2024-04-23T06:39:20.694Z

Vereinsnachrichten
Foto: Archiv/Jaspers
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Westwachtler fordern Nachbesserungen

Die außerordentliche Mitgliederversammlung Westwacht Aachen wird mit dem Ergebnis beendet, dass es eine neue außerordentliche Mitgliederversammlung geben wird.

Horst König war vorbereitet. Der seit Mitte Dezember neue Vorsitzende des Aachener Traditionsvereins Westwacht Aachen hatte damals eine weitere, nun außerordentliche Mitgliederversammlung angekündigt, „auf der wir den Vermögensstatus des Vereins offenlegen werden“, wie er damals ankündigte.

Auch sollte die im Dezember noch vom alten Vorstand vorgeschlagene und dann mehrheitlich beschlossene Satzungsänderung erneut geändert werden. Das dort neu festgelegte Alter der stimmberechtigten Vereinsmitglieder war von 16 auf 18 Jahre geändert worden und sollte nun an diesem Abend auf Antrag der Jugendabteilung wieder auf 16 Jahre herabgesetzt werden.

Am Ende der über zweistündigen Versammlung, an der zu Beginn 115 stimmberechtigte Mitglieder teilnahmen, war nur eines klar: Die Zahl der Anwesenden hatte sich extrem reduziert, weil viele es nicht bis zum Ende aushielten, die Veranstaltung eher angewidert denn gut informiert vorzeitig verließen. Beschlüsse zur Satzungsänderung wurden mit großer Mehrheit abgelehnt. Dies auch deshalb, weil der Antrag der Jugendabteilung auf ein Wahlrecht wieder für 16-Jährige kein Datum und nicht die Unterschrift des antragstellenden Jugendleiters Sascha Ermeling, der als Protokollführer fungierte, trug. Und zweitens, weil die im Dezember beschlossene Satzungsänderung (Wahlrecht ab 18 Jahren) noch gar nicht vom Amtsgericht abgesegnet ist.

Die Atmosphäre wurde schnell ziemlich giftig. König erweckte den Eindruck, mit seinen anwesenden Vorgängern abrechnen zu wollen, mit dem ehemaligen Vorsitzenden Hans Herff, Schatzmeister Stephan Hoffmann oder Ulrich Ropohl, der ebenfalls schon dem Verein vorstand, und dem erkrankten Geschäftsführer Hans Peters. Herff, Ropohl, Hoffmann und auch eine Reihe von Mitgliedern reagierten auf Königs Vortrag immer wieder, stellten Fragen, die zu meist ohne konkrete Antwort blieben. Sie reagierten vor allem auf das von König vorgelegte Zahlenwerk zum „Vermögensstatus“.

„Strafrechtliche Verfolgung“

Als „Hilfe“ zur Meinungsbildung hatte König ein Papier aus dem Jahr 2009 aus dem Internet ausgedruckt und ausgelegt, in dem juristisch begründet wird, dass sich Vereinsvorstände „einer strafrechtlichen Verfolgung aussetzen, wenn sie bei Eintritt der Zahlungsunfähigkeit keinen Insolvenzantrag stellen“. Damit war die Richtung klar, die der neue Vorsitzende einschlagen wollte.

Das dann von König präsentierte Papier reichte den meisten aber bei weitem nicht. Vieles blieb den Mitgliedern unklar, die Erläuterungsversuche reichten ihnen nicht. So beauftragte die Versammlung König mit großer Mehrheit, ein durchschaubareres Zahlenwerk und sein Konzept, wie er sich die Leitung des Klubs vorstellt, zu erarbeiten und dann zu einer neuen Mitgliederversammlung einzuladen.

Aufrufe: 026.2.2015, 10:25 Uhr
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