2024-05-02T16:12:49.858Z

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Marius Wegmann, der einst beim TSV Aach-Linz mit dem Fußballsport begann, ist bei Drittligist FC Rot-Weiß Kapitän der A-Junioren. Im Sommer hofft er auf einen Platz im Profikader. Die Chancen stehen offensichtlich nicht schlecht. Foto: koni
Marius Wegmann, der einst beim TSV Aach-Linz mit dem Fußballsport begann, ist bei Drittligist FC Rot-Weiß Kapitän der A-Junioren. Im Sommer hofft er auf einen Platz im Profikader. Die Chancen stehen offensichtlich nicht schlecht. Foto: koni
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Wegmann ist auf einem guten Weg

A-Junioren-Defensivspieler aus Aach-Linz trägt bei Rot-Weiß Erfurt die Kapitänsbinde

Pfullendorf / sz - Gut ein Jahr ist es nun her, dass Marius Wegmann von den A-Junioren des SC Pfullendorf zu den A-Junioren des Drittbundesligisten FC Rot-Weiß Erfurt wechselte. In Erfurt wurde er mit einem Vertrag bis Juni 2018 ausgestattet. Der aus Aach-Linz stammende Innenverteidiger hat sich bei den Ostdeutschen mittlerweile zu einem echten Leistungsträger entwickelt.

Rückblende: Im Oktober 2015 rückt Wegmann, der einst bei den Bambini des TSV Aach-Linz mit dem Fußballsport begann, als D-Junior zum FV Ravensburg wechselte, im B-Juniorenalter dann zum SC Pfullendorf, in den Kader der Südbadischen Auswahl für ein DFB-Sichtungsturnier in Duisburg-Wedau auf, weil zwei Auswahl-Stammspieler des SC Freiburg kurzfristig absagen müssen. Wegmann nutzt die Gunst der Stunde, spielt als Innenverteidiger einen so guten Part, dass sein Name im Notizbuch der Erfurter Talentspäher landet. Beim Probetraining in Erfurt gelingt es ihm erneut zu überzeugen. Wegmann entschließt sich dann nach Absprache mit seiner Familie dafür, das Angebot der Thüringer anzunehmen. Im Januar 2016 packt er seine Koffer und schnürt fortan die Schuhe für den A-Junioren-Bundesligisten.

Zunächst bremst ihn eine Sprunggelenksverletzung, doch nachdem diese auskuriert ist, sichert sich der Linzgauer sofort einen Stammplatz in der Mannschaft von Trainer Marcus Jahn. "Nicht nur wegen der Verletzung war der Anfang schwer", blickt Wegmann ein gutes Jahr später zurück. "Ich war das erste Mal im Leben weg von zu Hause. Das war auch emotional nicht so leicht." Doch Wegmanns Gemütslage bessert sich schnell: "Nach ein paar Wochen hatte ich mich eingewöhnt." Leben im Internat, trainieren bei Rot-Weiß, dazu der Gang auf das Sportgymnasium, wo Wegmann 2018 das Abitur machen wird - der junge Sportler war und ist in allen Lebenslagen stark gefordert. Und kommt damit gut zurecht. Für die Mannschaft lief es im Frühjahr 2016 insgesamt zwar nicht so positiv - am Saisonende musste das Team in die Regionalliga absteigen. Doch Wegmann persönlich spielte eine gute Saison. "Ich habe viele interessante Erfahrungen machen können. Spiele in Wolfsburg oder bei RB Leipzig auf diesen tollen Anlagen. Das bleibt schon in Erinnerung." Und er verdiente sich mit seinem Auftreten auf und neben dem Rasen den Respekt seiner Mitspieler: Vor Beginn der laufenden Saison 2016/17 wählte ihn die Mannschaft zum Kapitän.

Sportlich sieht es eine Etage tiefer nun recht gut aus für die Erfurter, wenngleich die Meisterschaft bereits in weite Ferne gerückt ist. Tabellenführer Chemnitzer FC hat sich bereits einen satten Vorsprung auf das Verfolgerfeld herausgearbeitet, zu dem auch die Erfurter gehören. Deren Ziel ist nun aber die Vizemeisterschaft und die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation.

Für Marius Wegmann persönlich läuft auch diese Saison wieder ganz nach Plan. Als einer von drei A-Jugendlichen wurde er von Stefan Krämer, Cheftrainer der Drittliga-Profis, im Januar ins Trainingslager der ersten Mannschaft in der Türkei eingeladen. Außerdem darf Wegmann in Erfurt regelmäßig am Training der Profis teilnehmen. "Sechs oder sieben Mal habe ich in letzter Zeit mittrainieren dürfen. Die Profis machen einmal pro Woche ein Trainingsspiel Elf gegen Elf. Wenn dann einer fehlt, wird mit uns A-Jugendspielern aufgefüllt."

Unterstützung aus der Heimat ist dem Aach-Linzer gewiss. Vater Ralf Wegmann scheut dafür keine Mühen: "Er fährt regelmäßig hierher und schaut sich die Spiele an", sagt der Filius schmunzelnd. Mutter, Schwester und Freundin sind auch ab und zu mit an Bord. "Viereinhalb Stunden wenn es gut läuft, sechs wenn es schlecht läuft", so Wegmann senior, brauche er von Aach-Linz bis in die Landeshauptstadt Thüringens.

Wenn seine Entwicklung so weiter geht wie bisher, darf sich Marius Wegmann wohl auch Hoffnungen machen, im kommenden Jahr in den Profikader aufzurücken. Der Sprung wäre dann allerdings gewaltig, denn im Januar 2015 beschloss Rot-Weiß, wie so viele andere Proficlubs, aus wirtschaftlichen Gründen sein U23-Team aufzulösen und vom Spielbetrieb zurückzuziehen. Spielpraxis und Erfahrungen im Aktivenbereich sammeln in der zweiten Mannschaft ist nun nicht mehr möglich. Doch Wegmann hätte auch davor keine Angst: "Das muss man dann so nehmen wie es kommt."

Eine Haltung, mit der er in seiner Laufbahn bislang stets sehr gut gefahren ist...

Aufrufe: 08.2.2017, 17:26 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor