Doch die Mannschaft gehört zur Kreisklasse B Nord in Nordfriesland - weiter unten geht nicht. Dort spielt sie allerdings äußerst erfolgreich. In der vergangenen Saison wurde die SG Meister, in der aktuellen Spielzeit führt man mit 61:12 Toren und maximalen 24 Punkten die Tabelle an. Gegen die Dauerrivalen vom Team Sylt II (Tabellenzweiter und zuvor drei Mal in Folge Meister) gab es einen 4:1-Erfolg.
,,Warum spielt Ihr eigentlich in dieser Klasse?" Die Frage ist beim Blick auf den Kader berechtigt. Rolf Nielsen führt mit 18 Treffern die Torjägerliste an. Malte Köster ist ab und an dabei, Torben (,,Tobsi") Carstensen auch. Dazu die Blumenstein-Brüder Viktor und Alex, Matthias Grünberg und viele mehr. Alles Spieler, die früher höherklassig kickten, von ihrem Hobby aber nicht lassen können - oder wollen.
,,Das ist eine Spaß-Truppe mit viel Ehrgeiz", beschreibt Mark Schnoor sein Team. Seine Rolle definiert er als ,,Mädchen für alles". Schnoor: ,,Ich bin kein Trainer. Soll ich etwa Rolf oder Malte, die selbst Trainer sind, sagen, wie sie laufen sollen?" Neben Rolf Nielsen (52/Schnoor: ,,Wir nennen ihn liebevoll Opa") und Holger Rehders (53) sind auch jüngere Spieler dabei.
,,Es bringt auch den Jungen Spaß, mit solchen Granaten Fußball zu spielen", weiß Schnoor. Vor allem, wenn beim Training am Freitag Jung gegen Alt spielt und gewinnen will.
In Spielen wie beim 18:1 gegen den TSV Goldebek II werden die Altstars nicht wirklich gefordert. Anders im ,,Flens-Cup", dem Meister-Pokal in Schleswig-Holstein. Da hatte die ,,Vierte" als Meister der B-Klasse den Kreisligisten Collegia Jübek am Rande eine Niederlage, unterlag erst nach Elfmeterschießen. Sie können's eben. Das Erfolgsrezept: ,,Wenn der Ball läuft, läuft er", sagt Schnoor. Und so wird wohl noch oft gefragt werden: ,,Warum spielt Ihr eigentlich in dieser Klasse?"