2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Weitere Hiobsbotschaften aus Veen

Borussia-Trainer Ulf Deutz muss am Sonntag im Derby gegen den TuS Xanten auf zehn Spieler verzichten. Der SV Millingen will den SV Budberg auf holprigem Rasen ärgern. Der SV Orsoy erwartet Viktoria Alpen.

Bern, Wankdorf-Stadion, 4. Juli 1954: Es herrscht "Fritz-Walter-Wetter", die deutsche Mannschaft kämpft auf dem tiefen und rutschigen Rasen den Favoriten Ungarn mit 3:2 nieder und wird Weltmeister. Rheinberg, Jahnstadion, 12. März 2017: Der Blick geht wieder zum Himmel.
Wieder "Fritz-Walter-Wetter"? Auf tiefem und rutschigem Rasen brennt der SV Millingen darauf, dem seit 15 Partien ungeschlagenen SV Budberg ein Beinchen zu stellen. "Wär' schon eine tolle Sache", sagt Torsten Weist, der Coach des Außenseiters, vor dem Gastspiel des Tabellenführers.

Bis zum heutigen Abend ist der Platz an der Jahnstraße noch gesperrt, doch der SVM-Trainer ist sich ziemlich sicher, dass am Sonntag gespielt werden kann. "Budberg stellt das beste Team der A-Liga", spricht Weist mit Respekt vom Aufstiegsfavoriten. "Aber die werden ihre Schwierigkeiten haben, wenn sie auf dem holprigen Grün ihre spielerische Klasse nicht entfalten können", vermutet der Trainer. Zudem, von der richtigen Motivation seiner Mannschaft muss er nicht sprechen - die ist im Ortsderby immer dabei.

Und Angst kennen die Blau-Weißen an diesem Sonntag auch nicht. "Wir können gegen den Spitzenreiter doch gar nichts falsch machen", so Weist. Volker Linßen, der beim 10:0 gegen Schlusslicht MSV Moers II fehlte, ist wieder dabei. Dafür muss Weist auf Tim Böttcher und Christian Dufhaus verzichten. "Cool und geduldig bleiben", so lautet das Motto des Tabellenführers. "Torsten kennt unsere Spieler, wir kennen die Millinger", erklärt Trainer Patty Jetten, "und wir wissen, dass sich der SVM gegen uns immer reinhaut."

Auf einen Budberger Patzer wartet der Dritte SV Orsoy, dessen Rückstand auf den Spitzenreiter neun Punkte beträgt. Kleines Problem für Coach Sandro Vergaro: Der Gegner im Heimspiel ist Viktoria Alpen, hat den Tabellenführer vor wenigen Tagen an den Rand eines Punktverlusts geführt und genießt auch in Orsoy hohes Ansehen. "Im Hinspiel haben wir zwar 3:0 gewonnen, den Gegner aber ausgekontert. Die Viktoria", lautet Vergaros These, "wird uns mit ihren spielerischen Qualitäten wieder alles abverlangen." Im Orsoyer Lager werden Gianni Giorri und Jens Dickmann weiterhin fehlen, auf Alpener Seite darf Nils Speicher, der Torjäger der Gäste, wieder mitwirken. "Wir müssen die Anspiele aus dem Mittelfeld verhindern, um ihn erst gar nicht am Spiel teilnehmen zu lassen", lautet Vergaros Rezept.

Derby Nummer drei findet auf dem Platz von Borussia Veen statt, wo der TuS Xanten erwartet wird. Die Hiobsbotschaften für die Gastgeber wollen nicht abreißen; jetzt fallen auch noch Musa El-Zein (Meniskus), Kevin Holz (Bänderdehnung) und Torhüter Jos Hennemann (Handbruch) aus. "Mir fehlen am Sonntag zehn Spieler", hat Trainer Ulf Deutz genau gezählt. "Da werden wir nicht die Nase hochtragen und von einem Sieg ausgehen." Keinen Grund, die erfolgreiche Elf der Vorwoche zu ändern, sieht Xantens Trainer Gerd Wirtz. "Unser Manko war, dass wir es gegen Vluyn beim 1:0 belassen haben", kritisiert er lediglich die mangelnde Torausbeute der Mannschaft, die aus den letzten sieben Spielen zwölf Punkte holte und erstmals in dieser Saison drei Mannschaften in der Tabelle hinter sich weiß.

Dazu zählt auch die DJK Lintfort, die am Sonntag Gastgeber des SSV Lüttingen ist. Neben Xantener Schützenhilfe denkt Trainer Thilo Munkes in erster Linie an das Punktekonto seiner Mannschaft. Noch beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsrang elf Zähler, doch, so der Coach, "man kann ganz schnell wieder im Strudel drin sein." Zudem: Die Begegnung in Lüttingen ging an die DJK. Und während Mirko Poplawski wieder mitwirken kann, muss Munkes jetzt auf Johann Hildebrandt nach einer Fußverletzung verzichten. Auch Oliver Tittel droht auszufallen, die Entscheidung über seinen Einsatz dürfte erst am Sonntagmorgen fallen.

Das 0:3 beim SV Neukirchen liegt Stefan Kuban immer noch im Magen. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir ein solch schlechtes Spiel abliefern können", sagt der Trainer des SV Sonsbeck II. Am Freitag soll das Thema mit einer Mannschaftsbesprechung abgeschlossen werden, am Sonntag, gegen die SpVgg. Rheurdt-Schaephuysen, steht das Team dann in der Pflicht. "Zu 150 Prozent sogar", stellt Kuban klar. Personelle Veränderungen wird's geben, da Sonsbecks Landesliga-Auswahl schon am Samstag im Einsatz ist und daher am Sonntag Akteure abstellen kann. "Da werde ich nicht Nein sagen", so der Trainer, der aber noch einen Trost parat hat. "Zwei schlechte Spiele hintereinander habe ich von meiner Mannschaft noch nie gesehen."

Aufrufe: 010.3.2017, 12:15 Uhr
RP / Detlef KanthakAutor