2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Bevor das Wasser kam, lief der Geislinger Sandro Eggert seinem Altenstädter Gegenspieler davon.
Bevor das Wasser kam, lief der Geislinger Sandro Eggert seinem Altenstädter Gegenspieler davon.
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Wasser stoppt Spielbetrieb

Wasser dringt in Michelberghalle

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Die Freude über den Sieg beim eigenen Hallenturnier hielt sich beim SC Geislingen in Grenzen. Weil Wasser in die Michelberghalle drang, endete das vor dem Abbruch stehende Turnier ganz anders als geplant.

Fünf Stunden lang lief alles wie am Schnürchen. Dann jedoch stand die zweite Fußballnacht um den Überkinger Cup plötzlich vor dem Abbruch. Weil Wasser in die Geislinger Michelberghalle drang und sich auf dem Spielfeld Pfützen gebildet hatten, konnte gegen 19:30 Uhr nicht mehr weitergespielt werden. SC-Abteilungsleiter Andreas Strehle, und weitere Verantwortliche versuchten alles, um das Problem in den Griff zu bekommen. Vergeblich. Das Wasser tropfte munter weiter und wenig später an einer zweiten Stelle auf den Hallenboden, daher konnte das Turnier auch auf kleinerem Feld nicht mehr fortgesetzt werden. Die Sicherheit der Spieler genoss oberste Priorität.

Einfach so beenden wollte man das Turnier, dem im Verlauf des Tages 600 Besucher beiwohnten, aber auch nicht. Also war Improvisieren gefragt. "Wir haben versucht, das Beste aus der Stress-Situation zu machen und das Turnier halbwegs zu retten", sagt Strehle, der einen kühlen Kopf zu bewahren versuchte. "Wir haben dann einen Konsens gefunden und das Turnier zumindest einigermaßen vernünftig zu Ende gebracht", bilanziert er. Dennoch empfindet Strehle den Ausgang als "Katastrophe" und er hofft, "dass das bei niemanden nachwirkt und die Mannschaften nächstes Jahr wiederkommen".

"Das ist höhere Gewalt, was willst du da machen?"

Um das Horrorszenario Turnierabbruch abzuwenden, kamen die Trainer der 15 Mannschaften und Turnieraufseher Holger Ruf überein, die verbliebenen Partien sowie die Finalspiele im Neunmeterschießen auszutragen. "Das ist höhere Gewalt, was willst du da machen?", sagt Ruf. Das nach knapp fünf Minuten Spielzeit beim Stande von 3:1 abgebrochene Gruppenspiel zwischen Pokalverteidiger FC Rechberghausen und dem SC Geislingen ging mit 3:1 in die Wertung. Der Bezirksligist hatte durch diesen Erfolg einen der ersten zwei Plätze in Gruppe C sicher. Beim SC kam es aufs Neunmeterschießen gegen den 1. Göppinger Sportverein an, der hinter den Erwartungen zurückblieb. Das wunderte nicht, der Verbandsligist kam nur mit einer besseren zweiten Mannschaft.

Im Neunmeterschießen durften jeweils fünf Schützen ran. Verwandelten wie bei SV Ebersbach gegen SSV Ulm 1846 alle zehn Spieler ihre Schüsse vom Punkt aus, ging ein 5:5 in die Wertung und jedes Team bekam einen Zähler. Der genügte den Spatzen, die mit einer sehr jungen Mannschaft an den Start gingen, die in Dribblings und Tempo gefiel, zum Sieg in Gruppe B und zum verdienten Einzug ins Semifinale. In dieses hatte es auch der überzeugende Landesliga-Primus TSV Weilheim geschafft, der wie der ebenfalls technisch beschlagene und mit stoischer Ruhe und Unaufgeregtheit agierende amtierende DFB-Futsal-Cup-Gewinner N.A.F.I. Stuttgart bis zum direkten Aufeinandertreffen ohne Gegentor geblieben war.

Die Fans hatten bereits mit Spannung dem direkten Duell um den Sieg in Gruppe A entgegengefiebert, doch fiel dieses sprichwörtlich ebenso ins Wasser wie das Futsal-Einlagespiel. Vom Punkt aus agierte Weilheim gegen Stuttgart glücklicher. Fatih Özkahraman setzte den entscheidenden Treffer zum 4:3, der Weilheim mit zwölf Punkten den ersten Platz einbrachte. Im Shoot-out um den letzten freien Platz im Halbfinale zeigte sich der Tabellenzweite N.A.F.I. Stuttgart nervenstark und setzte sich sowohl gegen Rechberghausen, als auch den in der ersten Runde in den Genuss eines Freiloses gekommenen Bezirksligisten FTSV Kuchen durch. Der hatte zuvor die ligahöheren Kontrahenten aus Ebersbach (2:0) und Bad Boll (2:0) abblitzen lassen und sich gegen Ulm durch einen Gegentreffer 50 Sekunden vor Schluss unglücklich verloren.

700 Euro für Turniersieger

Der spätere Turniersieger SC Geislingen, der sich über 700 Euro Preisgeld freuen durfte, kam gegen den SV Göppingen nur zu einem 3:3 und musste, da nun punktgleich mit Rechberghausen, in einem weiteren Neunmeterschießen gegen den FCR ran, das der SC 3:2 gewann. In den Finalspielen trumpfte Torhüter Jonas Pangerl auf, der insgesamt viermal hielt, dreimal im Endspiel gegen die Ulmer, denen noch 400 Euro blieben. Platz drei und 250 Euro gingen an N.A.F.I. Stuttgart durch ein 3:0 gegen den TSV Weilheim, der 150 Euro verprassen kann und im Halbfinale mit 1:3 an den Ulmern gescheitert war.

Gefreut hat sich derweil auch B-Kreisligist TSV Gussenstadt, der zwar wie Croatia 2012 Geislingen um den starken Matej Bogdanovic nichts ausrichten konnte, beim 1:5 gegen die U23 des SC aber immerhin seinen ersten Torerfolg beim Überkinger Cup bejubeln konnte. Nachdem vier seiner Teamkameraden verschossen hatten, netzte Felix Ulshöfer den letzten Versuch ein. Die vier schönsten Treffer des Turniers gingen auf das Konto von Rechberghausens Nico Kuttler, der im Spiel gegen den SC zwei herrliche Tore per Heber erzielte. Je ein sehenswertes Hackentor gelang Erden Ürüm und dem überragenden Kevin Reinhardt von den Futsal-Spezialisten aus Stuttgart.

Aufrufe: 05.1.2015, 09:37 Uhr
FRANK HÖHMANN / NWZAutor