2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Die SC-Abwehr um Thomas Quast (links) hatte gegen die Weilheimer Offensivkräfte einen ziemlich schweren Stand. Foto: Günter E. Bergmann
Die SC-Abwehr um Thomas Quast (links) hatte gegen die Weilheimer Offensivkräfte einen ziemlich schweren Stand. Foto: Günter E. Bergmann

Weilheimer Wirbel-Sturm fegt Stammheim vom Feld

Die Stammheimer unterliegen dem amtierenden Vizemeister mit 1:5 und verlieren ihren Torjäger.

Ein Kommentar zum Spiel? Thomas Oesterwinter winkte ab und verließ den Sportplatz am Emerholz. Der Coach des SC Stammheim wollte sich nicht zu der Landesligapartie seines Teams äußern. Was man ihm auch nicht verdenken kann, denn die Nord-Stuttgarter hatten die Begegnung mit dem TSV Weilheim mit 1:5 verloren.

Nun ist es durchaus im Bereich des Denkbaren, das ein Aufsteiger wie der SC gegen einen Aufstiegsanwärter und amtierenden Vizemeister wie den TSV Weilheim unterliegt. Aber einmal mehr ist das „wie“ entscheidend. Und das bedeutete in diesem Fall, dass erneut folgende Faktoren zusammenkamen: Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, individuelle und gelegentlich folgenschwere Fehler in der Abwehr sowie ein eklatanter Mangel an Durchschlagskraft im Angriff.

Zwei Torschüssen für Stammheim

Es waren 80 Minuten gespielt, als ein schnell ausgeführter Freistoß bei Marco Bardaro landete. Dessen Flanke veredelte Leonardo Marra durch einen schönen Kopfballtreffer. Vor Wochenfrist hatte der SC in Waldstetten sein erstes Tor in der Partie ebenfalls in der 80. Minute erzielt und am Ende aus einem 0:2-Rückstand noch einen 3:2-Erfolg gemacht. Aber: Weilheim ist eben nicht Waldstetten. Denn diesmal hatte der Gegner bis zu besagter 80. Minute schon vier Treffer vorgelegt und ließ am Ende noch einen fünften folgen, während es die Nord-Stuttgarter in der gesamten Begegnung auf zwei Torschüsse brachten – Marras Kopfball eingerechnet. Dazu kam in der 38. Minute noch ein Distanzschuss von Patrick Griebel, der sein Ziel verfehlte. Ansonsten erzeugten die Platzherren keine Torgefahr – zu unpräzise waren die Zuspiele aus dem Mittelfeld, zu häufig die Ballverluste.

Yildizeli muss verletzt raus

„Von der Offensive her war das unser schlechtestes Spiel in dieser Saison“ , sagte Stammheims Co-Trainer und Spielleiter Rainer Schwalb. Allerdings hatten die Nord-Stuttgarter schon früh auf ihren bislang treffsichersten Akteur verzichten müssen. Emre Yildizeli, verantwortlich für sechs der 20 Saisontore des SC, wurde schon nach einer Viertelstunde verletzungsbedingt ausgewechselt. Die erste Diagnose: Günstigstenfalls eine Zerrung im Oberschenkel, schlimmstenfalls ein Muskelfaserriss. Nun waren die Weilheimer Stürmer Ferdi Er und Andre Kriks in der laufenden Runde zwar auch noch nicht so richtig ins Rollen gekommen. Aber gegen den SC wirbelten die beiden, unterstützt von den flinken Flügelspielern Lennart Zaglauer und Yücel Uluköyli, die Abwehrreihe der Platzherren mächtig durcheinander. „Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht“, urteilte Schwalb.

