2024-04-24T07:17:49.752Z

Der Spieltag
Viele Zweikämpfe wurden im Abstiegsgipfel zwischen Günzburgs Hannes Treß (rechts) und Wertingens Michael Müller geführt, mit dem glücklicheren Ende für die Wertinger.   F.: Ernst Mayer
Viele Zweikämpfe wurden im Abstiegsgipfel zwischen Günzburgs Hannes Treß (rechts) und Wertingens Michael Müller geführt, mit dem glücklicheren Ende für die Wertinger. F.: Ernst Mayer

Wertingen siegt im Abstiegsgipfel

...und setzt sich vor Günzburg auf den Relegationsplatz +++ Ehekirchen patzt erneut +++ Lauingen spielt sich gegen Bubesheim in einen Torrausch +++ Neusäß verspielt Heimführung und verliert den Aufstieg aus den Augen

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Der TSV Wertingen hat das Kellerduell der Bezirksliga Nord für sich entschieden und drei Punkte aus Günzburg entführt. Der schon als sicher geglaubte Aufsteiger in die Landesliga FC Ehekirchen kann erneut nicht siegen und verliert das Heimspiel gegen den TSV Rain II. Im Verfolgerduell wahrt sich der FC Lauingen die Minimalchance dank eines 7:0-Spektakels gegen den SC Bubesheim. Auch der TSV Neusäß muss im Aufstiegskampf einen herben Rückschlag verkraften. Cosmos Aystetten und TSV Dinkelscherben marschieren und setzen sich von der Konkurrenz ab.

FC Günzburg - TSV Wertingen 1:2
Der FC Günzburg hat es verpasst, einen direkten Konkurrenten im Rennen um den Verbleib in der Bezirksliga vorentscheidend hinter sich zu lassen. Im heimischen Auwaldstadion verloren die Kreisstädter gegen den Tabellennachbarn TSV Wertingen 1:2. Und das, obwohl sie zwischenzeitlich führten und eine Elfmeterchance besaßen, um wenigstens einen Punkt zu retten. Durch den Auswärtssieg zogen die Wertinger in der Rangliste am FCG vorbei auf den Relegationsplatz. Dorthin fehlen Günzburg nun zwei Punkte, ans rettende Ufer gar fünf – die Abstiegsgefahr ist größer denn je.
Die Gäste erwischten schon den besseren Start. Günzburgs Torhüter Jonas Krumpholz klärte zwei Mal in toller Manier und bewahrte die Seinen so vor einem frühen Rückstand. Nach diesen beiden Paraden wachten die Günzburger auf und kamen besser ins Spiel. Das Ergebnis war in der 30. Minute das 1:0. Dardan Kelmendi schickte Niklas Hab auf die Reise und der lupfte den Ball über Wertingens Schlussmann Florian Gebauer. Nach diesem Treffer kontrollierte der FCG die Partie. Doch in der 43. Minute liefen die Gäste einen Angriff über die rechte Seite. Kein Günzburger Akteur griff entschlossen an, der Ball kam nach innen, Marco Schiermoch stand dort völlig frei und köpfte den Ball ins Tor.
In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Als Andreas Müller die Gelb-Rote Karte sah (64.), übernahmen jedoch die Gäste das Kommando. Nach einem Eckball köpfte Christoph Müller den Ball zum 1:2 ein (76.). Auch in Unterzahl hatten die Gastgeber ihre Chancen. Die beste ergab sich, als Schiedsrichter Florian Keppeler nach einem Foul im Strafraum auf den Punkt zeigte. Routinier Dardan Kelmendi übernahm die Verantwortung. Der 33-jährige Defensivspezialist jagte den Ball mit dem Vollspann Richtung Kasten. Der Ball krachte an die Unterkante der Latte und von dort zurück ins Spielfeld. Der Günzburger Hannes Treß war zur Stelle, konnte den Ball aber nicht unter Kontrolle bringen und die Gäste befreiten sich.
Schiedsrichter: Florian Keppeler (Auerbach-Stetten) - Zuschauer: 130

Tore: 1:0 Niklas Hab (31.), 1:1 Marco Schiermoch (43.), 1:2 Christoph Müller (76.)

