Weil: Folgt Kurt Schwald auf Mathias Chrobok?

DAS SAGT DER EX-COACH?
Wer über sensible Antennen verfügt, konnte lange vor Chroboks finalem Spiel Harmoniestörungen empfangen. Der Trainer sprach zuletzt offen von Druck, den der Vorstand aufgebaut habe. Seine Ablösung nahm der Ex-Jugendleiter laut Verein "gefasst" auf. Doch machte er aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis. Er warf den Verantwortlichen Nervosität vor, der Blick auf die pure Punktebilanz habe den Ausschlag gegeben.

ABLÖSUNG VERSTÄNDLICH?
Natürlich kann Chrobok für sich in Anspruch nehmen, einiges richtig gemacht zu haben in den letzten zwei Jahren. Er übernahm den Verein in einer heiklen Lage und mit Platz sechs in der Vorsaison hat er so manchen im Nonnenholz sogar in ein mentales Hochgefühl versetzt. Letzteres muss kein Vorteil gewesen sein. Vor allem aber sind die Weiler unter Chrobok bei der Suche nach der Balance zwischen Angriff und Verteidigung nicht fündig geworden. Ob Chrobok intern die Strenge fehlte, ob er eine zu weiche Linie fuhr, wissen nur die Beteiligten. Jedenfalls war auffällig, wie wenig sich manch Offensivspieler an der Defensivschufterei beteiligt hat und gleichzeitig abfällig reagierte, wurde mal ein Pass nicht perfekt in den Fuß gespielt. Kollektiv sieht anders aus. Zuletzt hat Weil ein schlimmes Abwehrverhalten gezeigt. Chrobok kennt Systemvielfalt, doch auch das Umstellen auf ein 3-5-2 brachte keinen Effekt. Chrobok hat es nicht geschafft, einer veranlagten und zugleich etwas schwachbrüstigen Mannschaft, die viel zu oft glänzen wollte, statt Fußball zu arbeiten, die Sorglosigkeit im Spiel nach hinten auszutreiben.

NACHFOLGE-KANDIDATEN
Nach BZ-Informationen haben die Weiler am letzten Dienstag mit Kurt Schwald gesprochen und ein mögliches Comeback des Trainers ausgelotet. Schwald, früher unter anderem in Wehr und Zell tätig, war für ein Statement nicht erreichbar, und Perseus Knab sagt "nichts dazu". Es sei "nichts unter Dach und Fach", versichert der sportliche Leiter. Bis Mittwoch soll eine Entscheidung fallen, meldet der Buschfunk, der zudem verbreitet, dass man sich mit zwei weiteren Optionen beschäftigt. Eine seriöse und optimistisch stimmende Lösung könnte Michele Borrozzino sein, der aber kaum zu engagieren sein wird. Beim FC Hausen hat der Ex-SC-Profi Großartiges geleistet, er zog sich aber aus Zeitmangel zurück. Wieder in Betracht kommt angeblich auch Stefano Ceccaroni aus Basel, Bruder der FCB-Legende Massimo Ceccaroni. Beim letzten Flirt vor gut zwei Jahren standen die konträren Vorstellungen bei der Entlohnung im Weg, und das dürfte sich kaum geändert haben. Kurt Schwald also?