Weg von den Abstiegsplätzen

Nach dem 7:4-Spektakel im Derby gegen Seckmauern ist die Stimmung beim TSV Höchst bestens – auch wenn trotz 20 Zählern und fünf Siegen aus sechs Spielen immer noch ein Abstiegsplatz auf der Habenseite steht. „Das war ein Spiel für die Zuschauer“, sagt Trainer Marc Steenken mit Blick zurück auf Sonntag. Nach einer etwas verschlafenen Anfangsphase habe sein Team „tollen, aggressiven Fußball gespielt“.

Dass diese Leistung auch belohnt wurde, lag vor allem an Torjäger Rico Blecher, der sich mit seinen fünf Treffern inzwischen an die Spitze der Torjäger-Tabelle gesetzt hat (20 Tore insgesamt). „Rico hat in Seckmauern nach Belieben getroffen, war kaum zu halten“, sagt Steenken über seinen „Ausnahmestürmer“. Als einzige Sturmspitze werde Blecher zur Zeit von allen Seiten bedient oder wie es Steenken formuliert: „Wenn man nicht weiß wohin, bekommt Rico den Ball. Wir haben noch mehr gute Stürmer, aber ohne Rico wären wir nicht da, wo wir sind.“ Auf die Treffsicherheit seines Angreifers setzt Steenken auch am Sonntag, wenn die Höchster beim Tabellendritten SG Unter-Abtsteinach gastieren. „Ich kenne den Gegner überhaupt nicht, aber ich weiß, dass es eine sehr unangenehme Mannschaft ist – vielleicht die stärkste der Liga“, sagte der Trainer, der „ein extrem schweres Spiel“ erwartet.

Dass die SG durchaus schlagbar ist, bewies gerade erst die 2:3-Niederlage gegen Michelstadt. Allerdings betont Steenken auch immer wieder, dass in dieser Liga jeder gegen jeden gewinnen kann. „Wir müssen weiter punkten, insofern ist auch gegen Unter-Abtsteinach mindestens ein Punkt das Ziel“, fordert der Trainer. Nicht zur Verfügung stehen am Sonntag Markus Fesel (Urlaub) und Daniel Simoes (Kapselverletzung im Sprunggelenk). Dafür sollte Thomas Sennert in den Kader zurückkehren, der zuletzt beruflich verhindert war. 1:0 und 2:2 trennten sich beide Teams in der vergangenen Spielzeit.

Nach dem dritten Sieg in Serie ist der VfL Michelstadt inzwischen auf Tabellenplatz zwei geklettert. Für Trainer Niko Stefanovski ist das jedoch nur eine Momentaufnahme: „Wir genießen den zweiten Platz, aber die Runde ist noch lang. Es gibt noch genug Spiele, und wir konzentrieren uns immer nur auf das nächste.“ Beim 3:2 in Unter-Abtsteinach habe der VfL eine „sehr gute kämpferische Leistung“ abgeliefert, auch wenn der Trainer zugibt, dass der Gegner mit zwei Eigentoren auch viel Pech gehabt habe.

Den knappen Sieg hatten die Michelstädter nicht zuletzt ihrem Torhüter Oguzhan Temur zu verdanken, der seit zwei Wochen mit Schmerzen spielt. „Er hat hervorragend gehalten, obwohl sein Finger wahrscheinlich gebrochen ist“, zollt Stefanovski seinem Keeper Respekt.

An den kommenden Gegner SV Münster hat der Trainer nicht die schlechtesten Erinnerungen, drehte man im ersten Aufeinandertreffen doch einen 0:2-Rückstand in der Nachspielzeit noch in ein 2:2. „Nachdem wir jetzt alle Mannschaft gesehen haben, ist Münster spielerisch eine von den besten. Das wird sehr schwer.“ Stefanovski hofft auf die Rückkehr von Lutz Reubold und Maximilian Latal, die nach langen Verletzungspausen erstmals wieder im Kader stehen könnten.