Gelb-Rot: Andreas Müller (64./FC Günzburg)

Bes. Vorkommnis: Dardan Kelmendi (FC Günzburg) verschießt Foulelfmeter (87.)

TSV Neusäß - TSV Nördlingen II 1:3
Der TSV Neusäß bleibt sich selbst treu. Auf eine gute Leistung wie vor einer Woche beim 3:0-Sieg gegen den FC Lauingen folgte wieder ein ganz schwacher Auftritt mit einer 1:3-Heimpleite gegen den TSV Nördlingen II in der Bezirksliga Nord. Das einzig Beständige am Bezirksligisten vom Lohwald ist auch im Frühjahr 2016 die Unbeständigkeit. Gegen die Rieser vergaben die Schützlinge von Trainer Gerhard Hildmann völlig unnötig die drei Punkte und sind wohl nun endgültig aus dem Rennen um den Relegationsplatz zwei. Kein Wunder, dass die Gastgeber nach dem Schlusspfiff des ordentlich leitenden Schiedsrichters Florian Neiber (Günzburg) ungläubig und enttäuscht auf dem Rasen kauerten, während sich die Nördlinger diebisch über den Erfolg freuten. Damit hatten sie nicht gerechnet, denn sie traten mit dem letzten Aufgebot an, auf der Ersatzbank saßen mit David Wittner und Thomas Ranftl nur noch die beiden Trainer. Zudem sah Torhüter Dominik Ganzer nach 56 Minuten Rot und seine Kollegen mussten deshalb mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl gegen die zu diesem Zeitpunkt schon konfus anrennenden Neusässer verteidigen.
Dabei schien zunächst alles nach Plan zu verlaufen. Bereits nach drei Minuten setzte Hakan Senyuva nach einer starken Einzelleistung den Ball an den Nördlinger Innenpfosten und nach gut einer Viertelstunde gelang den pausenlos angreifenden Hausherren der Führungstreffer. Einen Freistoß von Sepp Guggenberger aus dem Halbfeld verlängerte Sebi Mayer zum 1:0 ins Netz (16.). Neusäß schien richtig Lust an der Partie gefunden zu haben, vergaß jedoch die Führung bis zur Pause trotz bester Möglichkeiten durch Senyuva, Fabian Krug und Tobias Müller auszubauen. Für die Nördlinger Landesliga-Reserve war dies offenbar der Hinweis nach der Pause etwas mehr zu riskieren. Und dies taten die Gäste auch. Nach 50 Minuten glich Julian Brandt zum 1:1 aus und nur zwei Minuten später bejubelten sie sogar gegen die in dieser Phase uninspiriert wirkenden Neusässer den Führungstreffer. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß waren die Hausherren in der Defensive völlig unsortiert, Hannes Reichherzer tanzte Benni Schmoll aus und schob zum 2:1 ein. Doch die Freude der Gäste bekam schnell einen Dämpfer, denn nach einer Attacke außerhalb des Strafraums gegen den auf ihn zustürmenden Krug sah der junge Schlussmann Ganzer Rot. Eine harte aber vertretbare Entscheidung des Unparteiischen. Bei den Gästen zog sich Mittelfeldspieler Sascha Hemayatkar-Fink die Torwarthandschuhe an und stand fortan unter Dauerbeschuss. Doch der Ersatzkeeper fand richtig Gefallen an seinem neuen Job, hielt gegen den eingewechselten Marcel Burda reaktionsschnell und hatte zudem auch Fortuna auf seiner Seite. Daniel Birthelmer zielte knapp vorbei und traf nur den Pfosten. Selbst einen kapitalen Fehler in der Nördlinger Hintermannschaft konnten die Gastgeber nicht ausnutzen. Tobias Müller nahm das Geschenk nicht an und schob den Ball am leeren Gehäuse vorbei (80.). Wer solche Möglichkeiten vergibt, der wird zurecht bestraft. Denn im Gegenzug hatten die Gästekicker gegen die offene Abwehr der Gastgeber leichtes Spiel und markierten durch Korbinian List den 3:1-Endstand gegen die völlig konsternierten Gastgeber. Deren Abteilungsleiter Dr. Ernst Krendlinger wollte mit seinem Team allerdings nicht zu hart ins Gericht gehen. „Wir hatten heute kein Glück“, bilanziert der Neusässer Fußballchef kurz und knapp nach der Partie.
Schiedsrichter: Florian Neiber (Wasserburg) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Sebastian Mayer (14.), 1:1 Julian Brandt (51.), 1:2 Hannes Reichherzer (54.), 1:3 Korbinian List (83.)

