2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Landsbergs Trainer Sven Kresin (Mitte) und sein Team haben bislang praktisch alles richtig gemacht und stehen in der Bayernliga auf Platz ein. So schön dies auch ist - Kresin gibt sich gewohnt zurückhaltend.	F.: Julian Leitenstorfer
Landsbergs Trainer Sven Kresin (Mitte) und sein Team haben bislang praktisch alles richtig gemacht und stehen in der Bayernliga auf Platz ein. So schön dies auch ist - Kresin gibt sich gewohnt zurückhaltend. F.: Julian Leitenstorfer

Wie aus einem Jäger ein Gejagter wird

Der TSV Landsberg grüßt von der Bayernliga-Spitze und trifft nun auf Gegner aus dem Tabellenkeller

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Sportler – egal ob Profi oder Amateur – tummeln sich gerne in sozialen Netzwerken. Binnen Sekunden sind nach sportlichen Erfolgen in Spielen oder Wettkämpfen Fotos hochgeladen. Das Umfeld wird sofort über Sieg, Niederlage, Triumph oder Tränen informiert. Im Fall der Fußballer vom TSV Landsberg gab es am Wochenende viele „Gefällt mir“-Klicks. „Durch das 1:1 gegen den SV Pullach klettern unsere Jungs an die Tabellenspitze der Bayernliga und schaffen damit Historisches. So gut war der TSV noch nie in seiner langen Geschichte platziert!!!“, hieß es dort am Samstagabend und ein Tabellenfoto lieferte den Beweis dafür.

Sicherlich gefällt Trainer Sven Kresin der momentane Erfolg seiner Mannschaft. Aber der Ex-Profi bleibt angesichts der Tabellenführung – der Zweite Vilzing hat nach acht Spieltagen ebenfalls 17 Zähler auf dem Konto – auf dem Boden. „Das ist eine Bestandsaufnahme. Ich schaue wenig drauf. Denn Erfolg und Misserfolg liegen eng beisammen.“ Auch wenn die Fußballabteilung noch nie so gut in der Bayernliga dastand wie aktuell – für Kresin ist die Platzierung sekundär. „Wir müssen unser Spiel festigen. Denn die nächsten Aufgaben werden schwierig“, so der Trainer beim Blick auf den Spielplan.

Dabei geht der TSV als absoluter Favorit in die nächsten Spiele. Am Samstag kommt der Vorletzte SpVgg Ruhmannsfelden, danach geht es zum Tabellenletzten nach Hankofen-Hailling und dann erwartet man mit dem SV Kirchanschöring den nächsten Abstiegskandidaten. Wie im Fußball schon oft genug bewiesen wurde, sind es vor allem die vermeintlich schwächeren Teams, die den Großen ein Bein stellen wollen und das auch schaffen, indem sie das Spiel des Gegners mit Kampfkraft lähmen und auf Konter setzen. „Die anderen Mannschaften werden sich jetzt hinten reinstellen“, prophezeit Sven Kresin. Was für ihn aber klar ist: Seine Mannschaft befindet sich nicht mehr in der Rolle des Jägers, sondern wird jetzt gejagt. Und wenn die Gejagten am Ende der Saison auch weit oben stehen, gibt es wieder einige „Gefällt mir“.

Aufrufe: 024.8.2015, 20:21 Uhr
Landsberger Tagblatt / Dominic WimmerAutor