2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
F: Werner Scholz
F: Werner Scholz

Wer wird Herbstmeister?

Papenburg und Schüttorf im Fernduell - Rechtien mit viel Respekt - Lohne reist zum Verfolgerduell - Meppen im Abstiegskampf angegangen - Altenlingen empfängt Angstgegner - Nünning hat mehr Optionen - Bruns hofft auf mehr Konstanz - Für Geerdsen zählen nur drei Punkte

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Großkampftag in der Bezirksliga: Alle acht Partien finden diesmal am Sonntag statt. Zudem ist es nicht nur irgendein Spieltag - nein, denn mit diesem Wochenende endet die Hinserie. Somit entscheidet sich auch die Frage nach dem Herbstmeister: Blau-Weiß Papenburg oder FC Schüttorf?

SC Spelle-Venhaus 1946 II - SV Olympia Laxten 1919 (So 14:00)

Auch wenn es tabellarisch auf den ersten Blick beim Duell zwischen dem Vierten und dem 14. der Tabelle nicht unbedingt den Anschein erweckt: Wenn die U 23 des SC Spelle-Venhaus am Sonntag (14 Uhr) in der Fußball-Bezirksliga Olympia Laxten empfängt, treffen zwei der formstärksten Teams der Liga aufeinander.

Beide Mannschaften sammelten in den letzten Wochen nämlich fleißig Punkte – um genau zu sein, zehn aus den jüngsten fünf Begegnungen. Wenig verwunderlich also, dass Spelles Trainer Otto Rechtien die Erwartungshaltung drückt: „Ich hätte lieber vor sechs oder sieben Wochen gegen Laxten gespielt“, ruft der kommende Gegner seiner Meinung nach seit kurzer Zeit das ab, was er schon zu Saisonbeginn erwartete. Deshalb rechnete er mit den Laxtenern ursprünglich auch unter den ersten fünf, sechs Teams in der Liga. Doch eine breite Brust können auch die Speller haben, zeigten sie doch beim 3:1-Erfolg in Lohne erneut, dass sie mit den Topteams der Liga mithalten können. Zuvor gewann Spelle bereits gegen Papenburg und WE Nordhorn. „Wir stehen nicht zu Unrecht da“, meint Rechtien angesichts des fantastischen vierten Platzes, auch wenn der Sieg in Lohne schon etwas glücklich war: „Da waren wir gerade in der zweiten Halbzeit am Anschlag. Lohne hat uns permanent bearbeitet“, hatte die Oberliga-Reserve diesmal aber das Glück, welches beispielsweise kürzlich in Dörpen noch fehlte.

Gegen Laxten wird Rechtien erneut umbauen müssen, da sich mit Cedric Liebtrau (Muskelfaserriss) und Timo Stapper (Innenbandriss) gleich zwei Innenverteidiger in Lohne verletzten. Das führte zur ungewöhnlichen Maßnahme, dass Offensivmann Niklas Berger plötzlich im Zentrum verteidigte. „Christoph Schröer hatte mich darauf hingewiesen, dass er das mal in Schapen spielte“, so Rechtien.

FC Schüttorf 09 - SV Union Lohne (So 14:00)

Zwei Punkte sammelte Fußball-Bezirksligist Union Lohne lediglich in den letzten drei Partien. Zu wenig für die eigenen Ansprüche. Zum Hinrundenabschluss steht für das Team von Ralf Cordes am Sonntag (14 Uhr) nun ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm, wenn Lohne beim Tabellenzweiten FC Schüttorf gastiert.

„Wir dürfen zumindest nicht verlieren“, betont Cordes angesichts von bereits sechs Punkten Rückstand auf die Schüttorfer, die erst eine Saisonniederlage kassierten. Umgekehrt könnte Lohne dis Distanz zum Zweiten bei einem eigenen Sieg auch auf drei Zähler verkürzen.

Auch wenn die Punkteausbeute zuletzt nicht stimmte – auch bei der 1:3-Niederlage gegen Spelles U23 am letzten Wochenende war nicht alles schlecht. „Zwischen der 15. und 80. Minute war alles ok. Die letzten zehn Minuten gingen aber gar nicht“, fasst Cordes die Niederlage in zwei Abschnitte zusammen. Unter der Woche wurden die individuellen Fehler in der Rückwärtsbewegung klar angesprochen.
Vor der Saison hatten viele Lohne und Papenburg an der Tabellenspitze auf dem Schirm. Der Name Schüttorf viel seltener – doch Cordes ist zumindest nicht völlig erstaunt hinsichtlich der starken Saison des einstigen Oberligisten. „Sie haben ja die Qualität. Leute wie Bayraktar, Hofschröer, Nacar oder Terdenge haben alle auch schon Oberliga-Erfahrung gesammelt. Vielmehr sind sie letzte Saison unter ihren Möglichkeiten geblieben. Jetzt haben sie scheinbar die richtige Mischung gefunden“, meint Cordes.

Dem Lohner Trainer stehen personell noch zwei Sorgenfalten auf der Stirn: Dennis Tengen und Viktor Dak sind beide angeschlagen. Ihr Einsatz ist fraglich.