Rote Karte: Dominik Ganzer (58./TSV Nördlingen II)


Stadtwerke SV Augsburg - SV Cosmos Aystetten 1:2
Nach einer viertelstündigen Abtastphase ohne Höhepunkte übernahmen die Aystetter etwas das Kommando. Der Stadtwerke SV versuchte sich dabei lediglich mit Kontern. Einen dieser Konter unterband Cosmos-Torhüter Coca, indem er im Herauslaufen einen Angreifer am Torschuss hindern konnte (26.).
In der 30. Minute war es dann Aystettens Daniel Michl, der einen langen Ball, der über Freund und Feind hinweg segelte, gefühlvoll ins lange Eck bugsierte und damit die umjubelte Führung besorgte.
Aystetten war jetzt am Drücker und Kapitän Max Drechsler hämmerte in der 33. Minute einen Ball über die Querlatte. Bis zum Seitenwechsel gab es keine besonderen Ereignisse mehr und nach dem Seitenwechsel das gleiche Spiel. Cosmos hatte etwas mehr vom Spiel, ohne für große Torgefahr zu sorgen. Erst in der 61. Minute gab es dann Strafraumgetümmel vor dem Stadtwerke-Tor, das Thomas Hanselka ausnutzte und zum 2:0 einschießen konnte. Da war das Spiel eigentlich gelaufen, wenn nicht der unermüdliche Oktaj Abazi gewesen wäre, der in der 83. Minute einen Freistoß abfassen konnte und dem Torhüter keine Chance ließ und den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte.
Doch die Augsburger konnte in der Folge nichts mehr zusetzen und beinahe hätte Aystettens Paul Zeller zwei Minuten vor dem Ende für einen weiteren Treffer gesorgt, doch sein Kopfball nach voran gegangem Freistoß segelte übers Tor. So gingen die Punkte an die Cosmonauten, die über die etwas reifere Spielanlage verfügten.
Schiedsrichter: Maximilian Kuntz (Mertingen) - Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Daniel Michl (30.), 0:2 Thomas Hanselka (61.), 1:2 Oktaj Abazi (83.)


Hakan Polat (rechts) durfte sich beim 7:0 gegen den SC Bubesheim (links Raphael Wende) doppelt in die Torschützenliste eintragen. F.: Karl Aumiller

FC Lauingen - SC Bubesheim 7:0
Die Hoffnungen auf den Landesliga-Aufstieg waren nicht mehr allzu groß beim SC Bubesheim. Dass sie nun geplatzt sind, überrascht nicht mehr übermäßig. Die Höhe der Bezirksliga-Pleite dann aber schon: 0:7 hieß es am Ende gegen den FC Lauingen.
Die Bubesheimer kamen im ersten Durchgang, abgesehen von einem Freistoß ihres Kapitäns Raphael Wende, kaum zu Chancen. Der FCL gefiel durch Kombinationsspiel und wurde nach einer halben Stunde belohnt, als sich Winterneuzugang Sebastian Letzing ein Herz fasste und unhaltbar zum 1:0 traf. Hakan Polat und Benedikt Frey scheiterten in der Folge freistehend an Keeper Johannes Kircher.
Furios startete Lauingen in die zweite Hälfte. Letzing eroberte im Mittelfeld den Ball und bediente Polat traumhaft auf der linken Außenbahn. Lauingens Torjäger drang unwiderstehlich in den Strafraum ein und vollstreckte aus spitzem Winkel – 2:0 (48). Nur drei Minuten später flankte Polat auf Christian Schuster und Lauingens Oldie köpfte aus fünf Metern zum 3:0 in die Maschen. Beim 4:0 nur 120 Sekunden später hob Christoph Marek das Spielgerät über den herauseilenden Gäste-Keeper.
Nach einer Stunde konnte der überragende Letzing nur noch regelwidrig gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Hakan Polat – 5:0 (61). Das 6:0 markierte Mathias Holz mit einem Schlenzer in den linken Winkel (80). Den Schlusspunkt setzte mit Julian Chessa ein Bubesheimer, der den Ball bei der Chance von Hakan Polat nach vorausgegangener Balleroberung von Benedikt Frey in die eigenen Maschen lenkte.
Schiedsrichter: Daniela Göttlinger (Adelsried) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Sebastian Letzing (30.), 2:0 Hakan Polat (49.), 3:0 Christian Schuster (55.), 4:0 Christoph Marek (55.), 5:0 Hakan Polat (61./Foulelfmeter), 6:0 Mathias Holz (81.), 7:0 Julian Chessa (89./Eigentor)

