2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Achim Hollerieth: Auch schon beim ersten öffentlichen Auftritt seines Teams gegen den Berliner AK hatte der Coach seiner Mannschaft einiges mitzuteilen. Foto: Rieckmann
Achim Hollerieth: Auch schon beim ersten öffentlichen Auftritt seines Teams gegen den Berliner AK hatte der Coach seiner Mannschaft einiges mitzuteilen. Foto: Rieckmann

"Wem kannst du ein bisschen in den Arsch treten?"

Zuckerbrot und Peitsche für Fürstenwalde: Trainer Achim Hollerieth hat mit dem FSV Union klare Ziele, wie er im Kurzinterview verrät.

Wer braucht ein paar Streicheleinheiten? Wem kannst du ein bisschen in den Arsch treten? Das sind die Fragen, mit denen sich Achim Hollerieth derzeit auseinander setzt. Der neue Trainer von Union Fürstenwalde hat uns im Kurzinterview einige Einblicke in seine erste Woche beim FSV gewährt.

Das erste Spiel liegt hinter ihm: Achim Hollerieth machte danach einen entspannten Eindruck. Immerhin war dem neuen Coach des FSV Union Fürstenwalde mit dem 2:2 gegen den Berliner AK am Mittwoch ein kleines Ausrufezeichen gelungen.

Zwar sagte Hollerieth zwischen Abpfiff und Sprung in die Spree in der Fürstenwalder Abendsonne: „Das Ergebnis ist absolut unwichtig“. Aber er fügte auch hinzu, dass man sich selbst in einem Testspiel „natürlich nicht abschlachten lassen“ will.

Überhaupt scheint momentan die Vorfreude zu überwiegen. Auf die Regionalliga. Auf die neue Aufgabe. Auf Fürstenwalde. Die Trainingsbedingungen im Friesenstadion nennt er „wunderbar“. Und negative Erfahrungen? „Hab ich bisher noch nicht gehabt.“

Über seinen ersten Kontakt mit dem Team und die Gedanken davor sagt er:

„Immer, wenn du als Trainer oder Spieler irgendwo anfängst, ist eine Spannung vorhanden. Erst im Laufe der Zeit lernst du die Charaktere kennen. Wie muss man einen Spieler anfassen? Wer braucht ein paar Streicheleinheiten? Wem kannst du ein bisschen in den Arsch treten? Das sind so die spannenden Fragen, die man sich als Trainer am Anfang stellt.“

Mussten Sie schon streicheln?

„Ich streichele nur.“

Und in einen Arsch treten?

„Ich trete nur.“

Klingt ein bisschen nach Bismarck, das Ganze. Gibt’s für Fürstenwalde in Zukunft nur noch Zuckerbrot und Peitsche?

„Wir sind alle zusammen ein Team. Im Endfeffekt ist ein Trainer nichts anderes als ein Teil vom Ganzen. Klar bin ich der Chef. Aber trotzdem ist es ein Team, in dem jeder was zu sagen hat und wir wollen das zusammen schaffen. Da gehören alle dazu: die Mannschaft, die Betreuer, der Manager. Und wenn die zusammen funktionieren, können wir das Ziel erreichen, zwei Mannschaften hinter uns zu lassen.“

Sie haben viele Vereine gesehen, ob als Spieler oder Trainer. Was unterscheidet einen Underdog wie Fürstenwalde von anderen Klubs?

„Im Endeffekt spielen alle Fußball. Bei dem einen Klub ist mehr Geld vorhanden, bei dem anderen weniger. Aber das spielt keine Rolle. Das Entscheidende ist: Was hast du für Trainingsbedingungen? Die sind hier hervorragend. Man muss sich doch nur mal umschauen: Rasen, Rasen, Rasen. Dazu kommt ein schnuckeliges Stadion, alles in Eigenregie erbaut. Macht man da ein Dach drauf, ist die Atmosphäre gleich noch mal ein bisschen anders. Aber so etwas muss sich einfach entwickeln.“

Was wollen Sie in Fürstenwalde entwickeln?

„Die ganze Mannschaft. Und zwar so, dass wir übernächste Saison auch zur Regionalliga gehören.“

Der nächste Test für Union Fürstenwalde steht am Freitag, den 8. Juli an. >>>Den Liveticker zum Spiel findet ihr ab 19.30 Uhr hier!

Aufrufe: 02.7.2016, 06:58 Uhr
Marc SchützAutor