2024-05-08T14:46:11.570Z

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Wen die heimischen VfB-Fans als Zorniger-Nachfolger favorisieren

Ehingen / dro - Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat am Dienstag die Reißleine gezogen: Trainer Alexander Zorniger musste nach der 0:4-Abfuhr gegen Augsburg gehen. Neun Pleiten in 13 Saisonspielen waren zu viel für die Vereinsführung. Drei bekannte VfB-Fans aus dem Raum Ehingen können den Schritt nachvollziehen. Wer Zorniger beerben soll, dazu haben sie schon klare Meinungen. Sie wollen gestandene Trainerpersönlichkeiten.

Felix Schelkle, Fußball-Chef von Bezirksligist VfL Munderkingen, sagt ernüchtert und halb sarkastisch: "Die Entscheidung der Vereinsführung kommt drei Tage zu spät. Ich hätte Zorniger einfach in der Halbzeitpause des Augsburg-Spiels entlassen." 0:3 stand es da bereits, die VfB-Elf war in sich zusammengefallen. Zorniger wirft er Arroganz im Umgang mit den Spielern vor. "Ich kann auch den Begriff des eigenen ,Stuttgarter Wegs' nicht mehr hören. Davon ist jetzt drei Jahre schon die Rede - und letztlich geht es immer nur um den Klassenerhalt." Schelkles Wunschkandidat ist jetzt Lucien Favre, ehemaliger Trainer von Mönchengladbach. "Der hat immerhin schon viel geleistet, hat was vorzuweisen", sagt Schelkle.

Johannes Striebel, Stürmer bei Fußball-Landesligist TSG Ehingen, ist auch Fan von Favre. Den Rauswurf von Zorniger sieht er zwiegespalten: Einerseits verpulvere der Verein jetzt wieder viel Geld für eine Abfindung - "ich habe das Gefühl, wir geben mehr für Trainer als für Spieler aus" - andererseits habe es aber auch rein sportlich gesehen keinen Ausweg mehr gegeben. "Man kann gegen Augsburg verlieren. Aber nicht so", sagt Striebel. Ob der Neue binnen kürzester Zeit das Ruder herumreißt? "Es wird sehr schwierig", sagt Striebel. "Die Abwehr ist nicht bundesligatauglich. In der Winterpause brauchen wir ein, zwei neue Innenverteidiger."

Andreas Wax, Sportdirektor des Ehinger Vereins zur Förderung des Handball-Sports, hat die 0:4-Klatsche im Stadion erlebt. "Mir blutet das Herz, wenn ich derzeit den VfB sehe", sagt er. "Ich habe das Gefühl, dass das Angriffskonzept nicht zum Kader passt. Die Qualität reicht nicht." Idealer Kandidat sei jetzt eigentlich wieder Huub Stevens. "Ärgerlicherweise arbeitet er halt in Hoffenheim", sagt Wax augenzwinkernd. Also solle es Felix Magath richten. Von 2001 bis 2004 war Magath bereits in Stuttgart - und hat damals die Garde der "Jungen Wilden" um Kevin Kuranyi maßgeblich geprägt. "Daran habe ich noch gute Erinnerungen", so Wax. Derzeit ist Magath arbeitslos. Wax sagt: "Er wäre die beste Wahl."

Aufrufe: 024.11.2015, 18:32 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor