2024-04-29T14:34:45.518Z

Der Spieltag

Wiebusch warnt nach 7:0 vor Überheblichkeit

Auftakt in der Bezirksliga Staffel 3

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Ein Ergebnis, mit dem wohl fast keiner in der Bezirksliga gerechnet hat, schafft der FC Nieheim. Mit 7:0 fegt das Team von Raffaele Wiebusch den FC Peckelsheim-Eissen-Löwen vom Platz. Drei Punkte sichern sich zudem der FC Blau-Weiß Weser, TuS Erkeln, SuS Westenholz, SV Dringenberg und die Warburger Sportfreunde 08.

TuS Erkeln – SV Höxter 3:0 (1:0)

„Wir hätten hier ein Schützenfest feiern können“, sagt Erdogan Acar kurz nach dem Schlusspfiff. Der Trainer des TuS Erkeln ist nach dem 3:0 (1:0)- Auftakterfolg gegen den SV Höxter zumindest mit der Torausbeute nicht ganz zufrieden. In einem fast komplett einseitigen Bezirksliga-Duell treffen Giovanni Carmisciano, Sefa Sener und Bayram Sener für die Grün-Weißen.

Schon in den ersten Minuten gerät der Landesliga-Absteiger so richtig unter Druck. Nach vier Minuten klärt die SVH-Defensive in letzter Sekunde auf der Linie, wenig später scheitert Mehmet Köse nur am Querbalken. Auch in der 13. Minute ist es wieder der Neuzugang vom SC Verl, der aus guter Position an Dennis Ferranti hängen bleibt. Die beste Gelegenheit auf Seiten der Kreisstädter hat Stefan Schmidt, einer von insgesamt sechs Neuzugängen in der Startelf, auf dem Fuß. Sein Schuss geht aber knapp am rechten Pfosten vorbei (26.). „Wer weiß, wie das Spiel mit einem Treffer von uns gelaufen wäre. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit ganz gut dagegen gehalten, haben uns aber durch zu viele individuelle Fehler in Gefahr gebracht“, berichtet SVH-Coach Marinko Djak.

Die Hausherren bestimmen weiter das Spiel, kommen aber durch die dicht gestaffelte Defensive der Rot-Weißen nicht so richtig durch. Eine Standard-Situation sorgt nach 37. Minuten für das erlösende 1:0. Auf Ansage erhält Giovanni Carmisciano die Ecke von Sefa Sener zugespielt. Der Innenverteidiger zieht leicht ins Zentrum und schießt die Kugel in Richtung SVH-Gehäuse. Weil der Ball unglücklich abgefälscht wird, bleibt Ferranti ohne Chance (35.).

Nur 180 Sekunden nach dem Seitenwechsel kommen die Höxteraner zur insgesamt zweiten guten Möglichkeit: Lucas Balch flankt, doch Furkan Kahya kommt einen Schritt zu spät an den Ball. Diesen besagten Schritt zu spät kommt auch auf der anderen Seite Leonard Beer, der Mehmet Köse im Strafraum von den Beinen holt. Den fälligen Elfmeter versenkt Sefa Sener locker im linken Eck (52.). Und auch sein Bruder trägt sich nur wenig später in die Torschützenliste ein. Kosta Triantafillidis lässt gleich zwei Gegenspieler wie beim Sirtaki austanzen und spielt quer auf Bayram Sener - der Routinier schiebt ohne große Mühe zum 3:0 ein (57.).

Der SV Höxter gibt sich aber auch nach dem aussichtslosen Drei-Tore-Rückstand nicht geschlagen und investiert viel. „Wir waren aber nach den 120 Minuten im Pokal sehr platt“, meint Djak. Die Grün-Weißen lassen in der restlichen Spielzeit nichts mehr anbrennen und schieben sich die Kugel locker zu. Einen weiteren Treffer markiert das Team von Erdogan Acer aber nicht mehr. Der Trainer resümiert: „Für den ersten Auftritt war es in Ordnung. Nach dem 3:0 ist das Spiel verflacht. Wir haben die gewünschten drei Punkte geholt. Höxter steht vor einer ganz schweren Saison. Ich wünsche der Mannschaft aber alles Gute.“ Djak ergänzt: „In so einem Spiel muss man 90 Minuten konzentriert sein und auch ein bisschen Glück haben. Das hatten wir beides nicht. Wir haben aber bis zum Schluss alles versucht. Wir müssen weiter an uns arbeiten und in der nächsten Woche wieder angreifen.“

Tore: 1:0 Carmisciano (35.), 2:0 S. Sener (52./Strafstoß), 3:0 B. Sener (57.).

