2024-05-02T16:12:49.858Z

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BCF-Coach Reiner Leitl hat sich etwas mehr von der Saison erhofft. Im Frühjahr soll der Klassenerhalt so früh wie möglich unter Dach und Fach gebracht. F: Becherer
BCF-Coach Reiner Leitl hat sich etwas mehr von der Saison erhofft. Im Frühjahr soll der Klassenerhalt so früh wie möglich unter Dach und Fach gebracht. F: Becherer

»Wieder nur um den Klassenerhalt« - Leitl unzufrieden

Wolfratshausen liegt zur Winterpause auf Rang zehn +++ BCF-Coach hatte sich in dieser Spielzeit mehr erhofft +++ Müller und Pummer fallen lange aus

Es wäre mehr drin gewesen. So lautet das Winter-Fazit beim BCF Wolfratshausen. Die Farcheter belegen den zehnten Tabellenplatz. Trainer Reiner Leitl (55) und seine Schützlinge sind gut beraten, die Sinne fürs Frühjahr zu schärfen, beträgt der Abstand auf die Abstiegsrelegationszone doch nur fünf Zähler. Der Chefanweiser der Farcheter bemängelt zu viele Unentschieden. Neuzugänge wird es in der Winterpause nicht geben, denn der Kader war mit 28 Mann ohnehin zu groß. Vielmehr werden vier Spieler den Verein im Winter verlassen. Almir Dzaferovic wird in seinem Heimatland Österreich studieren. Yusuf Catal, Jan Penic und Vincenco Potenza haben sich ebenfalls neue Herausforderungen gesucht. Trainingsauftakt war am 18. Januar. Der Start wird richtungweisend sein, denn es geht auswärts gleich gegen die zwei vom Abstieg bedrohten Teams aus Bogen und Erlbach.

Reiner Leitl ist in der dritten Saison beim BCF Wolfratshausen tätig. Ob der 55-Jährige auch in der nächsten Spielzeit weiter das Kommando hat, ist noch ungeklärt: "Ich habe keine Eile. Ich denke aber, dass wir während der Vorbereitung miteinander über dieses Thema sprechen werden. Wenn mich der Verein noch will, werde ich weitermachen. Aber für mich wird es die letzte Trainerstation in meiner Karriere sein", lässt Leitl wissen. Der ist mit dem bisher Erreichten nicht vollauf zufrieden und kritisiert: "Wir haben achtmal unentschieden gespielt. Das ist zu viel. Wir haben leichtfertig Punkte verschenkt. Fünf dieser acht Spiele hätten wir gewinnen können, haben wir aber leider nicht. Dadurch sind wir nicht vom Fleck gekommen." Denn Leitl gibt unumwunden zu: "Ich hätte schon gerne weiter oben mitgespielt, so um Rang fünf. Aber diese Möglichkeit haben wir vertan und so geht es wie alle Jahre wieder nur um den Klassenerhalt." Leitl weiß aber auch, wie es qualitativ um die Bayernliga Süd bestellt ist: "Die Liga ist heuer sehr stark. Da muss man immer Topleistung abrufen, sonst gewinnt man kein Spiel." Den Farchetern fehlt es einfach auch an der nötigen Konstanz. Denn nur einmal gelangen dem BCF zwei Siege in Folge. Somit pendelte die Leitl-Elf in der Tabelle im Bereich zwischen Rang neun und 14, konnte nie weiter vorstoßen und blieb damit immer am Rand zur Gefahrenzone. "Es wird für uns in den restlichen Spielen darum gehen, die noch fehlenden Punkte für den Klassenerhalt einzufahren."

Verletzungspech: Müller und Pummer fallen lange Zeit.

Die Vorbereitung begann aber denkbar ungünstig für die Oberbayern. Für Paul Müller ist die Saison bereits beendet, der Abwehrmann hat sich einen Achillessehnenriss zugezogen. Sebastian Pummer laboriert an einer Knieverletzung und kann voraussichtlich erst in acht Wochen wieder angreifen. Wenigstens will Stürmer Lamine Guèye nach seinem Kreuzbandriss wieder ins Training einsteigen. Allerdings tritt Leitl gleich auf die Bremse: "Da muss man erst mal abwarten, was er schon alles mitmachen kann." Behutsam aufgebaut werden soll dann auch Mittelfeldakteur Emin Kaya nach seiner Schambeinentzündung. Personell hat sich im mit 28 Mann doch recht üppig besetzten Kader einiges getan. "Wir wussten, dass wir da etwas tun müssen und so verlassen uns nun vier Spieler", teilt Leitl mit. Das sind in erster Linie Akteure, die über zu wenig Einsatzzeiten geklagt haben. "Einerseits verstehe ich die Spieler, wenn sie in der ersten Mannschaft kaum drankommen. Aber sie müssen auch Verständnis für die Situation haben. Denn ich kann nicht jede Woche die Mannschaft umbaue, nur damit alle mal zum Einsatz kommen." Almir Dzaferovic setzt sein Studium in Österreich fort und verlässt Wolfratshausen daher. Vincenco Potenza hat sich dem FC Pipinsried angeschlossen, Yusuf Catal wechselt zu Türkgücü-Ataspor München. Jan Pencic bricht seine Zelte im Isar-Loisach-Stadion nach einem halben Jahr wieder ab und verlässt den Verein mit unbekanntem Ziel. Leitl rechnet mit einem kniffligen Start für seine Jungs: "Bogen hatte in der Vorrunde Verletzungsprobleme, da werden die meisten Spieler wieder zurückkehren und damit wird es schwer. Erlbach rüstet auf, will unbedingt in der Liga bleiben. Da müssen wir auch eine sehr starke Leistung bringen, um dort zu bestehen."





Die Fieberkurve des BCF Wolfratshausen:

















Aufrufe: 028.1.2016, 08:00 Uhr
Dirk MeierAutor