FC Affing - BC Adelzhausen 1:5
Es war einmal eine langjährige Erfolgsgeschichte: Sebastian Kinzel entwickelte sich in jungen Jahren beim FC Affing in der Landesliga Süd zum Spitzenspieler. Mit dem BC Adelzhausen ging es für den 27-Jährigen nun an alte Wirkungsstätte. Für Affings Trainer Manfred Kämpf bildet Kinzel gemeinsam mit seinem Sturmpartner Dominik Müller das beste Angriffsduo der Fußball-Bezirksliga Nord. Die Rollen waren vor dem Derby aber nicht nur deswegen klar verteilt: Während der BCA auf einen Platz im oberen Mittelfeld schielt, steckt Affing als Tabellenvorletzter tief im Abstiegskampf.
FCA-Trainer Kämpf kündigte im Vorfeld der Partie an, sich etwas spezielles einfallen zu lassen, um dem Adelzhausener Sturmduo Einhalt zu gebieten. So setzte er in der Innenverteidigung neben Kapitän Simon Schmidt auf Florian Süß - eigentlich gelernter Mittelfeldspieler. Dass sich dieser taktische Kniff als wirkungslos erweisen sollte, wurde schon in der Anfangsphase der Partie klar. Adelzhausen machte von der ersten Minute an Druck, kontrollierte Ball und Gegner. Bereits in der sechsten Spielminute kam Kinzel nach einem Diagonalpass an den Ball, umspielte neben einem Verteidiger auch noch FCA-Torwart Höflmair und schloss trocken zum 1:0 ab. Nicht ganz so gut machte es wenig später Sturmpartner Müller, als er nach einer flachen Hereingabe alleine vor Höflmair auftauchte, dann aber zu unplatziert abschloss (8.).
Affing war mit dem Tempo und dem Spielwitz der Adelzhausener Angreifer überfordert, kam durch Tobias Schmidt in der 12. Minute aber trotzdem zu einer Großchance. Nach einer Verlängerung per Kopf hatte der 26-Jährige nur noch BCA-Schlussmann Dumbs vor sich, zielte aber am Tor vorbei. Es sollte das letzte Affinger Aufbäumen in der ersten Halbzeit sein, von da an spielte nur noch der BCA. Nur eine Minute später nahm Müller einen Steilpass von Kinzel auf und scheiterte an Höflmair. Jürgen Lichtenstern eroberte dann aber den abgeprallten Ball und legte wiederum auf Müller auf, der diesmal keine Mühe mehr hatte und das 2:0 erzielte (13.).
Immer wieder waren es präzise Diagonalbälle, die für Unruhe in der Affinger Abwehr sorgten. So kam Müller in der 30. Minute allein vor Höflmair zum Abschluss, scheiterte aber knapp. Wenige Minuten vor der Halbzeit drückte dann Patrick Schuch eine Kinzel-Ecke zum 3:0 über die Linie (39.). Nur eine Minute später vergab Müller alleinstehend nach einem Zuckerpass von Kinzel.
Nach der Pause sahen die 180 Zuschauer die beste Affinger Phase. Die Spieler von Manfred-Kämpf legten nun eine ganz andere Körpersprache an den Tag und hatten kurz nach Wiederanpfiff durch Eugen Kunz den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Der FCA-Stürmer traf mit seinem Heber aber nur die Latte. Kunz machte es in der 65. Minute aber besser, als er einen Pass von Schmidt in den Lauf bekam und den Ball trocken zum 3:1 versenkte. Das Aufbäumen des FCA war aber vergebens. In der 68. Minute sah Diamant Hoti die Gelb-Rote-Karte, nachdem er Müller im Strafraum zu Fall brachte. Den fälligen Strafstoß donnerte Kinzel unnachahmlich zum 4:1 ins Netz.
Von diesem Schlag sollten sich die Affinger nicht mehr erholen. Adelzhausen nutzte die Überzahl und spielte einen schnellen Ball. Nach einer herrlichen Kombination über Mahl, Kinzel und Lichtenstern war es wiederum Mahl, der mit seinem Treffer den 5:1 Endstand perfekt machte (79.). Der FCA hatte die umtriebigen Adelzhausener Stürmer nicht eine Sekunde im Griff und nun sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Auch die Relegation ist durch den Sieg vom direkten Konkurrenten Wertingen nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen.
Schiedsrichter: Lorenz da Rocha (TSV Friedberg) - Zuschauer: 180

