2024-05-02T16:12:49.858Z

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Seine Jungs: Uwe Fietkau bei der Ansage vor dem Training im Kreis der C-Jugend-Fußballer des TuS. Foto: Winfried Beckmann
Seine Jungs: Uwe Fietkau bei der Ansage vor dem Training im Kreis der C-Jugend-Fußballer des TuS. Foto: Winfried Beckmann

"Weil es einfach Spaß macht . . ."

Uwe Fietkau ein Mann für alle Fälle: Trainer, Helfer, Kassierer und mehr im TuS Bad Essen

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„Ein Foto - muss das denn sein?“ Typisch Uwe Fietkau, von Natur aus bescheiden, alles andere als ein Lautsprecher, eher zurückhaltend und am liebsten nicht in der ersten Reihe, außer wenn es gar nicht anders geht.

Und es geht, und alles funktioniert da, wo er ist. Und er ist überall, für Tim Ellmer als 1. Vorsitzenden des TuS Bad Essen die „treue Seele des Vereins“ oder das oft zitierte „Mädchen für alles“. Und das mit dem unschätzbaren Vorteil, dass man ihn nicht großartig bitten, allenfalls nur fragen muss, wenn er nicht schon automatisch da ist, wo Anpacken angesagt ist, zumal er augenscheinlich nicht Nein sagen kann.

Angefangen im Fußball, zunächst aktiv als Spieler in Herringhausen, weil in Stirpe und damit nebenan zu Hause als Kind aufgewachsen, während der Ausbildung und Familiengründung erst weniger bis nichts, dann natürlich dabei, als seine Söhne Daniel (heute 27 Jahre) und Steffen (25) durch die Jugend liefen. Als sie aufhörten, blieb ihr Papa dabei, „weil es einfach Spaß macht“. Nach 20 Jahren aktiv und zehn Jahren Pause nun also im nächsten Jahrzehnt. Aktuell Woche für Woche mit Training und Spielen zusammen mit Kai Ruhnke und Andreas Völker als Trainer/Betreuer der 2. C-Jugend. Als Trio wegen der Schichtarbeit, damit auf alle Fälle einer, wenn nicht sogar zwei da sind, denn Fietkau zum Beispiel hat im Wechsel Früh- und Spätschicht als gelernter Werkzeugmacher nach 34 Jahren bei Karmann nun bei den SD Automobilen in Harderberg.

Dabei stellt er dem Nachwuchs ein differenziertes Zeugnis aus. Disziplin und Ehrgeiz seien da, doch beim Lernen tue sich die Jugend schwerer als früher. Zum einen vom Faktor Zeit wegen Schule, zum anderen wegen weniger Bewegung und bei geringer Motorik, „die nicht mehr so da ist, denn stattdessen wird mehr mit dem Handy rumgedaddelt“.

Dabei hört der Fußball für ihn nicht auf bei der Jugend, denn sonntags stellt er sich in den Dienst als Kassierer bei Heimspielen der ersten Herrenmannschaft. Ein bescheidenes, manchmal mühsames Geschäft. Mit 1 Euro pro Rentner und 1,50 Euro pro Erwachsenen – Kinder und Frauen frei – ließen sich oftmals die Kosten für den Schiedsrichter kaum decken. Ob alle bereit sind, in der 1. Kreisklasse Eintritt zu zahlen? „Es ist ja überall so.“ Und wenn nicht? „Dann muss ich mal ein Auge zudrücken.“

Und wenn der Fußball nicht rollt und andere Sportarten Bedarf an Helfern haben? Dann packt Fietkau wie selbstverständlich seit Jahren beim Abendlauf des TuS mit an, bildet mit Rolli Bührmann ein Duett an den Getränke-Stationen beim Wittekindslauf an mehreren Wochenenden.

Da wie überall verlässlich, belastbar und geduldig, wobei er im Fußball schon mal „laut werden kann“ und „auch schreien muss“, aber Krach gebe es „nicht wirklich“. Wie auch mit dem 57-Jährigen, der 45 Jahre im Verein ist und sich da zu Hause fühlt. In absehbarer Zeit wolle er aufhören, wenn ein guter Übergang da sei. Doch den muss der TuS sich vermutlich schnitzen, denn treue Seelen Marke Uwe Fietkau in Bescheidenheit und Verlässlichkeit gibt es selten.

Aufrufe: 031.8.2016, 14:00 Uhr
Wittlager KreisblattAutor