Weiches Höhenflug geht weiter

Die Erfolgsserie ist kein Zufall. ,,Es war auch heute eine kämpferisch geschlossene Mannschaftsleistung", freute sich Co-Trainer Marc Peetz nach dem Dreier im Marschwegstadion. ,,Das kommt nicht von ungefähr." Das Team sei willig und jeder in der Lage, für den anderen in die Bresche zu springen. ,,Ich glaube, für uns ist es sogar ein Vorteil, dass alle einem geregelten Beruf nachgehen", vermutet Peetz. ,,Da geht der eine oder andere entspannter an die Sache heran als ein Profi."

ETSV-Trainer Daniel Jurgeleit hatte sich dafür entschieden, die gleiche Mannschaft wie in der Vorwoche beim 2:0 in Norderstedt aufzubieten. Weiche begann wie zuletzt abwartend, aus einer sicheren Defensivordnung heraus. Oldenburg startete aggressiv, konnte sich aber nur selten entscheidend durchsetzen. Gefährlich wurde es immer dann, wenn die Oldenburger über ihren rechten Flügel kamen, wo Kifuta Makangu und Mohamed Aidara zumindest vor der Pause ordentlich Dampf machten.

Allerdings: Gefährliche Torchancen blieben Mangelware. Einzige Chance zum 1:0 war ein weiter Einwurf, den Patrick Thomsen per Kopf fast ins eigene Tor verlängert hätte (6.). Auf der anderen Seite waren die Gäste gefährlicher. Nedim Hasanbegovic zog einen Freistoß fast von der Eckfahne direkt aufs Tor, doch Dominik Kisiel reagierte gut und klärte mit der Faust (3.). Sechs Minuten später war Tim Wulff eigentlich gut postiert, war aber im Abschluss nicht entschlossen genug (9.).

Doch drei Minuten später führte Weiche: Jonas Walter brachte einen Freistoß scharf in die Mitte, wo Christian Jürgensen den Fuß an den Ball brachte und aus kurzer Distanz zum 0:1 einschoss (12.). Drei Minuten später hätte es fast 0:2 geheißen. Nach einer Flanke von Kevin Schulz nahm Jürgensen den Ball herrlich aus der Luft, traf aber nur den Pfosten (15.).

Glück hatten die Gäste, dass Hendrik Ostermann im Gegenzug einen Konter bereinigen konnte. Keeper Florian Kirschke musste nur einmal eingreifen, als er vor Thorsten Tönnies an den Ball kam (24.). Sechs Minuten vor der Pause verfehlte Kifuta zudem mit einem Fallrückzieher das Tor knapp. Weiche hatte ebenfalls noch Möglichkeiten. Nach schöner Vorarbeit von Timo Carstensen kam Ilidio Pastor Santos aus 16 Metern zum Schuss, doch Kisiel fischte den Schlenzer aus dem Eck (30.).

Sieben Minuten später scheiterte der Brasilianer erneut, als er sich den Ball selbst gut erkämpft hatte.Im zweiten Abschnitt hatten die Oldenburger durch Aidara noch eine Kopfballchance (47., drüber). Anschließend hatten die Gäste defensiv alles im Griff. Ein wenig Glück war dabei, als sich Ostermann und Marius Winkelmann im Strafraum verhakten, Schiedsrichter Mario Bernhardt jedoch nicht den vom VfB geforderten Elfmeter verhängte (51.).

Anschließend zeigten sich die Gastgeber sehr einfallslos. Weiche stand hinten gut, schaffte es aber auch selbst kaum noch, die Räume zum Kontern zu nutzen. Einzig Wulff hatte noch eine Großchance, schoss aber freistehend über das Oldenburger Tor (88.). Aber der 1:0-Sieg beim Traditionsclub aus Oldenburg geriet am Ende nicht mehr in Gefahr.

Die 13 Spiele währende Serie hätte Marc Peetz dennoch so nicht erwartet. ,,Wir haben nur taktisch an ein paar Schrauben gedreht, die Verantwortung etwas anders verteilt. Das zahlt sich jetzt aus."

Dass dabei nicht immer fußballerische Glanzpunkte im Vordergrund stehen, sei nicht entscheidend. ,,Wichtig ist doch, dass man auch mal einen dreckigen Sieg einfährt wie heute. Wir haben den Kampf angenommen und sind in der zweiten Hälfte nie mehr wirklich in Gefahr geraten", sagte Peetz. ,,Das hat die Mannschaft wirklich gut gemacht."

VfB Oldenburg: Kisiel - Tönnies, Plendiskis, F. Uzelac, Canizales (61. Laabs) - Steidten, Winkelmann (68. Gottschling) - Kifuta, Aidara, Stütz - Merkel (35. Erwig-Drüppel).

ETSV Weiche: Kirschke - Jürgensen, Thomsen, H. Ostermann - Carstensen, Walter, Hasanbegovic, Böhnke - Schulz (88. Strömer), - Wulff, Ilidio (67. Paetow).

Schiedsrichter: Bernhardt (Wienhausen).

Zuschauer: 958.

Tor: 0:1 Jürgensen (13.).

Beste Spieler: Kisiel/Jürgensen.