Wiederaufstieg war nicht eingeplant

,,Diese Erfolgsstory war keine Selbstverständlichkeit", berichtet der 46-Jährige. Als er zum Saisonbeginn die Zügel in die Hand nahm, sowohl als Trainer als auch als sportlicher Leiter, war zunächst Aufräumen angesagt. ,,Es musste erst einmal eine richtige Struktur in die ganze Sache, sowohl in den sportlichen als auch in den organisatorischen Dingen", sagt er. Mutlu verdeutlicht das an einem Beispiel: ,,In der Saison davor hatten wir 1500 Euro Kosten Mahngebühren, Strafen für Versäumnisse, aber auch Kosten wegen Verfahren vor den Schiedsgerichten nach Spielervergehen." Viel Geld für einen B-Klassen-Verein. In der zurückliegenden Runde habe man diese Position auf 30 Euro zurückgefahren. ,,Ich habe mich um vieles selbst gekümmert und den Spielern vor der Saison gesagt: Wenn sie durch unsportliches Verhalten Kosten verursachen, müssen sie das aus eigener Tasche bezahlen." Das hat offensichtlich Wirkung gezeigt. ,,Den direkten Wiederaufstieg hatten wir aber nicht auf der Rechnung", berichtet der Trainer.

Wie geht es weiter? Ist die Mannschaft B-Klassen-tauglich? Im Grundsatz ja, glaubt Mutlu, der sich selbst aus der sportlichen Verantwortung zurückziehen will. Aber der Kader müsse etwas breiter werden. Nach seiner Auffassung sollte allerdings die Maxime bleiben: ,,Weiter mit Spielern aus Ingelheim arbeiten und noch eins: In der B-Klasse sollte kein Geld bezahlt werden." Gleichwohl brauche man fünf oder sechs Aktive mehr, um nicht - wie in der vergangenen Runde mehrfach aufgrund von Ausfällen geschehen - im Training nur mit zehn bis zwölf Spielern arbeiten zu können. Der Kern der Mannschaft bleibt zwar zusammen, aber einer der älteren Spieler hört auf, und Mutlus Sohn Yekta, Leistungsträger im Mittelfeld, wechselt zum SV Wiesbaden. Nachfolger als Coach wird der bisherige Co-Trainer Mustafa Sari, derzeit auch Co-Trainer an der Seite von Julius Haas bei den C-2-Junioren der Spvgg. Ingelheim.

Inwieweit sich Ertan Mutlu weiter beim FSC Ingelheim einbringt, ist offen. Der 46-jährige Drucker hat drei Söhne, die Fußball spielen, zwei davon in der Jugend der Spielvereinigung. ,,Das kostet an den Wochenenden viel Zeit", sagt er. Außerdem will er abwarten, wie sich der FSC in der bevorstehenden Generalversammlung im Sommer aufstellt. Sollten die Strukturen in seinem Sinne weiter optimiert werden, kann er sich vorstellen, sich - allerdings in reduzierter Form - auch in Zukunft zu engagieren.

Meister der C-Klasse Mainz-Bingen West I: 76 Punkte, Tordifferenz von +83.