2024-03-28T15:56:44.387Z

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Kapitän Lucas "Olga" Rosinsky reiste extra von einem Festival aus Neubrandenburg an, bekam dafür vom Trainer eine eigene Kapitänsbinde geschenkt (FOTO: D. Höllrigl)
Kapitän Lucas "Olga" Rosinsky reiste extra von einem Festival aus Neubrandenburg an, bekam dafür vom Trainer eine eigene Kapitänsbinde geschenkt (FOTO: D. Höllrigl)

"Es sind Punkte gegen den Abstieg"

Union Sandersdorf II holt sich ersten Saisonsieg gegen Lüttchendorf

Denkt René Höllrigl an die nun absolvierten ersten beiden Spieltage zurück, so schwärmt er vorallem von der Defensive seiner Mannschaft. „Die war ja im letzten Jahr fast ein Stiefkind“, so der Sandersdorfer Trainer. Der 1. FC Zeitz machte aus einer einzigen Möglichkeit beim 1:1 ein Tor. Eintracht Lüttchendorf besaß am Samstag eine Torchance und eine weitere „Möglichkeit“, welche man als direkte Chance nicht bezeichnen darf. „Ich will hier überhaupt keinen aus dieser diesmal so funktionierenden Mannschaft heraus heben. Aber ein Torsten Lehmann in der Innenverteidigung und ein Felix Kaltofen auf der Sechs machten dann wohl doch den Unterschied“, so der ´Trainer von Unions zweiter Mannschaft. Diese sammelte in der Landesliga aus zwei Spielen vier Punkte und steht aktuell auch auf Platz vier. „Ich weiß, dass es Punkte gegen den Abstieg sind. Doch wer unsere Vorgeschichte kennt weiß, wie ich mich über beide gezeigten Leistungen freue“.

Die Vorgeschichte der Sandersdorfer Reserve mit Blick auf die neue Saison in der Landesliga Süd ist eine nahezu katastrophale. Mehrfach schwirrte die Überlegung durch den Raum, das Team mangels Spielermaterial zurückziehen zu müssen. Überhaupt nicht passend zur Sandersdorfer Geschichte der letzten Jahre. Die hatte rundum nur positives zu erzählen. So auch der Klassenverbleib des Teams Union II, und das ganze sogar ohne Relegation. Man darf nie vergessen: Bis zum Sommer 2001 kickte Unions erstes Team in jener Landesliga. Nun schaffte es gar die zweite Mannschaft, und sieht sich da illustrer Gegner gegenüber.

„Wir waren vor der Nichtmeldung der Truppe und liefern jetzt zwei solche Spiele ab“, schüttelt Höllrigl lächelnd mit dem Kopf. Doch der alte Fußballhase weiß auch, dass die Probleme damit noch nicht ausgestanden sind. Sein vordergründiger Dank ging neben seinen Spielern nur in eine Richtung. „Ganz großes Dankeschön an Mike Sadlo und Michael Stelzl. In einer Liga (Oberliga), wo es nicht mehr um den Spaß an der Sache alleine geht, nehmen die beiden Trainer Rücksicht und entsenden bei diesen heißen Temperaturen fünf !!! Spieler zu uns in die Zweite, fahren selbst nur mit drei Wechslern nach Brandenburg“. Höllrigl fand dies eine riesige Geste und ärgerte sich dabei selbst riesig, dass die Sadlo- Truppe aus Brandenburg nichts Zählbares mitbrachte. Dabei war man total nah dran. Ihm als Trainer der zweiten Sandersdorfer Mannschaft fehlten aus den verschiedensten Gründen glatte sieben Akteure an diesem zweiten Spieltag. Lüttchendorf selbst stimmte einer Verlegung auf Sonntag nicht zu. Da hätte Höllrigl den eigenen Kader aufbieten können.


Trainer René Höllrigl (hinten links) wechselte sich schlussendlich samt Kevin Vogel (re.) noch selbst ein (FOTO: D. Höllrigl)

„Alle, die hier zu mir abgestellt waren, machten ihr Ding vorzüglich“, so der Trainer von Union II, der neben Kevin Vogel (ehemals VfL Halle 96) sowie Torwart Patrick Liebmann (zur Not Feldspieler) nur sich selbst als Wechsler auf der Bank am kochend heißen Kunstrasen wähnte. Und er machte es wahr, wechselte neben den beiden auch sich selbst noch ein.

Im Spiel schien da alles bereits entschieden. Der ebenfalls vom VfL Halle 96 zu Union gestoßene Christian Brenner zog bei zwei möglichen Optionen die richtige und erzielte überlegt das 1:0 (27.). Als Kevin Oertel dann nach Ablage von Jörg Marose ähnlich Xabi Alonso am Abend zuvor in München volley von der Strafraumgrenze per Traumtor in den Winkel traf (2:0/62.), schien dies schon eine Art Vorentscheidung. Mit dem Verbund aller, speziell aber einer cleveren Abwehrleistung, brachte Union die Sache gegen Lüttchendorf zu Null über die Bühne.

Aufrufe: 030.8.2016, 14:30 Uhr
Holger BärAutor