FC Blau-Weiß Weser – SCV Neuenbeken 5:2 (0:1)

Fünf Tore in Halbzeit zwei, davon drei in der Schlussphase: Der FC Weser besitzt in diesem Duell die größeren Reserven und fährt verdient drei Punkte ein. Die erste Halbzeit verläuft aber überhaupt nicht nach dem Geschmack von FCW-Trainer Heiko Bonan. In der 24. Minute erzielt Jens Schröder den ersten Treffer für die Gäste. Was dann nach dem Seitenwechsel passiert, kann auch Mark Leinung nicht verstehen. Der SCV-Kicker sagt: „Es waren zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten von uns. Im ersten Durchgang machen wir alles richtig, sind klar die bessere Mannschaft und nur mit einer 1:0-Führung in die Pause.Wir haben innerhalb von zwei Minuten erst den Ausgleich und dann das 1:2 gegen uns kassiert.“ Eine Systemumstellung hat diese beiden Treffer erst möglich gemacht. Bonan überraschte die Gäste im zweiten Durchgang mit einem 4-4-2 und setzt neben Stefan Lübke in der Spitze auf Anil Okur. Und der kleine, quirlige Angreifer ist es auch, der Weser mit zwei Treffern in Front schießt. „Wir hatten in der zweiten Hälfte mehr vom Spiel und waren besser drin. Neuenbeken hat den Faden verloren und wir haben in Höhe verdient gewonnen“, sagt Marcus Menzel, Co-Trainer der Blau-Weißen. Erst Stefan Lübke (80.) und dann Leon Krüger (89.) und Simon Hartmann (90.+2) sorgen für den 5:2-Endstand. Der SCV kam nur noch durch Kevin Kleinert zu einem Tor (89.). Leinung meint abschließend: „Wir haben in der gesamten zweiten Hälfte nicht mehr ansatzweise in unser Spiel gefunden und es dem Gegner, der keinesfalls spielerisch überzeugt hat, viel zu leicht gemacht. Nach vorne fanden wir nur noch sporadisch statt und defensiv haben wir kaum noch Zweikämpfe für uns entschieden. Leider wurde uns durch einen nicht gegebenen Elfmeter die Chance zum Ausgleich verwehrt. Baillo Bah und ich haben es versäumt, aus aussichtsreichen Positionen für den Anschluss zu sorgen. Das 4:1 war gleichbedeutend mit dem endgültigen Knockout.“

Tore: 0:1 Schröder (24.), 1:1, 2:1 Okur (48., 50.), 3:1 Lübke (80.), 4:1 Krüger (89.), 4:2 Kleinert (89.), 5:2 Hartmann (90.+2.).

FC Nieheim – FC Peckelsheim-Eissen-Löwen 7:0 (4:0)

In einem Punkt sind sich die Trainer einig: „Fast jeder Schuss war ein Treffer.“ Dass es am Ende so deutlich wird, liegt an einem eiskalten FC Nieheim. „Wir waren aggressiv und haben uns nach dem 2:0 in einen Rausch gespielt“, sagt FCN-Trainer Raffaele Wiebusch. Schon im ersten Durchgang sorgen die Hausherren durch Treffer von Kemal Akman (7.), zweimal Raffaele Wiebusch (30., 45.) und Sami Tuncel (32.) für eine beruhigende 4:0-Führung. „Wir wollten das Spiel offensiv angehen und sind gnadenlos ausgekontert worden“, denkt FCPEL-Trainer Manfred Tournier über die falsche taktische Ausrichtung und den Alptraumstart nach: „Wir hatten im gesamten Spiel zwar viel Ballbesitz, haben die Gegentore durch eine schwache Zweikampfführung begünstigt und sind immer wieder in Konter gelaufen, die zu Toren geführt haben.“ Die Gäste präsentieren sich auch nach dem Seitenwechsel komplett verunsichert. Wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff legt Wiebusch gleich das 5:0 nach. Die beiden weiteren Treffer besorgen erneut Akman (66.) sowie Daniel Düsing (82.). „Wir müssen das Ergebnis ganz realistisch sehen und die Kirche im Dorf lassen. Die Zuschauer waren aber begeistert. Das war hier schon lange nicht mehr so“, betont der dreifache Torschütze und Spielertrainer Raffaele Wiebusch.

Tore: 1:0 Akman (7.), 2:0 Wiebusch (30.), 3:0 Tuncel (32.), 4:0, 5:0 Wiebusch (45., 46.), 6:0 Akman (66.), 7:0 Düsing (82.).

