2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der FC Amberg (in Weiß) tat sich schwer, sehr schwer, beim Testspiel gegen den ASV Haselmühl. Zumindest gelang Ambergs Nummer 19 Frank Lincke der erste von zwei Amberger Treffern. Foto: Brückmann
Der FC Amberg (in Weiß) tat sich schwer, sehr schwer, beim Testspiel gegen den ASV Haselmühl. Zumindest gelang Ambergs Nummer 19 Frank Lincke der erste von zwei Amberger Treffern. Foto: Brückmann

Wasser bis zum Hals - an Vils und Lech

Der FC Amberg ist zum Siegen verdammt, soll es nicht aussichtslos eng werden +++ Gastgeber Rain/Lech kann da locker mithalten

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Der FCA hat vor dem vorentscheidenden Spiel beim Mitaufsteiger Rain - genauso vom Abstieg bedroht wie die Amberger - nochmals geübt. Gegen den Kreisligisten ASV Haselmühl wollte man sich am Mittwoch zumindest mal wieder das Gefühl holen, wie das so ist, wenn man selbst ein Tor erzielt. In der misslichen Lage greift man nach jedem Strohhalm. Der FC Amberg (28 Punkte) hat, nach neun (!) Spielen ohne erzieltes Tor, mit 2:0 gewonnen (Tore: Frank Lincke, Andre Karzmarczyk). Und nun hofft Trainer Timo Rost natürlich, dass die psychologische Wirkung gegen den TSV Rain (26 Punkte) eine ungeheure ist.


Vils spielt gegen Lech, Amberg in Rain, 30 Kilometer nördlich Augsburg, für beide gilt: Bei Niederlage ist das Gastspiel in der Regionalliga Bayern wohl nach nur einer Saison beendet. Rettung gäbe es eventuell noch über die Relegation, aber da ist am 31. Spieltag auch von großem Interesse, wie Schalding-Heining gegen Schweinfurt am Freitagabend spielt, wie die Fürther gegen Aschaffenburg spielen und der FC Augsburg II im oberbayerischen Burghausen. Und dann spielt für die Länge der Saison auch noch eine Rolle, wie der TSV 1860 München in der 2. Bundesliga die Kurve kriegt - oder auch nicht. Ambergs Trainer Timo Rost glaubt, dass der direkte Klassenerhalt noch zu schaffen ist (,,dafür werden wir uns alle bis zum Schluss reinhauen"), wenn's gar hart auf hart kommt, wenn der FCA als Schlusslicht aus Schwaben zurückkehrt.

Es droht kein Fall ins Unendliche

In Rain, da muss der FC Amberg, ob er jetzt will oder nicht, sozusagen ,,mit offenem Visier" spielen. Die defensive Variante, gegen 1860 München II (0:0) und Jahn Regensburg (0:0), die konnte angesichts dieser Gegner als Erfolg gewertet werden. Das 0:1 erst in der Nachspielzeit gegen Buchbach, trotz der defensiven Grundhaltung, das war ein Schlag ins Kontor und lässt nicht mehr viele auf die Amberger wetten. Vier Mannschaften wollten die Amberger hinter sich lassen. Das Ziel ist im Moment (16.) gefährdet. Gleichwohl fällt der FC Amberg auch im Fall eines Abstiegs nicht ins Unendliche. Man glaubt sich auch für den ,,Fall des Falles"gerüstet. Kopfsache, so glaubt Trainer Timo Rost, sei die Tatsache, dass kein Stürmer mehr trifft. Aber das geht halt nun schon seit Februar so, seit dem 1. Spiel in diesem Jahr, und wenn man es genau nimmt, dann wurde ja in den beiden letzten Vorbereitungsspielen auch kein Tor mehr erzielt. Jetzt aber gilt's: Wenn gegen den TSV Rain, mit 66 Gegentoren (!) die schlechteste Abwehr, kein Tor mehr gelingt - gegen wen denn dann?

Da treffen enttäuschte Trainer aufeinander: Rost angesichts einer Heimpleite, die nie und nimmer passieren durfte, Kollege Tobias Luderschmid war seinerseits ,,schwer enttäuscht", weil seine Mannschaft nicht ins Spiel gekommen sei - denn ,,mit mehr Kampf wäre mehr drin gewesen", sagte er nach dem 1:3 gegen Augsburg II. Heute, so drohen die ,,Rainer" dem FC Amberg aus der Oberpfalz im Vorfeld dieser so wichtigen Partie schon einmal an, heißt es im Georg-Weber-Stadion, ,,gegen den genauso durch die Hölle gehenden FC Amberg unbedingt zu gewinnen", oder, um die ganz alte Phrase zu gebrauchen, dass beide Teams zum Siegen verdammt sind.

Die Trainerfrage wird nicht gestellt

Kämpfen und nochmals kämpfen wollen die Schwaben, um zumindest die Relegation noch zu erreichen. Gekämpft haben sie ja im Grunde immer, die Amberger, aber sie schießen halt kein Tor mehr, das kann nie und nimmer gut gehen. Fatal geradezu, dass sich die Verantwortlichen zur Winterpause mit 26 Punkten, bei da noch ausstehenden 13 Spielen, in trügerischer Sicherheit wähnten, weil die paar Siege zum Klassenerhalt auf jeden Fall zu erwirtschaften seien. Da hat man wohl das eigenen (Angriffs-)Können überschätzt und diese Liga klar unterschätzt. Für Rain-Trainer Tobias Luderschmid ist die Marschroute klar: ,,Wir haben heute unsere letzte Chance, und die gilt es durch einen Sieg zu nutzen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

Beim FCA muss Trainer Timo Rost auch nichts mehr sagen. Bei einer Niederlage und dann ausstehenden Spielen gegen Burghausen, Schalding-Heining und Bayern II braucht's mächtig viel Dusel, wenn die Klasse noch erhalten werden soll, ohnehin nur mehr über Relegation. Im Hinspiel gab's ein 1:1 (Tor Benjamin Werner), wieder ein Remis würde beiden nicht helfen. Die Trainerfrage übrigens, bei solchen Krisen schon mal gestellt, die wird beim FC Amberg gar nicht angedacht: Trainer Timo Rost hat zur Winterpause seinen Kontrakt beim FC Amberg verlängert und ließ schon mal durchblicken, dass die Amberger auch im Falle eines Abstiegs eine ,,tolle Mannschaft" haben werden. Personelle Probleme gibt es beim FC Amberg nicht nennenswert. Wenn man so will, heißt die Parole einfach: ,,Alles oder nichts".

Aufrufe: 029.4.2016, 19:30 Uhr
aogAutor