Die Mittelbayerische berichtet live von der Pressekonferenz.
Als Ansprechpartner stehen darüber hinaus Lothar Rengsberger, der Fußballabteilungsleiter des Tabellenführers der Bezirksliga Süd, der noch amtierende Donaustaufer Trainer Thomas Semmelmann, den „Auge“ wohl spätestens im Sommer ablösen soll, sowie Florian Wessely, Geschäftsführer von Neckermann Strom und Vertreter des Sponsorenkonsortiums, zur Verfügung.
Ein leibhaftiger Weltmeister wirkt künftig im Schatten der Walhalla! Diese Tatsache elektrisiert die Region, und die bundesweite Resonanz ist gewaltig. Seit Klaus Augenthalers Engagement beim Drittligisten SpVgg Unterhaching im Jahr 2011 geendet hatte, war der heute 58-Jährige kaum mehr in Erscheinung getreten, höchstens noch bei Anlässen wie der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an seinen engen Freund Klaus Eder im November 2014.
Die Marktgemeinde Donaustauf würdigte damals die Verdienste des Star-Physiotherapeuten, dessen „Eden Reha“ vor Ort seit Jahrzehnten Anlaufpunkt prominenter Patienten ist, beileibe nicht nur solcher aus dem Spitzensport. Das Hollywood-Glamourpaar Penélope Cruz und Javier Bardem war auch mal zu Gast.
Klaus Eder wird nun oftmals die Urheberschaft am Donaustaufer „Auge“-Coup zugeschrieben. Völlig zu Unrecht, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung beteuert. „Ich war dabei überhaupt nicht involviert! Ich wusste nur von Matthias Klemens (Ex-Präsident des SSV Jahn Regensburg und Mitglied des SVD-Sponsorenkonsortiums/d. Red.), dass seit einiger Zeit ein Kontakt zwischen dem Klub und ‚Auge‘ bestand“, sagt Eder. Augenthaler und ihn verbindet sehr viel. Gemeinsame Skiurlaube zum Beispiel. Dass er trotz schwerer Blessuren die WM 1990 in Italien bestreiten und Teil des damaligen Weltmeister-Teams von Franz Beckenbauer sein konnte, habe er allein den Künsten Klaus Eders zu verdanken, hat Augenthaler oft betont.
„‚Auge‘ gehört einfach wieder zurück auf die Fußballbühne. Er ist ein absoluter Fachmann“, sagt Eder nun. Der gebürtige Fürstenzeller Augenthaler, der in seiner Jugend beim FC Vilshofen kickte, passe als Niederbayer „schon von der Mentalität her bestens“ nach Donaustauf, unterstreicht Klaus Eder. Zum Angeln kam der passionierte Petrijünger seit Jahren oft in den östlichen Landkreis Regensburg.
Heute lebt Augenthaler in der Umgebung von München, und dort, beim FC Bayern, feierte er als Aktiver seine großen sportlichen Erfolge. Als klassischer Libero mit betont robuster Spielweise wurde er unter anderem zwischen 1976 und 1991 sieben Mal deutscher Meister. Eine Marke, die erst Oliver Kahn, Mehmet Scholl und Bastian Schweinsteiger überboten.
Der Weltmeister von 1990 bestritt 27-A-Länderspiele. Nach seiner aktiven Laufbahn mit 404 Bundesliga-Spielen trainierte Augenthaler zunächst die Bayern-Amateure. Von 1992 bis 1997 war er Co-Trainer der Bayern. Es galt als ausgemacht, dass er irgendwann zum Chefcoach beim ruhmreichen Rekordmeister aufsteigen würde. Doch 1997 kam es zum Bruch.
Nächste Stationen Augenthalers waren der Grazer AK (1997-2000), mit der den österreichischen Pokal gewann, der 1. FC Nürnberg (2000-2003), den er zurück in die Bundesliga führte, Bayer Leverkusen (2003-2005) sowie der VfL Wolfsburg (2005-2007). Legendär wurde seine Pressekonferenz bei den Niedersachsen am 10. Mai 2007: 43 Sekunden, in denen sich der Trainer Augenthaler selbst vier Fragen stellte und diese auch gleich beantwortete. Ein Highlight der Bundesliga-Historie, das in keinem Rückblick fehlt.
„Ich habe das auch schon gehört, dass ich da im Gespräch bin. Aber nein, da ist nichts dran!“, hatte Augenthaler vor zwei Wochen beteuert, als ihn unsere Zeitung mit den Gerüchten aus Donaustauf konfrontiert hatte. Nun, es ist doch was dran, wie die Mittelbayerische Zeitung bereits am Montag vermeldete. Der bis dato siebtklassige SV hat Größeres im Sinn, so scheint es.
Nähere Informationen zu den kurz- (Landesliga), mittel- (Bayernliga?) und langfristigen (Regionalliga?) Ambitionen des Klubs gibt’s an diesem Donnerstagnachmittag im Donaueinkaufszentrum – dann nämlich, wenn der SV Donaustauf einen „erfahrenen Bundesliga-Coach“ als neuen Cheftrainer präsentiert.