Weiches Jurgeleit: "Müssen uns andere Ziele setzen"

Jetzt war er dran – und erledigte seine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit. „Ich bin zufrieden. Benja hat das ohne Fehler gemacht, sehr robust gespielt. Jetzt war eine Situation, wo auch mal die Jungs spielen, die es sich verdient haben“, befand Trainer Daniel Jurgeleit. Zuletzt hatte Finn Wirlmann auf der rechten Außenverteidigerpoistion nicht den allerbesten Eindruck hinterlassen.

Die komplett neu formierte Dreierkette – Safo-Mensah für Wirlmann, Argyris für Walter, Jürgensen für Hendrik Ostermann hinterließ einen guten Eindruck. Und da auch das defensive Mittelfeld funktionierte, hatte Wolfsburg II so gut wie keine Torchance. „Wir wussten, dass sie stark sind, wenn sie übe außen kommen können. Wenn man sie da zustellt, geht durchs Zentrum nicht viel“, sagte Jurgeleit. Ihm gefiel, dass seine Mannschaft gepunktet und zu Null gespielt hatte. Auch Jonas Walter freute sich eher über den Punkt, als einem möglichen Sieg nachzutrauern.

Wolfsburgs Interims-Coach Rüdiger Ziehl ärgerte, dass seine Mannschaft erst nach einer „verpennten“ ersten halben Stunde besser ins Spiel gefunden hatte. „Danach hatten wir ein, zwei Gelegenheiten, müssen uns aber am Ende beim Torwart bedanken, dass es beim 0:0 geblieben ist“, sagte er. Die U23 des Bundesligisten blieb ansonsten vieles schuldig.

Geordneter Spielaufbau fand so gut wie gar nicht statt, auch in der Defensive leistete sich beispielsweise Hendrik Hansen, vor kurzem mit einem Profivertrag ausgestattet, einige Stockfehler oder wusste sich nur mit Fouls zu behelfen. Und Torjäger Marcel Reichwein fiel in erster Linie durch Lamentieren und mehr oder minder verstecktes Foulspiel auf. Für seinen Schubser gegen Christian Jürgensen (58.) hätte er zwingend verwarnt werden müssen.

Nicht, dass das Ergebnis für die Gastgeber zweitrangig gewesen wäre – aber an diesem kalten und sonnigen Sonntag waren andere Dinge gefragt. „Mentalität, Zweikampfverhalten, die fehlende letzte Konsequenz“ – Daniel Jurgeleit sprach noch einmal an, was ihm zuletzt nicht gefallen hatte und was in der Woche auch klar angesprochen worden war. „Platz eins ist in weite Ferne gerückt. Wir müssen uns jetzt andere Ziele setzen“, sagte der Coach und zählte auf: „Mehr Punkte holen, weniger Gegentore kassieren – und uns weiter verbessern.“

Insofern war das 0:0 gegen Wolfsburg ein Schritt in die richtige Richtung. Und Spieler wie Benjamin Safo-Mensah unterstrichen, dass sie gute Alternativen sind. „Wir haben in der Abwehr viel geredet, uns gegenseitig unterstützt“, sagte der 20-Jährige, der nach den ersten gewonnenen Zweikämpfen immer sicherer wurde.