Wenig Potenzial für Überraschungen

In den letzten Jahren war die Truppe von Blau-Weiss Hollage II unter dem Hallendach erfolgreicher als die vereinseigene Erste. Nicht nur deswegen gehört die momentan beste zweite Herrenmannschaft des Landkreises Osnabrück auch in diesem Jahr zum Favoritenfeld am Belmer Heideweg. Trainer André "Löthi" Strößner kann seit Jahren auf einen eingespielten "Hallenstamm" zurückgreifen, der über reichlich Erfahrung, eine gute Spielorganisation und treffsichere Akteure verfügt. Der aktuelle Tabellenführer der Kreisliga Nord scheiterte im Vorjahr im Halbfinale, 2014 war erst das Endspiel gleichzeitig Endstation. Es wäre keine allzu große Überraschung, wenn Strößners Männer auch in diesem Jahr wieder unter die Masters-Qualifikanten gelangen würden. Und vielleicht ist dieses Jahr beim Indoor-Cup sogar der ganz große Wurf drin.

Dieser große Wurf ist dem Hunteburger SV im Fußballjahr 2016 gelungen. Die Mannschaft aus dem Wittlager Land stieg als Zweiter der 1. Kreisklasse Nord B in die Kreisliga Nord auf, wo man sich schnell etablieren konnte. In der Hallenzeit ist die Truppe vom Trainerteam Christian Wessel und Sascha Bruning ein noch relativ unbeschriebenes Blatt. Im Vorjahr schied man deutlich in der Vorrunde aus, in den Jahren davor war eine einzige Qualifikation für die Zwischenrunde das beste Ergebnis. Die Gruppe anno 2016 ist aus Hunteburger Sicht anspruchsvoll, mit Hollage II und Bohmte steht man gleich in den ersten beiden Spielen starken Konkurrenten gegenüber. Gelingt es, aus einer dieser Begegnungen nicht als Verlierer hervorzugehen, ist die Zwischenrunde zu erreichen.

Nach langjähriger Pause gab der TV 01 Bohmte im letzten Jahr sein Comeback beim Belmer Indoor-Cup. Mit der Qualifikation für die Zwischenrunde, in der man als Gruppenletzter die Segel streichen musste, konnte man als Bezirksligist nur bedingt zufrieden sein, viele Spiele wurden in den letzten Minuten unnötigerweise abgegeben. In der Saison 2016/2017 wechselte man den Trainer, der langjährige Coach Christian Heyer wurde von Nihat Derya beerbt. Das Herz seiner Mannschaft ist die technisch starke Offensive, Akteure wie Rene Frese oder Claas Seidel sind mit ihrer Wendigkeit für die Halle bestens geeignet. Im eigenen Kasten steht der vielleicht kleinste Torhüter im Bezirk, der gleichzeitig einer der besten ist: Matthias Lange hat mit seinen erst zwanzig Jahren bereits häufiger eindrucksvoll auf sich aufmerksam machen können. Diese Kombination könnte ein Grundgerüst für eine Bohmter Hallensaison mit Erinnerungswert werden.

Wirft man bei der SG Wimmer/Lintorf einen Blick in die jüngeren Vergangenheit zurück, dann ist vor allem der Indoor-Cup 2014 in bester Erinnerung geblieben. Fast schon sensationell sicherte man sich gegen die hochfavorisierte Eintracht aus Rulle mit einem beherzten Auftritt die Qualifikation für die Zwischenrunde. Ins Herz haben sich auch die blau-weißen Fans getrommelt und gesungen, die ihre Mannschaft trotz der Chancenlosigkeit in der Zwischenrunde weiterhin eindrucksvoll unterstützten. In diesem Jahr sind die Voraussetzungen für einen erneuten Coup schwieriger, in der gut besetzten Fünfergruppe kommen nur zwei Teams direkt weiter. Eine immense Aufgabe für die, im Vergleich zu den meisten Konkurrenten, spielerisch limitierte Mannschaft von Frank Beermann.

Es ist in der 28-jährigen Turniergeschichte des Indoor-Cups zur Tradition geworden, dass die zweite Mannschaft des Gastgebers am Turnier teilnehmen darf - und so war auch das Los von Concordia Belm Powe II am 25.11. im Auslosungsbehälter. Geküsst hat das Losglück die Mannschaft von Marlo Kleine Heitmeyer nicht, eher hat man eine gewaltige Aufgabe auferlegt bekommen. Im letzten Jahr schied man ohne Punktgewinn in der Vorrunde aus, musste allerdings auch gegen fünf Kreisligisten in der damals mit Abstand stärksten Gruppe ran. Dieses Mal besteht eine kleine Chance auf eine sensationelle Zwischenrunden-Teilnahme - aber nur, wenn man im direkten Vergleich mit Hunteburg und Wimmer sechs Punkte holen kann. Für diesen Fall besteht die Hoffnung, sich über die Regelung "Bester Dritter der Gruppen C und D" für den 26.12. zu qualifizieren.

Unser Tipp: Hollage II marschiert durch, dahinter folgt mit Bohmte ein weiteres heißes Eisen im Turnierverlauf. Die Chancen, dass der beste Dritte aus der Gruppe C kommt, sind aufgrund der selektiven Mannschaften weniger groß als in der Gruppe D.