Wegner vergibt Sieg in Siegen

In diesem Jahr taugten die Regionalliga-Fußballer des FC Hennef 05 in der Regel nur zum Spielball für die Gegner, diesmal schlüpften sie jedoch in die Rolle des Spielverderbers. Das abgeschlagene Schlusslicht knöpfte den SF Siegen ein 0:0 ab und sorgte damit für Katerstimmung im Lager der Heimelf.

Der Trainer des Tabellenvorletzten und ehemalige Übungsleiter des TSV Germania Windeck, Michael Boris, war hinterher derart enttäuscht, dass er seine Mannschaft tags darauf zur Früheinheit verdonnerte. Am Sonntag standen die Siegener Spieler bereits um 7.30 Uhr wieder auf dem Trainingsplatz.

Die Akteure der 05er hatten sich ihren freien Tag indes verdient. „Die Jungs haben nach der desolaten Vorstellung in Bochum die richtige Reaktion gezeigt und sich die Kritik offenbar zu Herzen genommen. Wenn wir nur die Hälfte unserer Spiele so aufgetreten wären wie heute, müssten wir uns um den Ligaverbleib keine Sorgen machen”, sagte der Gästecoach Marco Bäumer. Seine Elf habe jedoch zwei Punkte liegengelassen, „denn wir hatten ein klares Chancenplus”.

Dabei hatte Boris seine Mannschaft akribisch auf das Kellerduell vorbereitet und den jüngsten Auftritt der 05er beim VfL Bochum II (0:5) sogar filmen lassen. Von den ausführlichen Videoanalysen war auf dem Platz jedoch nichts zu sehen. Siegen wirkte mit dem ungewohnt vielen Ballbesitz überfordert und biss sich an der Hennefer Fünferkette die Zähne aus. Auf der anderen Seite zwang Denis Wegner SF-Keeper Dominik Poremba nach einem Freistoß von Tobias Günther per Kopf zu einer Glanzparade, ehe Martin Notz bei seinem Nachschussversuch den Ball nicht richtig traf (15.). Dann wurde Notz im Siegener Strafraum von Walid Sekkour von den Beinen geholt (23.). Wegner trat vom Punkt an, doch seinen halbhohen Schuss ins rechte Eck konnte Poremba parieren. Die beste Gelegenheit der Gastgeber vergab Kapitän Mark Zeh — bezeichnenderweise im Anschluss an einen Eckball.

Wer nach dem Wechsel mit wütenden Angriffen der SF Siegen rechnete, sah sich getäuscht. Hennef ließ vor den Augen der 1437 Zuschauer im Leimbachstadion nach wie vor nichts zu und stellte seine Konterstärke unter Beweis. Die größte Gelegenheit hatte Wegner fünf Minuten vor Schluss: Der fleißige Angreifer steuerte allein auf das Siegener Gehäuse zu, umkurvte Poremba und spielte den Ball aus spitzem Winkel noch einmal quer auf Notz. Dessen Schuss konnte der Siegener Torwart jedoch entschärfen. So musste sich Hennef mit dem neunten Remis der Saison begnügen.