Tore: 0:1 Sebastian Kinzel (6.), 0:2 Dominik Müller (13.), 0:3 Patrick Schuch (37.), 1:3 Eugen Kunz (65.), 1:4 Sebastian Kinzel (70.), 1:5 Christoph Mahl (79.)

Gelb-Rot: Diamant Hoti (68./FC Affing)



Im Derby TSV Dinkelscherben gegen TSV Zusmarshausen trafen im Mittelfeld immer wieder die beiden Rotschöpfe Sebastian Müller (links) und Julian Kugelbrey aufeinander. F.: Marcus Merk

TSV Dinkelscherben - TSV Zusmarshausen 2:0
„An solchen Tagen helfen dir halt nur Standards.“ Dinkelscherbens Trainer Michael Finkel traf den Nagel auf den Kopf, als er nach dem prestigeträchtigen Derby zwischen seinem Team und dem TSV Zusmarhausen über das Spiel sinnierte. Seine Mannen eroberten durch den 2:0-Sieg zwar wieder den Relegationsrang vom SV Cosmos Aystetten zurück, doch es war ein hartes Stück Arbeit, bis der Dreier unter Dach und Fach war.
Bei den Lila-Weißen fiel neben Mittelfeldstratege Cosmin Uilacan vor der Partie auch noch 25-Tore-Mann Daniel Wiener aus. Das Fehlen der beiden Topakteure wirkte sich merklich auf das Spiel der Reischenauer aus: Zusmarshausen war über weite Strecken der Partie feldüberlegen und beim heimischen TSV fehlte es lange Zeit an Wieners Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. So entwickelte sich im ersten Durchgang eine äußerst zähe Begegnung. Peter Jakob hatte die Gelegenheit seine Farben in Führung zu bringen, doch nach schönem Pass von Stefan Hörtensteiner brachte er keinen Druck mehr hinter den Ball (12.). Zusmarshausen bot sich kurz darauf die große Chance zur Führung: Nach herrlichem Pass von Valentin Jaumann tauchte Philipp Reiter frei vor Michael Wenni auf, seinen Abschluss setzte der Winterneuzugang aber knapp neben das Gehäuse (15.). Ansonsten wurde in Durchgang eins überwiegend fußballerische Magerkost geboten. Beide Teams taten sich auf dem holprigen Geläuf schwer.
Unmittelbar nach dem Pausentee drückten die Lila-Weißen dann aber aufs Gaspedal: Maximilian Micheler hatte aus aussichtsreicher Position das Visier nicht richtig eingestellt (49.) und Stefan Hörtensteiner scheiterte nach tollem Zusammenspiel mit Dominik Mayr und Peter Jakob am gut reagierenden Lukas Hohenberger (55.). Davor forderten die heimischen Zuschauer den Elfmeterpfiff, als Sebastian Müller im Strafraum gegen Lukas Hörtensteiner zur Grätsche ansetzte (52.). Die beeindruckend souveräne Schiedsrichterin Lena Wöllmer entschied aber auch in dieser Szene richtig und ließ das Spiel weiterlaufen (52.).
Dass Zusmarshausen dem Rivalen nur zu gerne in die Suppe gespuckt hätte, zeigten die Gäste im Anschluss: Maximilian Stöckles Freistoß aus 35 Metern zischte knapp über den Kasten und auch bei Andi Belak, der in Arjen-Robben-Manier nach innen zog, fehlten nur Zentimeter (66.). Die Weber-Elf muckte mächtig auf und zeigte ihre beste Leistung der Rückrunde.
Als man kurzzeitig daran zu glauben schien, die Autobahner könnten die Partie vielleicht zu ihren Gunsten entscheiden, schlug der TSV Dinkelscherben im Stile einer Spitzenmannschaft zu: Peter Jakob durfte sich den Ball 17 Meter vor dem Tor zum Freistoß hinlegen. Der 34-Jährige zimmerte das Leder raffiniert flach ins Torwarteck zur zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führung (73.). Plötzlich nahm das Derby an Fahrt auf: Sebastian Müller packte die Sense aus und durfte mit der Ampelkarte frühzeitig zum Duschen (75.), Zus-Keeper Lukas Hohenberger musste im eins gegen eins gegen Stefan Hörtensteiner sein ganzes Können aufbieten (80.) und auch beim Freistoß von Zauberfuß Jakob konnte sich der Torsteher auszeichnen (86.). Den Deckel machte dann der eingewechselte Johannes Miller drauf, sein Kopfball nach Kugelbrey-Flanke schlug zum 2:0 im Winkel ein (87.).
Schiedsrichter: Lena Wöllmer (Wallerstein) - Zuschauer: 350

