2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die FCA-Abwehr, hier Oliver Gorgiev (r.), hielt auch gegen den TSV 1860 München II dicht. Foto: Andreas Brückmann
Die FCA-Abwehr, hier Oliver Gorgiev (r.), hielt auch gegen den TSV 1860 München II dicht. Foto: Andreas Brückmann

Wieder ein wichtiger Punkt für den FC Amberg

Elf von Trainer Timo Rost holt sich beim TSV 1860 München II ein 0:0 +++ Abwehr der Gelb-Schwarzen erneut nicht zu überwinden

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Duplizität der Ereignisse: Wie schon am Dienstagabend beim Remis zuhause gegen den SSV Jahn Regensburg erkämpften sich die Regionalliga-Fußballer des FC Amberg am Samstagnachmittag vor 625 Zuschauern im Grünwalder Stadion beim TSV 1860 München II mit dem 0:0 den nächsten wichtigen Zähler. „Damit können wir sehr gut leben“, sagt nach dem Schlusspfiff Ambergs Teammanager Hubert Kirsch. Zumal das Restprogramm für die Gelb-Schwarzen zwar anspruchsvolle, aber keineswegs unlösbare beinhaltet.

Die Abstiegsregion in der Regionalliga rückt nach diesem Spieltag noch enger zusammen. „Dass es bis zum Ende spannend bleiben wird, ist uns bewusst“, so Kirsch. Schon alleine deshalb sei der in München errungene Zähler ungemein wichtig. „Wir stehen in der Abwehr wieder stabil und haben jetzt zweimal zu Null gespielt. Und vorne werden wir sicher auch bald wieder treffen“, so der Teammanager optimistisch.

Kann er sein, denn der FC trat in München genauso engagiert auf wie zuletzt gegen den Jahn. Genau das hatte Löwen-Coach Daniel Bierofka erwartet. „Beim 0:0 gegen Regensburg hatte Amberg ein erstes Lebenszeichen gesendet.“ Er veränderte gegenüber dem 2:2 vor einer Woche in Augsburg seine Startelf gleich auf drei Positionen. Jannik Bandowski und Stephan Hain fehlten komplett, Lirim Kelmendi saß zunächst nur auf der Bank. Für sie begannen Andreas Scheidl, Angelo Mayer und Fabian Hürzeler.

„Der Punkt gegen Regensburg war enorm wichtig für meine Mannschaft. Eigentlich bin ich ein Freund des offensiveren Fußballs. Aber ich habe der Mannschaft durch eine defensive Ausrichtung Sicherheit gegeben“, hatte Ambergs Trainer am Dienstagabend nach dem Schlusspfiff gesagt. Und genau diesem Stil blieb er auch im Grünwalder Stadion treu. Zumal er auf die erkrankten Angreifer Tobias Wiesner und Sebastian Hauck gänzlich verzichten musste und Benny Werner nach seiner langen Verletzungspause erst einmal auf der Bank saß, ebenso wie die offensiver ausgerichteten Michael Dietl und Sven Seitz.

Als einziger Stürmer begann somit Junior Torunarigha. Frank Lincke rückte nach seiner Sperre wieder in die Anfangsformation. Die erwischte bei den Oberbayern einen durchaus guten Start und vertraute erneut ihrer starken Abwehr. Die erste gefährliche Aktion gab es nach nur neun Minuten im Löwen-Strafraum: TSV-Schlussmann Michael Netolitzky schoss bei einem Klärungsversuch seinen Mitspieler Lukas Aigner unglücklich an. Der Ball prallte von dessen Rücken nur knapp über das Tor.

Auf der Gegenseite brannte es nach 18 Minuten lichterloh: Nach einem Freistoß von rechts für die Münchener köpfte zunächst Hürzeler an die Latte, wobei Torunarigha hier goldrichtig stand und auf der Linie klärte. Den Abpraller brachte Mayer ebenfalls per Kopf auf das Amberger Tor, dieses Mal war FCA-Torwart Matthias Götz zur Stelle. Es entwickelte sich ein Spiel wie das zuletzt gegen den Jahn: 1860 hatte mehr Ballbesitz, biss sich aber an der FCA-Abwehr, die erneut mit einer Fünfer-Kette operierte, die Zähne aus. Die Rost-Elf hingegen lauerte auf Konter und auf ihre Möglichkeiten nach Standardsituationen. „Es spielte sich viel im Mittelfeld ab“, so Kirsch.

