahlmit den Trainern Klaus Toppmöller und Wolfgang Riemann und Spielern wie Rudi Thömmes, Werner Heinzen, Bernhard Heinz oder Uwe Heinsdorf angetreten. Das Spiel in Föhren fand zu Gunsten der Aktion "Lebendiges Föhren", der Kinderkrebshilfe und der Awo-Jugendhilfe statt. Mit Sponsorengeldern sowie den Einnahmen aus dem Ticket- und Losverkauf kamen insgesamt rund 10 000 Euro zusammen, die jeweils zu einem Drittel an diese Einrichtungen gehen. Das Spiel endete mit einem 5:3-(4:2)-Sieg für die Lotto-Elf.
Aufrufe: 08.5.2015, 22:16 Uhr
Christina LibeauxAutor