2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Ohne Turgy Taylan geht der TSV Höchst in die Restrunde.	Foto: Archiv
Ohne Turgy Taylan geht der TSV Höchst in die Restrunde. Foto: Archiv

Wenn die "Sturmraketen" zünden

KOL GELNHAUSEN: +++ TSV Höchst hat sich nach Abstieg gefangen und ist ein Team für Tabellenspitze +++ Letzter in Fairnesstabelle +++

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Gelnhausen . Nach dem Abstieg aus der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost hat sich der TSV Höchst eine Klasse tiefer gefangen. Wie erwartet spielte die Mannschaft von Trainer Robert Kling im vorderen Drittel mit. Ausfälle in der Offensive verhinderten aber eine große Dominanz. Trotz einiger erlittener Rückschläge geht der TSV mit intakten Chancen ins Jahr 2016.

Das war gut, das war schlecht

Die Ausgangslage war vor der Saison nicht einfach, da eine Spielzeit mit vielen Misserfolgen verarbeitet werden musste. Zwar war der Abstieg aus der Gruppenliga Frankfurt Ost kein Beinbruch und auch ein Stück weit vorhersehbar, das Selbstvertrauen musste aber dennoch erst wieder aufgebaut werden. Besonders in den Heimspielen überzeugte die Mannschaft von Trainer Robert Kling bisher und ließ sich vor heimischem Publikum bislang von keinem Gegner bezwingen. ,,Klar, haben wir uns recht schnell gefunden, doch in spielerischer Hinsicht ist vieles noch nicht so, wie Trainer Kling und ich uns das so vorstellen", erklärt der Spielausschuss-Vorsitzende Gregor Larbig. Dass viele Undiszipliniertheiten zu unnötigen gelben und roten Karten führten, war Larbig ebenfalls ein Dorn im Auge. Der TSV Höchst nimmt in der Fairnesstabelle der Kreisoberliga den letzten Platz ein. Alles andere als ein Ruhmesblatt.

Personalien

Vor der Saison landete der TSV mit der Verpflichtung der beiden Stürmer Vitalij Veselov (FC Gelnhausen) und Almir Muminovic (SV Seemental) einen Coup. Beide kamen aufgrund von Verletzungen aber bislang noch nicht wie erwünscht zum Zug. Mit Turgay Taylan hat ein absoluter Leader die Kling-Elf in der Winterpause in Richtung TSV Kassel verlassen. Taylan folgte dem Lockruf seines alten Spezies Jochen Michel. Auf externe Neuzugänge hat man am Buttergraben in der Winterpause verzichtet, dafür freuen sich die Verantwortlichen, dass Kilian Schäfer nach seinem halbjährigen studienbedingten USA-Aufenthalt wieder zur Verfügung steht. Schäfer schnupperte in der vergangenen Saison bereits konstant Gruppenliga-Luft und stellt im Defensivbereich eine vielseitige Alternative dar. Dafür hat der Tabellenfünfte mit Morris Mathie (Kreuzbandriss) auch einen Langzeitverletzten zu beklagen. Ob Martin Gutmann in dieser Saison nochmal angreifen wird, lässt sich aufgrund seiner Verletzung noch nicht prognostizieren.

Trainer und Umfeld

Die Planungen für die neue Runde laufen. Derzeit werden Gespräche mit Kling geführt, der bereits seit viereinhalb Jahren die Geschicke der Höchster ersten Mannschaft leitet. Als interne Lösung hat Kling angefangen, mittlerweile hat er sich als Coach im gesamten Kreis einen guten Ruf erworben. Larbig bezeichnet seinen Coach als Glücksgriff: ,,Im Verein sind wir alle von seinen Qualitäten überzeugt." Es würde dem Ehrgeiz des Coachs entsprechen, den TSV noch einmal in die Gruppenliga zu führen. Ein Muss ist der Aufstieg aber keineswegs. ,,Ich sehe uns in der Spitzengruppe der Kreisoberliga Gelnhausen gut aufgehoben", meint Gregor Larbig. Dort können sich die Zuschauer auch öfter über Siege freuen, die im vergangenen Gruppenligajahr doch eher eine Rarität blieben.

Vorbereitung

Seit vergangenem Dienstag sind die Spieler des Gruppenliga-Absteigers wieder am Schwitzen. Die Platzverhältnisse am heimischen Buttergraben sind in der Schlecht-Wetter-Zeit schwierig, weswegen der Kreisoberligist dankbar die Einladungen zu den Winter-Cups in Hailer und Geislitz angenommen hat. In Geislitz finden auch Testspiele statt, dazu freut sich der Kreisoberligist über Trainingszeiten auf dem Kunstrasenplatz in Gelnhausen. Aufgrund der Tatsache, dass nach dem Abgang von Taylan der Abwehrverbund personell neu aufgestellt werden muss, macht das häufige Üben unter Wettkampfbedingungen durchaus Sinn. ,,Wir wollen in der Lage sein, zwischen zwei Spielsystemen variieren zu können", nennt Larbig die Zielsetzung des taktischen Feinschliffs.

Statistik

Platzierung: 5. (37 Punkte, 45:25 Tore).

Siege: 11

Unentschieden: 4

Niederlagen: 3

Heim-Punkte: 22

Auswärts-Punkte: 15

Höchster Sieg: 7:1 gegen Alzenau II

Höchste Niederlage: 2:4 in Pfaffenhausen

Spiele ohne Gegentreffer: 3

Spiele ohne erzieltes Tor: 1

Bester Torschütze: Besnik Shabani, Vitalij Veselov (je 9)

Auftaktprogramm

VfR Meerholz (A / 14. Februar), SV Altenmittlau (H / 21. Februar), KG Wittgenborn (A / 27. Februar)

Prognose

Wenn die ,,Sturmraketen" Veselov und Muminovic zünden, spielt der TSV Höchst in der Restrunde im vorderen Teil der Tabelle mit. Der Rückstand auf Spitzenreiter SV Pfaffenhausen ist zwar immens, doch es wäre für die Verantwortlichen des Vereins eine Enttäuschung, wenn der zweite Platz frühzeitig außer Reichweite wäre.

Das Anstreben des Aufstiegsrelegationsplatzes ist für den stark besetzten Höchster Kader kein utopisches Ziel.



Aufrufe: 014.1.2016, 10:30 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor