Wege von Montanhas und ATSV Mutschelbach trennen sich

FuPa: Artur, was hören wir da. Du bist von allen Funktionen beim ATSV Mutschelbach e.V. zurückgetreten?
Artur Montanhas: Ja, das ist richtig. Ich habe alle Ämter am 26. Juni niedergelegt. Der André Schürrle-Cup 2017 war aufgrund der internationalen Teilnehmer FC Chelsea London und Benfica Lissabon und deren Testspielen gegen die André Schürrle-Auswahl ein voller Erfolg. Somit endet das „Projekt“ ATSV für mich hier.

FuPa: Könntest du uns etwas über die Hintergründe deiner Entscheidung sagen?
Montanhas: Es sind verschiedene Dinge vorgefallen, die ich nicht alle zum jetzigen Zeitpunkt kundtun werde. Mit meiner Berufung in den Vorstand, was übrigens der ausdrückliche Wunsch des Vereines war, konnte ich mir gut fünf Monate einen Überblick über die Organisationsstrukturen des Vereins verschaffen. Diese Strukturen entsprechen nicht meinen Vorstellungen. Und wenn ich von etwas nicht überzeugt bin, ziehe ich immer meine Konsequenzen daraus. Ich klebe nicht an „Stühlen“ oder brauche irgendwelche Funktionen fürs „Ego“. Bei einer Funktion im Verein sollte es nie um persönliche Interessen gehen, sprich nie ums eigene „Ego“. Eine ehrenamtliche Funktion als Vorsitzender im Verein bedeutet für mich die Interessen der Mitglieder zu wahren und vor allem den Nachwuchs zu fördern. Ohne Nachwuchsförderung haben die Vereine keine Zukunft.

FuPa: Die Jugend liegt dir sehr am Herzen. Wie sieht für dich die Nachwuchsförderung in einem modernen Fußball- oder Breitensportverein aus?
Montanhas: Im modernen Verein von heute, sollten beim Thema Nachwuchsförderung nicht nur die sportlichen Aspekte im Vordergrund stehen, sondern ebenfalls Themen wie beispielsweise schulische Ausbildung, Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, wie auch Entlastung der Eltern, welche heutzutage fast alle beide berufstätig sind und entlastet werden müssen. Hier sollte ein Verein mindestens zweimal die Woche für Entlastung der Eltern sorgen, damit diese auch Zeit für sich haben. Um dies umzusetzen benötigt man Trainer, Betreuer über alle Altersklassen hinweg. Leider wollte man mich bei der Umsetzung dieser Themen im Verein nicht so unterstützen wie ich mir dies vorgestellt habe, da die 1. Mannschaft oberste Priorität im Verein hat.

FuPa: Dein Rücktritt ist also auf unterschiedliche Philosophien bezüglich der Ausrichtung des Vereins in der Zukunft zurückzuführen?
Montanhas: Ja, unter anderem auch deshalb, aber nicht nur.

FuPa: Der André Schürrle-Cup fand in diesem Jahr zum ersten Mal mit internationaler Beteiligung statt. Der FC Chelsea London und Benfica Lissabon entsandten ihre Jugendteams ins Waldensertal. Wie geht es hier weiter? Wird es auch 2018 wieder einen André Schürrle-Cup in Mutschelbach geben?
Montanhas: Ich gehe davon aus, dass dieser fortgeführt wird und das diesjährige Turnier als Messlatte für das Turnier 2018 gilt. Der ATSV Mutschelbach wird sicherlich auch in 2018 alles Mögliche tun, damit nationale wie auch internationale Spitzenmannschaften in Mutschelbach vorstellig werden.

FuPa: Wie geht es bei Dir sportlich weiter?
Montanhas: Mein Sohn spielt mit seinen Freunden in der neuen Saison in der F-Jugend des TSV Reichenbach. Ich werde mich eher um Projekte kümmern, bei denen ausschließlich die Kinder im Vordergrund stehen. Ein Projekt wird sein die Fußballschule Mittelbaden in Langensteinbach zu implementieren. Hier geht es u.a. darum den Kindern und deren Familien einen Mehrwert gemeinsam mit deren Heimatvereinen zu bieten. Des Weiteren werde ich die von mir ins Leben gerufene André Schürrle-Auswahl weiterhin am Leben halten, da Spiele in London und Lissabon in Planung sind. Mir wird also nicht langweilig werden.