"Wir haben aktuell so viel Kontinuität im Verein und es läuft wirklich gut. Die Spieler und das Umfeld ziehen mit. Wir spielen erfolgreich Fußball. Da mutet es für Außenstehende schon komisch an, dass wir uns nun schon wieder einen neuen Trainer suchen mussten", so Roes. Doch am schlechten Umgang mit den Übungsleitern liege dieser Umstand mit Sicherheit nicht: Max Klimmek habe den Verein schon vor fünf Wochen informiert, dass er in der neuen Saison aus persönlichen und privaten Gründen nicht zur Verfügung stehen werde und diese Entscheidung quasi im selben Atemzug sehr bedauert. Obwohl der Verein versucht hat, den 29-jährigen Trainer noch umzustimmen, kam es für Klimmek nicht in Frage. "Er hätt sehr gerne weitergemacht", so Roes, "musste aber einsehen, dass er Abstriche in Umfang und Intensität hätte machen müssen. Das kam für Max nicht in Frage. Das spricht ja auch für ihn. Ähnlich war es bei Gunnar Schmidt vor einem Jahr ja auch", erläutert Roes, warum sich Klimmek gegen einen Verbleib beim aktuellen Tabellenführer der Landesliga Lüneburg entschieden hat.
"Wir bedauern das ebenso sehr wie Max Klimmek selbst. Beide Seiten hätten die erfolgreiche Arbeit auch über das Saisonende hinaus gerne fortgeführt", versichert der Abteilungsleiter. Auch die Mannschaft, die Klimmek am Dienstagabend über seinen Abschied im Sommer informiert hat, habe Verständnis gezeigt, auch wenn sie gerne mit ihrem aktuellen Trainer in die neue Saison gegangen wäre. Mit Carsten Werde soll nun aber einer aufrücken, der aus den eigenen Reihen kommt, die Mannschaft aus dem Effeff kennt und im Verein hohe Anerkennung genießt.
Werde übernimmt das Ruder
Schon im vergangenen Winter, als Gunnar Schmidt den Verein von seinen bevorstehenden Abgang informiert hatte, war Werde als dessen Nachfolger im Gespräch. Damals wollte der ehemalige Hagener Verteidiger noch nicht und stattdessen lieber weitere Erfahrungen als Co-Trainer sammeln. Max Klimmek wurde verpflichtet und Werde blieb im zweiten Glied. Nun wagt er zur neuen Saison den Sprung in die erste Reihe - und die Hagener, auch das versichert Wilfried Roes, hätten dabei keine Bauchschmerzen: "Wir sind überzeugt , dass er seine Sache gut machen wird. Carsten Werde ist innerhalb der Mannschaft anerkannt, genießt im Verein ein unglaublich großes Standing und hat, auch wenn er selbst vor nicht allzu langer Zeit noch selbst mit vielen der Spieler zusammen aktiv war, genügend Abstand zum Team, um die Rolle des Cheftrainers zu übernehmen. Jetzt , da er unter zwei unterschiedlichen und erfolgreichen Trainern Erfahrungen gesammelt hat, fühlt er sich auch bereit dazu."
Ob sich der 28-Jährige dann Oberliga-Trainer nennen darf, werden die kommenden Monate zeigen. Im Verein wollen sie dieses Ziel auch trotz des erneuten Wechsels auf einer der Schlüsselpositionen mit Hochdruck und ohne angezogenen Handbremse angehen. "Wir trauen Carsten das auf jeden Fall zu und wollen versuchen, diesen Traum zu realisieren. Die Mannschaft hätte sich das verdient und alle werden in der Rückrunde noch einmal alles raushauen, damit wir das schaffen - an erster Stelle Max Klimmek und Carsten Werde in ihrem letzten gemeinsam Halbjahr an der Seitenlinie", so Roes.
Dass Max Klimmek frühzeitig mit offenen Karten gespielt hat, hat für den FC Hagen/Uthlede auch etwas Gutes. So konnte schnell auf den nahenden Abschied des Trainers reagiert werden. Mit Carsten Werde stand der Nachfolger schnell fest. Eine langwierige und vom sportlichen Geschehen ablenkende Trainerdiskussion blieb aus. Gemeinsam mit Carsten Werde könne nun die strategische und personelle Planung für die neue Saison zügig vorangebracht werden. "Wir sind da schon sehr weit, wollen aber noch nichts vermelden. Auch die Suche nach einem Co-Trainer für die kommende Saison läuft auf Hochtouren", versichert Roes.