„Seitdem der Dieter weg ist“, sagt ein Spieler, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, „herrscht hier nur noch Chaos.“ Rebel hatte sich in der Winterpause mit Önder Yavuz überworfen, er wollte den Trainer entlassen, die Vorstandschaft folgte seinem Anliegen aber nicht. Also zog Dieter Rebel die Konsequenzen und kündigte seinen Rücktritt an – allerdings nicht ohne zuvor den wechselwilligen Spielern, die ebenfalls mit dem Trainer nicht zurecht kamen, noch schnell die Freigabe zu erteilen und abzustempeln, damit sie sich einen neuen Verein suchen können.
Zwölf Mann waren das ursprünglich, zwei konnte Dergahspor mittlerweile in Gesprächen überzeugen, doch zu bleiben.
Um nicht eine ganze Mannschaft zu verlieren, hat der Verein alle erteilten Freigaben von Rebel als nichtig erklärt. „Wir haben dem Bayerischen Fußball-Verband mitgeteilt, dass Dieter Rebel zum Zeitpunkt der Freigaben nicht mehr im Namen Dergahspors zeichnen durfte“, sagt Köseoglu. Der Verband, so der Pressesprecher, habe signalisiert, dass er das genauso sehe.
Verärgert darüber sind die Spieler samt ihrer Eltern. Zum einen soll Rebel zum Zeitpunkt der Unterschriften sehr wohl noch zeichnungsberechtigt gewesen sein. Um das nachzuweisen, habe man nun Anwälte eingeschaltet, deren Schreiben liegen der Redaktion vor. „Außerdem gibt es unterschriebene Vereinbarungen, dass die Spieler ablösefrei kamen und ablösefrei wieder gehen können“, sagt ein Vater, der ebenfalls ungenannt bleiben will. Sein Sohn habe ein Angebot eines höherklassigen Vereins, würde diese Chance gern ergreifen. „Plötzlich will man von den Vereinbarungen aber offenbar nichts mehr wissen.“ Fatih Köseoglu sagt, von diesen Vereinbarungen wisse er tatsächlich nichts. „Die Unterlagen, auch ein Vereinsstempel, befinden sich alle noch bei Dieter Rebel. Wir haben sie zwar angefordert, aber noch nicht zurückerhalten.“ Ebenfalls sollen, so der Vater, Gehaltszahlungen von mehreren Monaten ausstehen. Dergahspors Pressesprecher bestätigt lediglich das ausstehende Gehalt eines Monats. „Das lässt sich aber alles regeln. Wenn die Spieler bereit für Gespräche wären.“ Der BFV hat am Donnerstag sämtliche Unterlagen von Dergahspor zu diesen Fällen angefordert. Die Angelegenheit wird offenbar geprüft.
„Wir werden den Spielern keine Steine in den Weg legen“, sagt Fatih Köseoglu. „Wir wollen nur endlich, dass wieder Ruhe bei Dergah einkehrt."