SV Atteln – SV Heide-Paderborn 1:1 (1:1)

Das Endergebnis steht in dieser Partie schon zur Halbzeit fest. Und das ist für SVA-Coach Frank Ewert auch gerecht so. Es ist ein intensives Match, das durch Andre Mader in der 18. Minute eröffnet wird. Doch nur drei Minuten später antworten die Paderborner durch Michele Tomea-Mallorquin. „Heide gewann danach an Oberwasser und hat sich gute Chancen erarbeitet. Bis zur Halbzeit hatten sie einige Möglichkeiten zum Führungstor“, berichtet Ewert. Nach einer taktischen Umstellen bekommen die Attelner deutlich mehr Zugriff auf Spiel und Gegner. Es bieten sich einige gute Chancen für die Hausherren. Die beste davon lässt Simon Diermann liegen – er verschießt einen Elfmeter. Heide verpasst mit Schlusspfiff die Riesenmöglichkeit auf den Auswärtssieg. „Es war ein Beleg dafür, dass beide Team bis zum Ende alles versucht haben und den Sieg wollten“, resümiert der SVA-Trainer.

Tore: 1:0 Mader (18.), 1:1 Tomea-Mallorquin (21.)

FC Stahle – SuS Westenholz 1:4 (0:1)

FCS-Trainer Norbert Dölitzsch überschüttet die Gäste nach dieser Partie mit sehr viel Lob. „Das ist eine sehr gute Mannschaft, die richtig gut geordnet stand. Sie haben sehr toll verschoben, gute Einzelspieler und als Team alles gut umgesetzt. Es ist eine große, stabile und starke Mannschaft“, sagt er. Gleich mit der ersten Chancen geraten die Hausherren im Duell der Bezirksliga-Neulinge in Rückstand. Ein Fehlpass in der Vorwärtsbewegung wird den Stahlern zum Verhängnis. „Da wurde uns vorgemacht, wie man richtig umschaltet“, so Dölitzsch. Eine präzise Flanke in die Mitte schließt Michael Schormann mit dem 1:0 ab (5.). Fortan vergeben die Schwarz-Weißen drei richtig dicke Dinger. Doch Andre Struck, Stefan Borgolte und Pascal Ewers bekommen die Kugel nicht im Tor unter. Auf der anderen Seite fischt Jonas Dähling einem SuS-Angreifer den Ball stark vom Fuß. Nach Wiederbeginn muss Dähling zum zweiten Mal hinter sich greifen. Ein „unmöglicher und lascher Schuss“ von Steffen Höber, wie es Dölitzsch beschreibt, landet in den Netzmaschen. Der FCS muss sich spätestens nach dem 0:3 durch Marius Franz sowie dem 0:4 durch Michael Schormann mit der Niederlage zum Auftakt abfinden (58., 60.). „In dieser Phase haben wir uns ein bisschen naiv verhalten“, sagt Dölitzsch, der über eine erneute Möglichkeit von Stefan Borgolte berichtet. Doch SuS-Keeper Philipp Spiekermann reagiert glänzend. Ergebniskosmetik betreibt Pascal Ewers mit einem Schuss aus der Drehung in der 81. Minute. „Der Sieg geht völlig in Ordnung, ist aber ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“, resümiert der FCS-Trainer.

Tore: 0:1 Schormann (5.), 0:2 Höber (52.), 0:3 Franz (58.), 0:4 Schormann (60.), 1:4 Ewers (81.)

SV Dringenberg – Türkischer SV Horn 3:1 (2:0)

„Wir haben die erste Halbzeit total verpennt. Da waren wir zu schüchtern und harmlos. Dringenberg war von Anfang an aggressiver und enger bei den Männern“, sagt TSV-Co-Trainer Sandro Becker. Nach dem 1:0 von Florian Steinig (39.) legt Philippe Soethe den zweiten Treffer noch mit dem Halbzeitpfiff nach. Im ersten Durchgang werden die Gäste nur einmal so richtig gefährlich. Doch der Versuch von Servet Alten wird nicht mit einem Treffer belohnt. „In der Bezirksliga hat man keine fünf Sekunden, um den Ball anzunehmen und zu gucken, wo der nächste Spieler frei steht. Die Gegentore waren vermeitbar“, kritisiert Becker. Das gilt auch für den Treffer durch Leon Hottenträger direkt nach Wiederanpfiff (47.). „Wir haben uns dann gesteigert und gut gespielt. Dringenberg war in der zweiten Hälfte mehr auf Konter aus. Wäre das 3:0 nicht gefallen, dann wäre das Spiel noch interessant geworden. Wir müssen aus dem Spiel viel lernen und mitnehmen. Unterm Strich war es ein toller Auftritt von beiden Mannschaften“, resümiert Becker. Der 1:3-Anschlusstreffer von Serkan Cabuk ist für den A-Liga-Meister zu wenig (69.). SVD-Vorsitzender Christian Rohe fasst das Match wie folgt zusammen: „Alles in allem kann man mit unserem heutigen Auftritt zufrieden sein. Vor allem die erste Halbzeit war eines der besten Heimspiele der letzten Zeit. Im zweiten Durchgang haben wir dann nach dem Gegentreffer etwas die Ordnung verloren. Das muss noch besser werden. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist alles gut.“

Tore: 1:0 Steinig (39.), 2:0 Soethe (45.+2.), 3:0 Hottenträger (47.), 3:1 Cabuk (69.)

