2024-05-10T08:19:16.237Z

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"Wenn zwei ausfallen, wird es schwierig"

Roger Reiter beklagt beim SV Schleid eine zu dünne Spielerdecke

Die Qualität passt, die Spieler gehören zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Doch weil die Breite im Kader fehlt, übt sich Neutrainer Roger Reiter in Understatement. Der Fußballtrainer hat im Juli die Nachfolge des im April zurückgetretenen Thomas Löw angetreten. Dennoch will der SVS ganz oben mitmischen.

Schleid. Eigentlich müsste der SV Schleid in dieser Saison in der Kreisliga A spielen. Der haushohe Titelfavorit aus dem Vorjahr scheiterte einmal mehr an Disziplinlosigkeiten und einer unprofessionellen Einstellung einiger Spieler. Bis zur Winterpause lief alles wie am Schnürchen, die Mannschaft von Trainer Thomas Löw führte das Ranking an. Die sportliche Misere begann am 20. März mit der überraschenden 0:1-Niederlage gegen den bis dato Tabellenvorletzten Walsdorf II. Eine Woche später zog das Team im Regenspiel von Schleid gegen den späteren Meister SG Kylltal erneut den Kürzeren – 0:1. Was folgte, waren vier weitere Spiele ohne Sieg mit nur zwei mageren Pünktchen. Der Aufstiegszug war ohne den so spielstarken SVS abgefahren. Da halfen auch die finalen Siege gegen Oberkyll Gönnersdorf und Bongard nichts mehr. Bereits vor diesen beiden Spielen nahm Thomas Löw seinen Hut und verließ den Verein. „Die Trainingsbeteiligung war schlecht, es gab Disziplinlosigkeiten mit Platzverweisen und auch Verletzungen von Leistungsträgern“, erinnert sich der neue Trainer Roger Reiter, der seinerzeit noch auf der Kommandobrücke beim A-Ligisten SG Bettingen stand. Jetzt soll vieles anders werden Doch revolutionieren will der neue Coach die Mannschaft nicht. „Ich werde den Fußball in Schleid nicht neu erfinden, doch wir wollen endlich eine Einheit werden und erfolgreichen Fußball spielen. Dennoch sehe ich uns nicht als Titelfavoriten“, stellt Reiter klar. Sein Kader sei zu schmal. Der Fußballlehrer, der schon einmal in Schleid anheuerte, ist mit 17 Spielern in die neue Spielzeit gegangen. „Wenn zwei Spieler ausfallen – egal aus welchen Gründen auch immer – wird es schwierig. Der Kader ist für einen Titelfavoriten zu klein. So ist ein Platz zwischen drei und fünf schon realistisch“, erklärt Reiter, der dem Wunsch des Vereins, die Mannschaft zu übernehmen, Anfang Juli nachkam. „Eigentlich wollte ich eine Pause machen, doch nachdem der Verein auf mich zukam, hatte sich das innerhalb kurzer Zeit erledigt. Ich pflegte immer ein gutes Verhältnis mit dem SV Schleid und will helfen, einen so renommierten Verein in dieser misslichen Lage wieder in die richtigen Fahrwasser zu lenken.“ In der Vorbereitung klappte vieles schon richtig gut. Die Fitness stimme, der Zusammenhalt unter den Spielern ist viel besser geworden, die Mannschafsteile harmonieren. Mit Yannick Müller, Shawn Smith, den beiden Hartwick-Brüdern Eugen und Arthur sowie Angriffs-Ass Marius Reichel hat Reiter gestandene Akteure im Team. Die Neuzugänge können zu einer echten Verstärkung werden. Giulian Hennig spielte drei Jahre Rheinlandliga in Kyllburg, Marius Bartz aus Rittersdorf und Dimitri Lange vom FC Bitburg sind Spieler, die dem Team auf Anhieb weiterhelfen. „Die Neuzugänge sind schon gut integriert, die Trainingsbeteiligung ist wesentlich besser geworden, die Jungs stehen mittlerweile zu ihrem Verein. Wichtig war, dass ich im Vorfeld mit vielen Einzelgesprächen deutlich gemacht habe, was ich von den Spielern verlange und erwarte.“ Die beiden Pokalsiege gegen Herforst (5:1) und Preist (3:1) waren Fingerzeig für eine womöglich erstklassige Spielzeit, doch zuletzt unterschätzte man Aufsteiger Mettendorf und unterlag mit 0:3. „Das war reine Kopfsache, wir haben den Gegner unterschätzt, die Laufbereitschaft fehlte. Wir müssen jetzt schnell wieder beißen und eine andere Einstellung zeigen“, fordert der neue Trainer direkt eine Reaktion. Reiter muss derzeit auf den gesperrten Thorsten Schmitz und die verletzten Carlos Ribeiro und Oliver Schmitz verzichten. „Jetzt wollen wir in Gilzem gewinnen und die Leistung von Herforst (5:1) bestätigen.“ Reiter unterlag am Mittwochabend mit seinem Team im Kreispokal gegen seine ehemalige SG BOB klar mit 1:4. (L.S.).

Aufrufe: 02.9.2015, 22:20 Uhr
Lutz SchinköthAutor