ASV Altenlingen 1965 - SV Eintracht TV Nordhorn (So 14:00)

Seit über zwei Monaten, genauer gesagt seit dem 11. September, hat der ASV Altenlingen in der Fußball-Bezirksliga kein Spiel mehr verloren. Eine starke Bilanz, die jedoch durch zu viele Unentschieden in dieser Phase getrübt wird. Zum letzten Hinrundenspiel empfängt der ASV nun mit dem SV Eintracht TV Nordhorn einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (Sonntag, 14 Uhr).

Bei einer Niederlage würde Nordhorn nämlich mit den Altenlingenern nach Punkten gleichziehen. Zuletzt gelang dem Team von Jan Zevenhuizen ein spektakuläres 4:4 in Dörpen, wobei auch dort mehr drin gewesen ist. „Wir hatten das Spiel eigentlich zweimal gewonnen und sind nach furchtbaren 20 Minuten noch mit einem blauen Auge davongekommen“, rekapituliert Zevenhuizen noch einmal die letzte Partie.

Die Nordhorner, die mit einem Sieg nach Punkten zu Altenlingen aufschließen können, waren in den letzten Jahren alles andere als der Lieblingsgegner des ASV. In schöner Regelmäßigkeit gab es für das Team vom Wallkamp gegen den einstigen Traditionsklub nichts zu holen, im Vorjahr setzte es sogar herbe 0:4- und 1:5-Klatschen. „Ich hoffe, dass wir es hinbekommen, aus der Partie ein intensives Kampfspiel zu machen“, glaubt Zevenhuizen, dass dem Gegner mit diesen Mitteln beizukommen ist. Gerade auch mit Blick auf die Tabelle wäre es wichtig, zumindest den Vorsprung vor den Abstiegsrängen zu halten. Denn anders als im Vorjahr scheint die Liga gerade im Tabellenkeller in dieser Saison enger beieinander zu liegen. „In den letzten Jahren hatte es sich früh abgezeichnet, welche Teams unten bleiben. Dieses Jahr ist die Liga ausgeglichener, als ich sie bisher kannte“, so der Coach.

SV Meppen II - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 (So 14:00)

Nur einen Punkt sammelte die Nachwuchsmannschaft des SV Meppen in der Fußball-Bezirksliga in den letzten drei Spielen. Die Konsequenz: Das Team von Damir Bujan ist vor dem Spiel gegen Blau-Weiß Dörpen am Sonntag (14 Uhr) in den Abstiegskampf gerutscht.

Denn der Vorsprung im engen Tabellenkeller auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur noch drei Zähler. Zwar ist der derzeitige zehnte Tabellenplatz noch einigermaßen sicher, doch bis zur Winterpause müssen definitiv noch Punkte her. „Wir müssen uns nach unten orientieren. Die Tabelle lügt nicht“, will sich Bujan deshalb auch keinen Illusionen hingeben. Dabei stimmten die jüngsten Leistungen eigentlich, doch gerade in den Heimspielen gegen WE Nordhorn und den FC Schapen machte die Chancenverwertung den Meppenern den Garaus, während hinten immer wieder – so auch letzte Woche in Emsbüren – Unkonzentriertheiten für gegnerische Torerfolge sorgten. „Das sind Dinge, die du nicht trainieren kannst“, redet Bujan bezüglich der individuellen Fehler von einer „Kopfsache“. Zudem bedauert der Trainer, dass einige Leistungsträger studienbedingt inzwischen deutlich seltener trainieren können: „Leute wie Dominik Thale, Bernd Krüssel oder Mattis Kellersmann fehlen jetzt häufiger. Das spürt man.“ Zu allem Überfluss holte sich der beste Torjäger Marcel Hoppe in Emsbüren die Ampelkarte ab und wird das Spiel gegen Dörpen von draußen verfolgen müssen.

Mit den Dörpenern geht es nun gegen einen direkten Konkurrenten, der mit nur einem Zähler weniger auf der Habenseite in unmittelbarer Schlagdistanz zum SVM liegt. Trotz großer Personalsorgen gewannen die Dörpener zuletzt gegen Spelle und punkteten gegen Altenlingen, weshalb Bujan darauf nicht viel geben will: „Auch die Spieler, die da nachkommen, scheinen nicht blind zu sein“, ist der Meppener Coach deshalb gewarnt.

SC Blau-Weiß 94 Papenburg - SV Concordia Emsbüren (So 14:00)

Auch wenn man sich davon nichts kaufen kann – den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters würde Blau-Weiß Papenburg schon gerne mitnehmen. Mit einem Sieg gegen Concordia Emsbüren am Sonntag (14 Uhr) wären die Kanalstädter schließlich auch nicht mehr auf Lohner Schützenhilfe angewiesen.

„Natürlich wollen wir da oben bleiben, wenn wir da jetzt erstmal stehen“, reizt Papenburgs Trainer Alex Homann die Herbstmeisterschaft schon. Im Vordergrund steht jedoch selbstverständlich vielmehr das eigene Spiel – losgelöst von der Tabellensituation. Denn da haben die Papenburger mit Emsbüren noch mindestens eine Rechnung offen.