RSV Barntrup – SV GW Anreppen 1:1 (0:1)

Ein Tor, das dem Gast in die Karten spielt. So lässt sich der frühe Treffer von André Jähn nach einer tollen Flanke von Luca Simon wohl am besten beschreiben (1.).. Dieser Ansicht ist auch Christoph Duda, Co-Trainer der Grün-Weißen. „Barntrup hatte insgesamt mehr Ballbesitz, wir aber die besseren Chancen“, berichtet er. Ein weiteres Tor erzielen aber nur die Hausherren. Und das in der 64. Minute durch Jakob Funk. „Wir hatten mindestens 70 Prozent Ballbesitz. Es fehlte aber die letzte Aktion im Strafraum. Anreppen war bei Kontern steht´s gefährlich. Wir haben es nach dem 1:1 nicht mehr geschafft, uns noch klarere Chancen herauszuspielen“, sagt RSV-Präsident Andreas Schlingmann. In der Schlussminute verpasst es André Jähn, seine starke Leistung mit einem zweiten Treffer zu krönen – er scheitert aber im Eins-Gegen-Eins. „Wir fahren trotzdem zufrieden nach Hause. Taktisch war es eine klasse Vorstellung von uns“, so Duda. Schlingmann ergänzt: „Alles in allem ein gerechtes Unentschieden, auf dem man aufbauen kann. Vor allem, wenn man sieht, dass leider sechs Spieler nicht mit an Bord waren.“

Tore: 0:1 Jähn (1.), 1:1 Funk (64.)

VfB 1910 Salzkotten – Warburger Sportfreunde 08 1:3 (0:2)

Die Gäste werden ihrer Favoritenrolle gerecht und fahren verdient drei Punkte ein. Schon nach sechs Minuten kann Artur Del nach einer wunderbaren Direktabnahme zum 1:0 einschießen. Auch David Böhm gelingt beim 2:0 ein toller Treffer. Er zielt aus 25 Metern ab und befördert den Ball direkt in den Winkel. Zudem vergeben die Warburger in der ersten Hälfte noch drei weitere Chance. Erst setzt Maximilian Schonlau einen Kopfball an den Pfosten, dann scheitert Albert Götte aus guten Positionen. „Salzkotten ist druckvoller in die zweite Hälfte gegangen, war aber nicht zwingend genug“, sagt WSF-Trainer Oliver Roggensack. Nach einem Freistoß von Sebastian Rudolph ist die Partie entschieden (78.). An den drei Punkten kann auch das 1:3 aus dem Gewühl heraus durch Hendrik Frank Lorenz nichts mehr ändern. „Es war ein verdienter Sieg mit einer guten ersten Halbzeit. Wir konnten aber nach dem Seitenwechsel nicht an die Leistung anknüpfen“, so Roggensack nach seinen ersten drei Punkten als Trainer der Warburger Sportfreunde 08.

Tore: 0:1 Del (6.), 0:2 Böhm (20.), 0:3 Rudolph (78.), 1:3 Lorenz (82.)

Blomberger SV – SC Borchen 1:1 (1:0)

Es war ein gerechtes Unentschieden, da uns die erste Halbzeit gehörte. Wir haben die ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte komplett verschlafen“, berichtet BSV-Coach Richard Soethe. Nach einem Eigentor durch Tim Rüsing (27.) erzielt David Wedegärtner (58.) in dieser Phase den verdienten Ausgleich. Fortan haben die Gäste mehr vom Spiel. Das Glück ist in mehreren Situationen auf Seiten der Hausherren. Die beste Möglichkeit vergibt die Soethe-Elf in der 87. Minute. Sebastian Nord setzt den Ball nach scharfer Hereingabe von Dominik Johnsen aus knapp einem Meter über das Tor. Jörg Wenzel, Trainer der Gäste, sagt: „Ich bin mit dem Spiel und mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Wir haben einen glasklaren Elfmeter nicht zugesprochen bekommen. Wir waren nach der Pause deutlich spielbestimmend und hatten gute Gelegenheiten, um in Führung zu gehen.“

Tore: 1:0 Tim Rüsung (27./ Eigentor), 1:1 Wedegärtner (58.)

Aufrufe: 014.8.2016, 20:30 Uhr
Rene Wenzel / Bild: Simon WestphalAutor