2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligabericht
Der Hennefer Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich: Dennis Eck Bild: Bröhl
Der Hennefer Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich: Dennis Eck Bild: Bröhl

Wenn bloß Enttäuschung übrig bleibt

Hennef kann auch in Wattenscheid nicht punkten

Verlinkte Inhalte

Der Regionalliga-Aufsteiger aus Hennef steht erneut mit leeren Händen da – und mit zwei Punkten nach wie vor auf dem letzten Tabellenplatz. Dennis Eck erzielt den einzigen Treffer beim 1:3 im Kellerduell bei der SGW

Hennef. Was am Ende übrig blieb, war pure Erschöpfung und große Enttäuschung. 90 Minuten lang hatten sich die Regionalliga-Fußballer des FC Hennef 05 gegen die drohende Niederlage in Wattenscheid gestemmt, doch am Ende stand der Aufsteiger wieder mal mit leeren Händen da. Mangelndes Engagement konnte man auch FC-Trainer Marco Bäumer nicht vorwerfen. Der 42-Jährige hatte ununterbrochen gestikuliert, geschrien und die Coaching-Zone ausgereizt, musste nach dem 1:3 (1:2) aber konstatieren: „Wir haben die mangelnde Bereitschaft des Gegners, nach hinten zu arbeiten, leider nicht bestraft. Hinzu kam, dass wir die Ausnahmespieler der Wattenscheider Offensive nicht in den Griff bekommen haben.”

Zu jenen Akteuren zählt zweifelsohne Jules Schwadorf. Der 22-Jährige wurde in der 14. Minute auf die Reise geschickt und überwand FC-Keeper René Monjeamb mit einem gefühlvollen Heber – 1:0. Die 05er zeigten sich jedoch alles andere als beeindruckt und hätten beinahe postwendend zurückgeschlagen: Nach feinem Zuspiel von Denis Wegner jagte sein Sturmkollege Rachid Bouallal das Leder an die Latte (16.). Das Aufbäumen sollte sich nicht bloß als Strohfeuer entpuppen, denn die 05er drückten nun vehement auf den Ausgleich. Der fleißige Bouallal bediente Dennis Eck, doch dessen Schuss strich Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Kurz darauf wurde Eck erneut freigespielt – diesmal von Wegner: Der für Nikolas Klosterhalfen in die Startelf gerückte Außenbahnspieler nahm Maß und zirkelte den Ball aus halbrechter Position ins lange Eck (29.). Als die 500 Zuschauer im Lohrheidestadion schon mit dem Halbzeitpfiff rechneten, fasste sich SG-Akteur Eren Taskin ein Herz und traf von der Strafraumgrenze aus zum 2:1 – und damit mitten ins Hennefer Herz.

In der Pause sprach Bäumer seinen Spielern Mut zu, doch 30 Sekunden nach Wiederanpfiff waren alle guten Vorsätze Makulatur. Schwadorf erhielt am rechten Flügel den Ball, zog in Robben-Manier nach innen und hämmerte den Ball mit links in den Giebel – 1:3. „Ich wollte mir gerade einen Schluck Wasser nehmen, als dieses Wahnsinns-Tor fiel. In diesem Moment war ich einfach nur geschockt”, erklärte Bäumer.

Anschließend entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Während Klosterhalfen und Tobias Günther den Ball aus kurzer Distanz über die Latte beförderten, agierte die SGW zu umständlich. „Zum Glück wollte Wattenscheid immer noch eine Schleife um das Tor machen”, sprach Bäumer von verschwenderischen Gastgebern. Diese durften sich am Ende dennoch über den ersten Heimsieg freuen, während die 05er auch im sechsten Auswärtsspiel ohne Punkterfolg blieben. Noch ernüchternder ist der Blick auf die Tabelle: Wattenscheid, das nach wie vor den ersten Nicht-Abstiegsplatz belegt, hat nun elf Punkte Vorsprung vor dem Schlusslicht aus Hennef.

Aufrufe: 019.10.2014, 19:52 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor