Werpeloh gewinnt Derby nach 19 Jahren

„Ich hätte ihnen die Punkte gegönnt“, machte Bos nach dem 3:2 nach seiner Rückkehr nach Dörpen keinen Hehl aus seiner Sympathie für seine ehemaligen Schützlinge. Vor zwei Jahren hatte er die Blau-Weißen noch aus der 2. Kreisklasse zum Aufstieg gebracht. Geschenke hatte er zumindest in Form von Punkten nicht an der alten Wirkungsstätte lassen wollen. „Wir haben mit Esterwegen noch etwas vor und dafür brauchen wir die Punkte“, gibt der Trainer die Marschroute für den Endspurt. Und die heißt: Titelgewinn. Zwar fand Spitzenreiter BW Lorup nach der 1:2-Pleite gegen RW Heede vor Wochenfrist gegen den SV Wippingen mit 3:1 zurück in die Spur, bleibt aber die Nachholpartien der Nordhümmlinger und des TuS Aschendorf mitgerechnet trotz neun Zähler Vorsprung auf Schlagdistanz.

Im Tabellenkeller feierte der SV Werpeloh mit Saisonsieg Nummer drei den ersten Derbysieger nach 19 Jahren. Im Mai 1997 hatte Trainer Martin Schmitz Sigiltra Sögel noch als Spieler mit 2:1 besiegt. Nun gab es das selbe Resultat an der Seitenlinie. Das einzige Punktspiel in der Zwischenzeit gewann Sögel im Herbst mit dem selben Ergebnis. „Das gibt uns hoffentlich einen Schub“, sagt Schmitz. Aus dem abgeschlagenen Schlusslicht ist nun ein Schlusslicht auf Schlagdistanz geworden - und noch mehr: Mit zwei Nachholpartien und noch dem direkten Duell gegen Frisia Vrees kann sein Team aus eigener Kraft den Ligaverbleib sichern. „Wir haben es wieder in der Hand.“ Ausschlaggebend: „Wir hatten endlich mal das Glück auf unserer Seite.“

Das hatte auch RW Heede beim torlosen Remis gegen Raspo Lathen. „Das war ganz glücklich“, gibt Trainer Hans-Hermann Andrees zu. Nach dem Coup gegen Lorup gibt es den nächsten Zähler gegen ein Topteam innerhalb von fünf Tagen. Und kurz vor Schluss durfte Andrees auch noch einmal kurz jubeln, als der Ball im gegnerischen Tor landete, aber vom Schiedsrichter aberkannt wurde. „Das wäre auch zu viel des Guten gewesen.“ Ähnlich glücklich agierte BW Papenburg II gegen Frisia Vrees. „Das war ein ganz schwaches Spiel“, ärgerte sich Trainer Manfred Thomas. Einziger Glücksmoment: „Ein abgefälschter Ball von Thomas Venema geht per Bogenlampe irgendwie ins Tor“, berichtet der Coach. Trotz Überlegenheit im zweiten Durchgang verpasst Vrees den Ausgleich. Ähnlich wie Vrees ergeht es auch Eintracht Neulangen beim 1:2 gegen den SV Neubörger. „Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen“, ärgert sich Trainer Stefan Thien. Aufgrund von mangelnder Chancenauswertung war die Bürde des 0:2-Rückstandes allerdings zu groß. „Das war eigentlich ein gutes Spiel“, fand Thien.

In der 2. Kreisklasse setzte sich Viktoria Ahlen-Steinbild zumindest für 24 Stunden wieder an die Tabellenspitze. Gegen Eintracht Papenburg II gab es einen 9:0-Sieg. Wichtiger als der Platz an der Sonne ist Trainer Patrick Robin allerdings die Rückkehr von Freddy Everink auf die Torschützenliste. Nach fünf Spielen Unterbrechung verdrängt Everink mit seinem Treffern Nummer 26 und 27 Spahnharrenstättes Sven Sträche als bester Torjäger der Liga. Sträche musste allerdings mit dem 1:1 gegen Eintracht Brual einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Indessen verabschiedet sich der SV Surwold II nach der fünften Niederlage in Serie so langsam in das Mittelfeld. Gegen den SV Rastdorf gab es ein 2:5. Der SV Rastdorf ist mit dem Sieg auch rechnerisch gerettet. Gleiches gilt für die Sportfreunde Bockhorst, die aufgrund des schlechten Wetters abgesagt hatten. Aufstiegger SV Neubörger II steht als erster Absteiger fest.