Tore: 1:0 Peter Jakob (74.), 2:0 Johannes Miller (86.)

Gelb-Rot: Sebastian Müller (76./TSV Zusmarshausen)

FC Ehekirchen - TSV Rain/Lech II 1:2
Nun hat es den FC Ehekirchen doch erwischt: Ausgerechnet im Derby gegen die zweite Vertretung des TSV Rain kassierten die Schützlinge von Spielertrainer David Bulik ihre erste Heimniederlage seit Oktober 2014!
Von Anfang an war zu erkennen, dass Rain die Punkte nicht ohne Gegenwehr in Ehekirchen lassen wollte. In der sechsten Minute versenkte Nico Ledl sehenswert den Ball beim Freistoß aus 28 Metern zur überraschenden Gäste-Führung. Der FCEA kam in der 21. Minute zu seiner ersten Chance. Matthias und Sebastian Rutkowski setzen sich auf der rechten Seite durch und fanden am Fünf-Meter-Raum Florian Wenger, der jedoch vorbeischoss. In der 24. Minute folgte der nächste Aufreger durch Ledl: Nach wiederholtem Foulspiel musste er mit Gelb-Rot vom Platz.
Die Hausherren konnten wie schon im Hinspiel ihre nummerische Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzen. Es dauerte bis zur 44. Minute, ehe Matthias Rutkowski einige TSV-Akteure umspielte, jedoch am überragenden Keeper Stefan Besel scheiterte.
Nach dem Wiederbeginn beschränkten sich die Rainer auf das Verteidigen. Der FCE biss sich am Abwehrbollwerk regelrecht die Zähne aus. In der 63. Minute zog David Labus aus 18 Metern nach einer Ecke ab. Sein Schuss verfehlte jedoch das Gehäuse knapp. Rain blieb durch Konter stets gefährlich. Ein solcher führte dann auch zum 0:2. Robin Spieler setzte sich schön auf der linken Seite durch und sah den mitgelaufenen Johannes Löffler, der unbedrängt zum 2:0 einschob.
Erst danach begann der Tabellenführer zu drücken. In der 85. Minute hämmerte der eingewechselte Max Käser aus 25 Metern auf den gegnerischen Kasten. Seinen Schuss lenkte Besel an den Querbalken. In der Nachspielzeit keimte dann nochmals Hoffnung bei den Gastgebern auf. Nach einer Ecke schaltete Alexander Gerbl am schnellsten und verkürzte auf 1:2. Eine Zeigerumdrehung später stand Käser zur Überraschung aller nochmals frei vor Besel, schoss diesen aber an.
Schiedsrichter: Daniel Rosenberger (Stadtbergen) - Zuschauer: 220
Tore: 0:1 Nicolas Ledl (6.), 0:2 Johannes Löffler (78.), 1:2 Alexander Gerbl (90.+2)

Aufrufe: 01.5.2016, 21:35 Uhr
Augsburger Allgemeine / tfAutor