2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Freudentänze führten die Spieler am Freitag nach dem Aufstieg in Bad Rothenfelde auf. Gewinnt das Wolters-Team nächsten Sonntag gegen Biene, ist auch die Meisterschaft unter Dach und Fach.  Foto: Dieter Kremer
Freudentänze führten die Spieler am Freitag nach dem Aufstieg in Bad Rothenfelde auf. Gewinnt das Wolters-Team nächsten Sonntag gegen Biene, ist auch die Meisterschaft unter Dach und Fach. Foto: Dieter Kremer

"Wenn der Aufstieg perfekt ist, fällt eine Last ab"

Spelle feiert Gang in die Oberliga und 60. Geburtstag des Trainers

Ausgerechnet in der Stunde des großen Triumphes konnte er nicht dabei sein. Als der SC Spelle-Venhaus am Freitagabend durch das 1:1 in Bad Rothenfelde den Aufstieg in die Oberliga perfekt machte, weilte Fußballobmann Jürgen Wesenberg auf der Silberhochzeit von guten Freunden. Mit dem Herzen und wenigstens einem Ohr war er aber bei Mannschaft, Trainer und Fans.

„Im Zeitalter der Neuen Medien ist man natürlich vernetzt und verbunden“, schmunzelt Wesenberg. Per Kurzmitteilung sei er immer über den aktuellen Spielstand auf dem Laufenden gehalten worden. Als Spelles Trainer Siggi Wolters unmittelbar nach dem Schlusspfiff mit dem Telefon am Ohr über den Kunstrasenplatz schritt, war Wesenberg am Apparat. „Natürlich habe ich erst mal gratuliert, denn wir haben eine Menge an Zeit, an Training und an Aufwand in diese Saison investiert.“ Er könne sehr gut einschätzen, wie im gesamten Trainerteam gearbeitet worden sei, so Wesenberg. „Wenn dann der Aufstieg perfekt ist, fällt natürlich erst mal eine gewisse Last von einem ab.“
Doch in der Nacht traf Wesenberg noch auf feiernde Spieler und Fans. „Meine Frau und ich sind noch ins Vereinsheim Rolfes eingekehrt, wo noch Licht brannte.“ Der eine oder andere sei noch dort gewesen. „Es ist sehr ausgelassen und enthusiastisch gewesen nach dem Spiel. Die Stimmung war sehr gut“, berichtet Thomas Lindemann, der vor einem Jahr zum Vorsitzenden der Speller Fußballabteilung gewählt worden war.
Für Wesenberg ist der Aufstieg die logische Konsequenz der geleisteten Arbeit. „Ich glaube, wir haben es absolut verdient, weil die Mannschaft und wir toll gearbeitet haben. Und die Mannschaft toll gespielt hat. Wenn man mit so einem Vorsprung drei Spieltage vor Schluss als Aufsteiger feststeht und mehr oder weniger auch schon als Meister, dann kann man so ganz viel nicht falsch gemacht haben.“
Im letzten Jahr hatte der Verein noch trotz ähnlich guter Platzierung auf den Lizenzantrag verzichtet. „Letztes Jahr steckten die Köpfe ziemlich im Sand, und die Leute waren ein bisschen demotiviert“, gibt Lindemann zu. Umso wichtiger sei es gewesen, diesmal offensiv die Oberliga als Ziel zu formulieren. „Im Vorstand haben wir dafür alle Weichen gestellt und alles darauf ausgerichtet. Das hat sicherlich auch den letzten Kick gegeben, dass so erfolgreich Fußball gespielt wird.“
Dass die Oberliga als wenig attraktiv gilt, will Lindemann nicht gelten lassen. „Die Speller Fans, die heute da sind, werden nächstes Jahr genauso kommen – ob wir jetzt in der Landesliga oder Oberliga spielen.“ Man werde sicherlich nicht mehr Zuschauer haben als in dieser Spielzeit. „Aber auch nicht wesentlich weniger. Davon bin ich fest überzeugt. Ich bin der Meinung, das ist an den Haaren herbeigezogen.“
Als Vater des Erfolges gilt nicht zuletzt der Trainer. „Siggi Wolters ist ganz wichtig für den Verein und die Abteilung Fußball“, so Lindemann. Der Trainer habe gute Kontakte zu anderen Mannschaften und gute Kontakte zu anderen Trainern. „Er ist ein eingefleischter und ausgebuffter Trainer. Er wird auch sicherlich über die Zeit des Trainerdaseins dem SCSV erhalten bleiben. Ganz sicher. Den lassen wir nicht einfach so gehen.“ Wesenberg kann Lindemann nur zustimmen: „Siggi Wolters hat einen sehr guten Job gemacht.“ Er kenne ihn schon von Kindesbeinen an. „Er hat natürlich die Erfahrung, spielt eine sehr gute Rolle, ist sehr zielorientiert und auch jemand, der versucht, seine Ziele umzusetzen. Er schaut sich viele Dinge an, bespricht viele Dinge. “
Wolters (ein ausführliches Interview mit Spelles Trainer folgt) selbst hatte an diesem Wochenende doppelten Grund zur Freude, feierte er doch am Sonntag seinen 60. Geburtstag.

Aufrufe: 018.5.2014, 21:28 Uhr
Dieter KremerAutor