Gerade einmal sechs Wochen ist es her, dass sich die Kicker von Croatia Stuttgart im Relegationsspiel gegen den TSV Bernhausen den Klassenverbleib in der Bezirksliga gesichert haben. Außerdem ist es acht Wochen her, dass sich der TSV Weilimdorf die Meisterschaft in besagter Spielklasse geangelt hat. Und weil sich beide Mannschaften vor neuneinhalb Wochen im Finale des Bezirkspokal-Wettbewerbs gegenüber gestanden haben, fängt für sie der Ernst des Amateurfußball-Lebens bereits am Samstag wieder an. Genau gesagt: Hätte anfangen sollen. Zwar treten die Weilimdorfer in der ersten Runde des Württembergischen Verbandspokal-Wettbewerbs auswärts beim künftigen Liga-Konkurrenten SC Geislingen an. Aber die Kroaten, die in der Begegnung mit dem Landesligisten TSV Blaustein eigentlich Heimrecht genossen hätten, gaben die Partie schon vor dem Anpfiff verloren.
Der Grund, warum Croatia Stuttgart nicht antreten wird, ist ein einfacher: Wegen Spielermangels hat Croatia-Spielleiter und Vorstandsmitglied Branko Matesic die Begegnung beim Württembergischen Fußballverband abgesagt. „Uns bleibt keine andere Wahl. Wir haben zurzeit gerade einmal eine Handvoll Spieler im Training“, sagt Matesic. „Aber das ist ja ein traditionelles Problem bei uns.“ Denn üblicherweise verbringt ein Großteil der Croatia-Kicker die Sommerferien in der Heimat. Das hat wiederum zur Folge, dass sich das Team beim Saisonstart meistens etwas schwerer tut als andere Mannschaften. Erst recht dann, wenn der Saisonstart in Form des Pokalspiels wie in diesem Fall fünf Wochen vor dem Start in die Punktrunde liegt. Den Blausteinern dürfte die Absage wohl entgegenkommen. Erstens sparen sie sich knapp 100 Kilometer Anfahrtsweg und sind zweitens vorzeitig in die zweite Runde des Cup-Wettbewerbs eingezogen.
Da hat der TSV Weilimdorf noch deutlich mehr Arbeit vor sich. Zumal die Erinnerungen an den bislang letzten Pflichtspielauftritt beim SC Geislingen nicht gerade die besten sind. Im November des Jahres 2013 gingen die Nord-Stuttgarter im Landesligaspiel gegen den SC mit 1:5 unter. „Das war zwar vor meiner Zeit, aber ich hoffe sehr, dass wir diesmal ein besseres Ergebnis erreichen“, sagt TSV-Trainer Marco Scheel. Mit dieser Hoffnung ist er nicht allein. „Ein Sieg im Pokalspiel wäre nicht schlecht, um ein Ausrufezeichen für die Liga zu setzen“, sagt Weilimdorfs Spielleiter Michael Bachmann. Die Zuversicht der Weilimdorfer speist sich zunächst einmal aus der Quelle, dass das aktuelle Team des TSV stärker besetzt ist als es bei der 1:5-Klatsche der Fall war. Zwar muss der Trainer auf einige im Urlaub weilende Spieler verzichten und deshalb in Vincent Uhlig und Felix Dieringer zwei Kicker aus der Reserve in den Kader der ersten Mannschaft holen. Aber mit ähnlichen Problemen werden auch die Geislinger zu kämpfen haben. Zumal der SC zudem noch einen größeren Umbruch hinter sich hat. Elf Spieler haben den Club verlassen, 15 Neuzugänge stehen zu Buche.
Außerdem sieht der TSV-Coach sein Team, das Anfang Juli in die Vorbereitung gestartet ist, auf einem guten Weg. „Ich würde liebend gerne noch ein paar Mal gegen höherklassige Teams spielen, damit wir mehr Erfahrung sammeln können“, sagt Scheel. Der Wunsch kann mit einem Sieg in Geislingen erfüllt werden. Denn in der zweite Pokalrunde würde der TSV mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Verbandsliga-Aufsteiger Calcio Leinfelden-Echterdingen treffen – und in Runde drei auf den Drittligisten VfR Aalen.
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