2024-04-25T14:35:39.956Z

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Freude beim TSV 1860 Weißenburg, der den Kreismeistertitel bejubeln durfte. F: Christoph Jäger
Freude beim TSV 1860 Weißenburg, der den Kreismeistertitel bejubeln durfte. F: Christoph Jäger

Sechsmeter-Krimi im Finale: Weißenburg setzt sich Krone auf

Hallenkreismeisterschaft NM/Jura im VIDEO: Bezirksligist schlägt Bayernligist ASV Neumarkt im Finale +++ Kurios: Spiel um Platz drei ohne Schiedsrichter

Die Hans-Hocheder-Sporthalle wurde einmal mehr ihrem guten Ruf als ideale Sportstätte für die Endrunde um die Kreismeisterschaft im Kreis NM/Jura gerecht. Zumindest fanden anders als im vergangenen Jahr in Neumarkt alle interessierten Zuschauer auf der Tribüne Platz. Weitaus schwieriger gestaltete sich da die Parkplatzsuche, zumal die Zufahrt zu den Pausenhöfen auf einem benachbarten Schulgelände anders als in den vergangenen Jahren mit optisch auffälligen Flatterbändern versperrt worden war. Schade! Gerade im Jubiläumsjahr hätte sich eine Stadt wie Schwabach den zahlreichen Gästen wesentlich offener präsentieren können. Chance vertan! Aber auch auf dem Parkett führte am Sonntag nicht jede Chance zu einem Treffer.

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Möglichst verletzungsfrei bleiben und vor allem Spaß haben. Der Hallenkick ist und bleibt eine gute Gelegenheit, sich in der Winterpause sportlich die Zeit zu vertreiben. Allerdings ist dann schnell auch Schluss mit lustig, wenn es um etwas geht. Eine Endrunde weckt durchaus Begehrlichkeiten - sogar bei Mannschaften aus den höheren Amateurligen. Beispiel gefällig? Dominik Haußner, der Coach des Bayernligisten ASV Neumarkt, konnte bei den Auftritten seiner Schützlinge nicht ruhig sitzen bleiben, sondern tigerte, teilweise wild gestikulierend, die Außenlinie entlang.

Der Erfolg gab ihm wohl recht - die Neumarkter, als Mitfavorit ins Endrundenturnier gestartet, wurden ihrer Rolle durchaus gerecht, qualifizierten sich bereits vor ihrem letzten Gruppenspiel gegen den TSV Kornburg für das Halbfinale der besten Vier. Das Prestigeduell der beiden letztjährigen „Klassenkameraden“ - der ASV Neumarkt sicherte sich in der Landesliga Nordost die Meisterschaft und schickte Kornburg in die Relegation - war nurmehr für die Kornburger bedeutend.

Der Landesligist aus dem Nürnberger Süden musste dieses Spiel unbedingt gewinnen, um vor dem TSV 1860 Weißenburg zu landen. Der hatte nämlich im direkten Aufeinandertreffen den TSV Kornburg trotz 0:1- Rückstands noch mit 4:1 düpiert. Gleich dreimal trafen die „Sechziger“ dabei aus zehn Metern, weil sich Kornburger Akteure zu viele Fouls geleistet hatten, die dann irgendwann mit einer Serie von „Zehn-Metern“ bestraft werden.

Kornburg startete dann furios in sein letztes Gruppenspiel gegen den ASV Neumarkt. Jackson Ruziski schoss sein Team bereits in der ersten Minute in Führung. Eine Führung, die zum Weiterkommen gereicht hätte und die dann sehr lange hielt. Doch dann glich Bernhard Neumayer kurz vor Schluss aus und riss die Kornburger aus allen Halbfinalträumen - der ASV Neumarkt sicherte sich Gruppenplatz eins vor dem TSV 1860 Weißenburg.

Zwei Tore in Unterzahl

In der Parallelgruppe A standen bereits nach jeweils zwei Runden die Teilnehmer am Halbfinale fest. Der SV Seligenporten und der SC Großschwarzenlohe waren mit je zwei Siegen gestartet. Der SCG schaffte dabei in seiner Auftaktpartie gegen den SV Rasch, beim Stand von 0:0 das Kunststück, seine beiden Treffer durch Denis Opcin und Soner Uluca zum 2:0-Sieg in Unterzahl zu erzielen. Wegen einer Notbremse hatte Kapitän Reiner Großberger den Roten Karton gesehen und durfte fortan bei diesem Turnier nicht mehr mitwirken. Im direkten Verleich mit dem Regionalligisten aus Seligenporten reichte dem Kreisligisten SCG dann ein 2:2 (Tore von Furkan Kahan zum 1:0 und Benjamin Taft zum 2:2) zum Gruppensieg.

Ein Achtungserfolg, der dem SC Großschwarzenlohe allerdings nicht so recht weiterhelfen wollte. Im Halbfinale hieß der Gegner TSV 1860 Weißenburg. Eine vermeintlich lösbare Aufgabe, doch das Spiel lief nicht unbedingt nach dem Geschmack der Großschwarzenloher. Der Bezirksligist aus dem Jura-Süden ging durch einen Flachschuss von Michael Böhm an den linken Innenpfosten in Führung und hielt diese bis zur Schlusssirene.

Im zweiten Halbfinale standen sich mit dem ASV Neumarkt und dem SV Seligenporten die beiden klassenhöchsten Teams dieser Endrunde gegenüber. Der Regionalligist aus Seligenporten schien seiner leichten Favoritenrolle gerecht werden zu können und ging durch Marco Weber in Führung. Neumarkt allerdings glich durch einen Schlenzer von Bojan Sremcevic aus und erzielte per zehn Meter durch Christian Heinloth kurz vor der Sirene den Siegtreffer.

Das kleine Finale war durch die Seligenportener Halbfinalniederlage bedeutungslos geworden. Die „Klosterer“, die ja bereits für die Bezirksmeisterschaft nächste Woche in Hilpoltstein gesetzt sind, trafen auf den SC Großschwarzenlohe. Nur bei einem Seligenportener Finaleinzug hätte sich auch der Sieger des Spiels um Rang drei für das Bezirksfinale qualifiziert. So ging es nurmehr ums Prestige. Zwar konnte Michael Nierlich die frühe Führung der „Klosterer“ (Pascal Worst per Lupfer) noch ausgleichen, doch auf die erneute Führung des Regionalligisten durch Marcel Schelle hatte der Kreisligist keine Antwort mehr. Eine Besonderheit am Rande: Gespielt wurde ohne Schiedsrichter, die nach langem Hin und Her, ob die Partie noch gespielt wird oder nur noch im Sechsmeterschießen ausgetragen wird, anscheindend keine Lust mehr hatten. Geschadet hat es dem kleinen Finale nicht.

Im Endspiel standen sich also der ASV Neumarkt und der TSV 1860 Weißenburg gegenüber. Beide Teams hatten zwar schon das Ticket zur Bezirksendrunde in der Tasche, doch immerhin ging es ja noch um den Titel. Beide Mannschaften waren darauf bedacht, nur kein Gegentor zu kassieren, und vermieden das Risiko. Bis zur Schlusssirene blieb es demnach beim torlosen Remis und so musste das Sechsmeterschießen die Entscheidung bringen. Beide Teams trafen zunächst, doch der zehnte Strafstoß wurde dem ASV zum Verhängnis. Bojan Sremcevic zielte links am Kasten vorbei.

Aufrufe: 015.1.2017, 20:49 Uhr
Roland Jainta (ST)Autor