Immerhin: 27 Minuten lang hatten es die Nord-Stuttgarter geschafft, den TSV weitgehend von ihrem Tor fernzuhalten. Bis auf einen Fernschuss von Emrah Polat, der über die Latte ging, und einem Kopfball von Er, der neben dem Pfosten landete, war nicht viel von den Gästen zu sehen gewesen. Doch schon die dritte Chance wurde eiskalt verwertet: Kriks durfte mit dem Ball am Strafraumrand entlang spazieren, bis er eine Lücke im zu zögerlich agierenden Defensivverbund gefunden hatte. Auch am Schuss wurde der Weilheimer nicht gehindert und brachte somit den TSV mit 1:0 in Front. Drei Minuten später musste Innenverteidiger Jens Peringer in höchster Not gegen Ferdi Er klären, ehe weitere zwei Minuten später eine Standardsituation zum zweiten Treffer für die Gäste führte. Nach einem Eckstoß von Zaglauer stand der aufgerückte Abwehrspieler Daniel Heisig frei und drückte das Spielgerät über die Linie. In der 42. Minute verhinderte SC-Schlussmann Milan Jurkovic das 3:0 durch Zaglauer. „Ihr könnt doch nicht einfach nur zuschauen“, fauchte der Keeper seine Vorderleute an.

Jurkovic chancenlos gegen Kriks

Den durchaus berechtigten Hinweis ihres Schlussmanns hatten besagte Vorderleute nach der Pause aber schon wieder vergessen. Unmittelbar nach Wiederanpfiff endete ein Flankenlauf von Zaglauer mit einem Querpass auf Kriks. Dessen Schuss konnte Jurkovic noch parieren, doch gegen den Nachschuss von Uluköyli war der Stammheimer Torwart chancenlos. In der Folgezeit ließen die Weilheimer noch ein halbes Dutzend Tormöglichkeiten aus – was aber in einem Fall auch ein wenig Unterhaltungswert hatte. Kriks scheiterte in der 54. Minute an Jurkovic, bekam den abgewehrten Ball aber wieder auf den Fuß und hob ihn über den am Boden liegenden Keeper. Damit hatte der TSV-Stürmer ein sehr leeres Tor vor sich, traf aber nur den Pfosten. Doch zweimal durften die Gäste noch jubeln: Nach dem 4:0 durch Er, der nach einer Ecke von Zaglauer per Kopf traf. Und nach dem 5:1 von Kriks, der in der 88. Minute einen Konter erfolgreich beendete.

SC Stammheim: Jurkovic – Djelassi, Quast, Peringer, Christian Schwalb – Tobias Oesterwinter, Griebel – Yildizeli (14. Weinmann), Geibel (69. Marra), Maier (75. Bardaro) – Yürük.

TSV Weilheim: Ihring – Stolz, Rueff, Heisig, Bauer – Tausch – Uluköyli (64. Sternemann), Polat (64. Kuch), Zaglauer (72. Isik) – Er (75. Hummel), Kriks.

1. SV Ebersbach/Fils 14 10 2 2 22 : 6 16 32 2. Calcio Leinfelden-Echterdingen 14 9 3 2 32 : 17 15 30 3. TSV Bad Boll 14 8 4 2 35 : 20 15 28 4. TSV Weilheim/Teck 14 7 4 3 25 : 13 12 25 5. SC Geislingen 13 6 6 1 25 : 14 11 24 6. FV 09 Nürtingen (Auf) 14 7 2 5 20 : 17 3 23 7. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach (Auf) 14 6 3 5 30 : 19 11 21 8. TSV Blaustein (Auf) 14 6 2 6 24 : 19 5 20 9. TV Echterdingen 14 6 1 7 23 : 31 -8 19 10. TSGV Waldstetten 14 4 4 6 22 : 23 -1 16 11. Sportfreunde Dorfmerkingen 14 4 3 7 16 : 20 -4 15 12. TSV Köngen 13 4 2 7 18 : 25 -7 14 13. SV Bonlanden 14 3 4 7 19 : 28 -9 13 14. SC Stammheim (Auf) 14 4 1 9 20 : 37 -17 13 15. TSV Buch 14 3 1 10 14 : 30 -16 10 16. SV Ebnat (Auf) 14 2 2 10 13 : 39 -26 8
Aufrufe: 023.11.2015, 16:00 Uhr
Nord-Rundschau/ Mike MeyerAutor