2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht

WG-Trio in Rheydter Diensten

Beim Bezirksligisten Viktoria Rheydt ticken die Uhren anders: Man bleibt locker, verhält sich unaufgeregt, vergisst über das sportliche Träumen nicht die Realität. Diese sieht augenblicklich nur den letzten Tabellenplatz vor, einen Abstiegsplatz, auf dem man am Saisonende nicht stehen möchte. Zuversicht brachte zuletzt das 1:1 gegen das Spitzenteam aus Jüchen.

"Da haben wir gut gespielt und endlich den verdienten Lohn eingefahren", befand Jan Kissels, der zu einer außergewöhnlichen Dreierbande gehört. Tobias Laßmann und Tobias Meuser komplettieren das Trio, das gemeinsam in Köln und studiert und dort in einer Wohngemeinschaft lebt. "Das sind tolle Typen, ganz außergewöhnlich. Denn alle drei sind immer beim Training und bei jedem Spiel", ist Trainer Doni Karaca sichtlich stolz auf die Köln-Connection. Das Trio arbeitet nicht nur auf dem Platz bestens zusammen, sondern auch im gemeinsamen Haushalt. "Wir tuppen darum, wer welche Arbeiten übernehmen muss", berichtet Tobias Meuser, der allerdings als häufiger Gewinner beim Kartenspiel weniger zu tun hat.

Befreit ist vom Kochen Tobias Laßmann, dem von seinen Mitbewohnern unterstellt wird, er brauche selbst für einen Toast Hawaii ein Kochrezept. Dafür ist er auf dem Platz als Sechser ein Kämpfer und Wühler, der nie aufgibt. Gegen Holt sollte möglichst weiter gepunktet werden, um noch den rettenden zwölften Platz zu erreichen. "Wir haben Henning Theißen wieder dabei und Dennis Keils ist wieder fit. Da können wir durchaus etwas holen", ist sich Jan Kissels sicher. Pikanterweise ist die Viktoria der Heimatverein von Holts Trainer Michael Holthausen. "Schön wäre es, wenn wir beide in der Liga blieben. Wir haben enorme Personalprobleme und keinesfalls etwas zu verschenken. Wir sind selbst noch nicht gerettet", sagt Kissels.

Sorgen um den Klassenerhalt muss sich auch Neuwerk machen. Die Sportfreunde sind gegen Jüchen zwar Außenseiter, aber auch gerade gegen starke Mannschaften in der Lage zu punkten. "Egal wer kommt, wir müssen gewinnen, um uns zu retten", sagt Neuwerks Trainer Oliver Glogau. Dagegen kann sein Kollege Norbert Müller mit der Reserve des FC inzwischen recht ruhig dem Saisonende entgegen sehen. In Delrath ist eine kämpferische Einstellung gefragt. Ist die vorhanden, hat der FC einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung nach vorne gemacht. Gewinnt Odenkirchen in Kapellen, dann ist dem Spitzenreiter nur noch über die Tordifferenz der Titel zu nehmen. Also rein theoretischer Natur.

Aufrufe: 024.4.2013, 23:31 Uhr
Rheinische Post / Kurt TheuerzeitAutor