Im Vorjahr gab es für Blau-Weiß gegen die Concordia nämlich nichts zu holen. In Emsbüren unterlag Papenburg noch mit 2:3 – deutlich verrückter wurde es da schon im Rückspiel, bei welchem Homann auch dabei war. In einer denkwürdigen Partie sahen die Zuschauer unfassbare 13 Tore – letztlich unterlag Papenburg trotz viermaliger Führung mit 6:7! So toll solch ein Spiel für das Publikum ist, als Trainer lässt es einen wohl eher vorschnell altern. „Das war Wahnsinn. Aber wir wollen zeigen, dass wir es gegen Emsbüren auch anders können“, ist Homann mit seinem Team auf Revanche aus. Klar ist aber auch, dass die Papenburger das zu erwartende Kampfspiel gegen die Emsbürener von Beginn an annehmen müssen. Das klappte in der Vorwoche in Schapen 60 Minuten lang nicht, doch nach zwischenzeitlichem Rückstand kam der Tabellenführer noch einmal mit einem blauen Auge davon und gewann mit 4:2. „Emsbüren lebt von seiner mannschaftlichen Geschlossenheit und dem Teamgedanken. Den müssen wir auch auf den Platz bringen“, weiß Homann, worauf es am Sonntag ankommt.

Immerhin entspannt sich die Personalsituation auf Papenburger Seite ein wenig: Angreifer Eric Bruns ist nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigt. Er war in Surwold vom Platz geflogen.

FC 47 Leschede - VfL Weiße Elf Nordhorn (So 14:00)

Der Druck ist groß, wenn Fußball-Bezirksligist FC Leschede am Sonntag (14 Uhr) auf den VfL WE Nordhorn trifft.

„Wir sind eigentlich zum Siegen verdammt“, meint Trainer Bernhold Nünning trotz der anspruchsvollen Aufgabe gegen den Tabellenfünften. Denn als Vorletzter müssen die Lescheder aufpassen, zumindest erstmal bis Winter den Anschluss an das rettende Ufer zu halten. Nachdem es vor zwei Wochen gegen Gildehaus endlich mal wieder einen Sieg gab, blieb der erhoffte Aufschwung aus: Schon nach 13 Minuten lag Leschede in Surwold mit 0:3 hinten, verlor letztlich 1:4. Auch weil die Personaldecke angesichts von sieben Ausfällen sehr angespannt war. Immerhin: Gegen die Weiße Elf entspannt sich die Situation: So kehren mit Philipp Dütz, Waldemar Bressel und Christian Räkers drei Spieler zurück in den Kader, die in Surwold grippenkrank ausgefallen waren. „Nordhorn hat viel Qualität“, weiß Nünning um die Schwere der Aufgabe.

TuS Gildehaus - SV Surwold (So 14:30)

Sieg und Niederlage wechselten sich bei Fußball-Bezirksligist SV Surwold in den letzten Wochen in schöner Regelmäßigkeit ab. Beim TuS Gildehaus wollen die Nordhümmlinger am Sonntag (14.30 Uhr) wieder zum zweiten Mal in Folge punkten.

„Die Konstanz fehlte zuletzt ein bisschen“, hat auch Trainer Hermann-Josef Bruns erkannt. Vor heimischem Publikum gab es tolle Siege gegen Papenburg und Leschede, nur um dann auswärts unter anderem bei Schlusslicht Wietmarschen zu verlieren. In Gildehaus erwartet die Surwolder ein angeschlagener Boxer, denn die jüngste Tendenz beim Aufsteiger ist angesichts von nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen negativ. Doch da liegt die Gefahr, wie Bruns betont: „Sie werden auf Wiedergutmachung aus sein“, mutmaßt der Trainer, der von der Spielweise der Gildehauser angetan ist: „Der Fußball, den sie spielen, ist sehr unaufgeregt“ lobt Bruns den Tabellensiebten.

SV Wietmarschen - FC Schapen 27 (So 15:00)

Nach sieben Spielen in Serie ohne Sieg sehnt sich Fußball-Bezirksligist FC Schapen mal wieder nach einem Erfolgserlebnis. Beim SV Wietmarschen sollen am morgigen Sonntag (15 Uhr) unzweifelhaft drei Punkte her.

„Für uns zählen nur drei Punkte“, will Trainer Henning Geerdsen auch gar nicht lange um den heißen Brei rumreden. Dass die Wietmarscher nach dem Trainerwechsel vor einigen Wochen aufsteigende Tendenz zeigen und die letzten beiden Heimspiele gewinnen konnten, spielt für Schapens Coach dabei keine Rolle: „Wir wollen nur auf uns schauen und das Gute aus den letzten Spielen nach Wietmarschen mitnehmen.“ Denn die jüngsten Leistungen mit den Unentschieden gegen Altenlingen und in Meppen sowie die knappe Niederlage gegen Spitzenreiter Papenburg haben Mut gemacht. Ähnlich aggressiv will Schapen erneut zu Werke gehen.


Aufrufe: 011.11.2016, 17:17 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor