2024-05-02T16:12:49.858Z

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Weshalb Fortuna nur die "Großen" ärgert

Der Regionallist aus Dresden ärgert Union Berlin, kann dessen Aufstieg aber nicht verzögern.

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Der Jubel der Kontrahentinnen ließ sich verhältnismäßig leicht ertragen. Mit einem 4:2-Sieg (2:0) beim 1. FFC Fortuna Dresden feierten die Fußballerinnen von Union Berlin vorzeitig die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost – und damit den sportlichen Sprung in die 2. Bundesliga.

Doch zuvor hatten die Schützlinge von Trainer Andreas Pach den Gästen die anschließende Jubelparty beinahe verdorben. Nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Judith Knieling (52.) war Fortuna auf dem besten weg zum Ausgleich, erspielte sich drei verheißungsvolle Möglichkeiten. Doch die blieben alle ungenutzt. Erst ein unglückliches Eigentor von Lisa Richter (70.) läutete die elfte Saisonniederlage von Fortuna ein. Da änderte auch das Freistoßtor von Marion Sattler (90.) nichts mehr. „Das Ergebnis muss man einfach ausblenden, wir waren spielerisch nicht schlechter“, erklärte Andreas Pach im Nachhinein. „Mit ein bisschen Glück und etwas mehr Cleverness können wir Union sogar noch mehr ärgern“, haderte der Trainer.

Es ist ohnehin auffällig, dass der Tabellenachte meistens ausschließlich gegen die Spitzenteams der Liga zumindest spielerisch zu gefallen weiß. Gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller tun sich die Dresdnerinnen hingegen oftmals schwer. „Gegen sehr defensiv aufgestellte Teams müssen wir das Spiel machen. Da sind wir meistens noch zu unkonzentriert, da fehlt einfach der finale Pass“, meint Pach.

Der muss freilich an den letzten Spieltagen der Saison aus einer personellen Krise das Beste herausholen. Neuzugang Christin Janouch kann beruflich bedingt schon längere Zeit nicht mehr auflaufen – mit Ausnahme beim Finale um den Sachsenpokal. Luca Swantje Oldenburg zog sich just in diesem Pokalfight eine schwere Knieverletzung zu. „Kreuzbandriss, Innenbandriss, Meniskusschaden“, zählt Pach nüchtern die Fakten auf. Juliane Jonas und Jessica Schleusing fehlten am Sonntag erkrankt, Christiane Zippack verletzt, die ehemalige Stammtorhüterin Elisa Walther und Ex-Kapitänin Juliana Franke schlossen sich mittlerweile dem Landesligisten FSV Lok Dresden an. „Eigentlich hatten wir zum Saisonbeginn eine Riesentruppe zusammen. Jetzt müssen wir sehen, wie wir eine Elf zusammenbekommen“, sagt Pach und klingt dabei reichlich ernüchtert.

FSV Lok kann wieder hoffen

Seine früheren Schützlinge Walther und Franke, denen Pach bei der Trennung Unehrlichkeit vorgeworfen hat, feierten mit dem FSV Lok Dresden in der Landesliga gegen die Fortuna-Reserve einen 4:0-Sieg. Damit kann das Schlusslicht zwei Spieltage vor Schluss wieder auf den Klassenverbleib hoffen. Der FSV hat nur noch zwei Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den der FFV Leipzig III einnimmt.

Aufrufe: 010.5.2016, 13:28 Uhr
Alexander HillerAutor