2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Wer den VfB als Sprungbrett nutzte

Regionalligist VfB Oldenburg entpuppt sich immer mehr als Ausbildungsverein für Trainer mit hohen Ansprüchen und als Sprungbrett für Fußball-Lehrer in die Bundesligen.
In Alexander Nouri wurde am Sonntag bei Werder Bremen innerhalb von nur zwei Jahren bereits der dritte ehemalige Coach des VfB bei einem Erst- oder Zweitligisten zum Cheftrainer befördert. Die Oldenburger Trainer der vergangenen Jahre angefangen mit Joe Zinnbauer und ihr Werdegang:

Joe Zinnbauer (46)

Er trainierte den VfB von 2005 bis 2010. Nach einem Engagement beim Karlsruher SCII ging Zinnbauer 2014 zum Hamburger SVII. Als bei den Profis Mirko Slomka gehen musste, rückte Zinnbauer am 17. September 2014 auf den Chefposten des Bundesliga-Teams und startete mit einem 0:0 gegen Bayern München. Er behielt das Amt bis zum 22. März 2015, ehe er in der Bundesliga freigestellt wurde und zur Saison 2015/16 als Trainer des HSV II zurückkehrte. Im September 2015 wechselte Zinnbauer zum Schweizer Erstligisten FC St. Gallen, mit dem er derzeit auf dem achten (und damit drittletzten) Platz liegt.

Torsten Fröhling (50)

Zinnbauers Nachfolger hielt sich beim VfB nicht lange. In seiner ersten Saison musste er im April 2011 noch vor Ende der Spielzeit gehen. Über einen Nachwuchstrainer-Posten beim HSV gelangte Fröhling zu 1860 München, wo er zunächst die Zweite betreute. Vom 18. Februar bis zum 6. Oktober 2015 war Fröhling für die Zweitliga-Mannschaft der "Löwen" verantwortlich. Mittlerweile ist der 50-Jährige Trainer des SV Wehen Wiesbaden, der in der 3. Liga Achter ist.

Timo Ehle (45)

Als Fröhling gehen musste, übernahm Ehle zum Ende der Saison 2010/11 die Oldenburger und ging mit ihnen in die neue Saison. Bereits im Oktober 2011 war das Engagement aber wieder beendet. Ehle, der im Oldenburger Stadtteil Donnerschwee eine Fußballhalle betreibt, war nach dem Weggang vom VfB zunächst beim TSV Oldenburg tätig. Inzwischen ist er Trainer des Oldenburger Stadtteilclubs Blau-Weiß Bümmerstede in der Bezirksliga II.

Andreas Boll (40)

Auf Ehle folgte Boll, der vom 1. November 2011 bis zum 22. April 2013 Cheftrainer des VfB war. Für den Lehrer stand eine Karriere als Profi-Trainer vermutlich nie zur Debatte. Auch während seiner Zeit beim VfB arbeitete er im Schuldienst wie auch heute noch, er ist Lehrer für Wirtschaft und Sport an der Oberschule Ganderkesee (Landkreis Oldenburg).

Alexander Nouri (37)

Am 23. April 2013 übernahm Bolls vorheriger Assistent Nouri den Cheftrainer-Posten beim VfB. Nouri führte ihn in der Spielzeit 2013/14 gleich auf Platz drei, entfachte eine Begeisterung in Oldenburg. Dennoch zog es ihn im Sommer 2014 zu Werder Bremen. Zunächst als Bindeglied zwischen Zweiter Mannschaft und A-Jugend vorgesehen, übernahm er im Oktober 2014 das Traineramt in der Zweiten, weil Viktor Skripnik nach der Entlassung von Robin Dutt zu den Profis hochgezogen wurde. Nachdem der Ukrainer wiederum vor etwas mehr als zwei Wochen freigestellt wurde, rückte Nouri als Interimstrainer auf und überzeugte derart, dass er sich nun Erstliga-Coach nennen darf.

Kristian Arambasic (39)

Nach Nouris Weggang wollte Arambasic die aufkommende Euphorie in Oldenburg nutzen. Er scheiterte, der VfB trennte sich bereits im Oktober 2014 von dem Trainer. Arambasic kehrte nach Bremen zurück und coacht den Brinkumer SV in der Bremen-Liga. Sein Team steht aktuell auf dem fünften Platz.

Predrag Uzelac (50)

Nach Arambasic übernahm Uzelac das Zepter. Der Kroate führte das Team zu Beginn der Spielzeit 2015/16 auf Platz eins und wurde trotz des sportlichen Erfolgs aufgrund interner Querelen beurlaubt. Inzwischen fungiert Uzelac beim Zweitligisten Würzburger Kickers als Chefscout. Bei dem Aufsteiger spielt auch sein Sohn Franko Uzelac, der derzeit nach einem Knöchelbruch an der Rückkehr auf den Platz arbeitet.

Dietmar Hirsch (44)

Der Ex-Profi kam gut in Oldenburg an und coachte den VfB in der vergangenen Saison auf Platz zwei. Aktuell bekommt Hirsch zu wenig Konstanz in die Leistungen des Teams, das auf Rang sieben der Regionalliga steht. Der 44-Jährige ist ehrgeizig und macht keinen Hehl daraus, dass er gern auch im Profigeschäft trainieren würde er wäre nicht der erste, der den VfB als Sprungbrett für höhere Aufgaben nutzt.

Aufrufe: 06.10.2016, 06:22 Uhr
Hauke Richters und Lars BlanckeAutor