Bei so einer unterlief jedoch Götz nach 35 Minuten eine Unachtsamkeit. Er unterschätzte eine TSV-Flanke von rechts, aber Kevin Kühnlein war zur Stelle und klärte zur Ecke, die nichts einbrachte. Nur 60 Sekunden bewies Götz aber seine ganze Klasse, als er gegen den auf halblinker Seite freistehenden Karger die Oberhand behielt (36.). Seitens des FC Amberg gab es in den ersten 45 Minuten fast nichts zu vermelden, bis auf die Nachspielzeit: Bei einem Konter setzte Marco Wiedmann seinen Versuch aus 15 Metern über die Latte. Ansonsten waren Chancen Mangelware.

„Was aber angesichts unserer taktischen Ausrichtung auch nicht verwundert, denn im engen Abstiegskampf zählte jeder Punkt“, sagte Kirsch in der Halbzeitpause. Der hoffte auf den entscheidenden Konter im zweiten Durchgang, in den beide Teams in unveränderten Aufstellungen gingen. Dieses Mal gaben die Gastgeber das erste kleine Lebenszeichen von sich, als Nicolas Helmbrecht seinen Drehschuss aus rund 18 Metern von der linken Seite in die Wolken setzte (49.).

Auch wenn die Löwen-Bank und -Fans fünf Minuten später im Amberger Strafraum ein Foul an Nicolas Andermatt gesehen haben wollen, ein Elfmeter war dies nicht und der sicher leitende Referee Christopher Schwarzmann ließ zu Recht weiterspielen. In einer Partie, in der sich weiterhin viel im Mittelfeld abspielte, kämpften die FCA-Akteure um jeden Zentimeter, konnten jedoch die nächste Möglichkeit der Platzherren in der 63. Minute nicht verhindern, als Simon Seferings aus 16 Metern das Leder nur knapp neben den Pfosten setzte.

Im unmittelbaren Gegenzug leistete sich die 1860-Defensive einen Schnitzer, der Thomas Schneider 20 Meter vor dem Tor in eine aussichtsreiche Position brachte. Allerdings reagierte TSV-Schlussmann Netolitzky etwas schneller und schlug das Leder gerade noch vor dem Amberger weg (64.). Ansonsten das gleiche Bild wie in der ersten Hälfte: 1860 mühte sich, die FCA-Abwehr auszuhebeln, fand aber kein Mittel. Die Gelb-Schwarzen hingegen setzten in der Schlussphase vermehrt Nadelstiche, die nicht wirklich zwingend waren. So wie Kai Hempel (81.), dessen Schuss aus 16 Metern abgeblockt wurde.

Zwei Aufreger gab es dann noch in den letzten Minuten, als Götz zunächst mit Felix Bachschmid im Sechzehner zusammenprallte – eine knifflige Situation, die aber ebenso vom Schiedsrichter richtig bewertet wurde, der nicht auf Strafstoß entschied (90.). Und in der 93. Minute war Benny Werner nach einem Gewühl im TSV-Strafraum und einer darauffolgenden Flanke zu sehr überrascht, an den Ball zu kommen. „Das wäre es dann fast noch gewesen“, so Kirsch, der mit dem einen Zähler aber zufrieden war.

TSV 1860 München II – FC Amberg 0:0 (0:0)

TSV 1860 München II: Netolitzky – Genkinger (75. Kelmendi), Aigner, Mayer, Kokocinski – Scheidl (75. Bachschmid), Seferings, Helmbrecht, Hürzeler (59. Katidis) – Andermatt – Karger.

FC Amberg: Götz – Gorgiev, Plänitz, Ceesay, Graml – Wiedmann, Kühnlein, Hempel (88. Fischer), Lincke – Schneider (75. Dietl) – Torunarigha (67. Werner).

Tore: ./.

Zuschauer: 625.

Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (TSV Scheßlitz).

Aufrufe: 016.4.2016, 16:18 Uhr
Stephan LandgrafAutor