2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bälle-Grab in der Aisch: Seit der Biber an der Aisch sein Unwesen treibt, kann der ASV Höchstadt viele Bälle nicht mehr aus dem Fluss fischen. Foto: Paul Neudörfer
Bälle-Grab in der Aisch: Seit der Biber an der Aisch sein Unwesen treibt, kann der ASV Höchstadt viele Bälle nicht mehr aus dem Fluss fischen. Foto: Paul Neudörfer

Warum ein Biber den ASV Höchstadt viel Geld kostet

Verein an der Aisch verliert pro Jahr zahlreiche Bälle

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„Treffer, versenkt“: Beim ASV Höchstadt bekommt dieser Spruch eine ganz eigene Bedeutung. Der Sportplatz, der scherzhaft auch „Karpfenstadion“ heißt, liegt direkt an der Aisch. Jedes Jahr verschwin­den zig Bälle im Fluss — ein Kosten­faktor. Und jetzt kommt ein neues Problem hinzu.

Wenn der Ball beim ASV im Aus landet, macht es oft „platsch“ — das ist schon immer so. Der Sportplatz am Bleichanger liegt eben direkt am Fluss. Früher war die Konsequenz: „Ball­eier“, wie sich der Platzwart und ehe­malige Spieler Ignatz Zenkel erin­nert. Damals waren die Bälle noch aus Leder und hatten sich nach einem ausgiebigen Bad im Fluss völ­lig verformt und mussten ausgemus­tert werden.

Die heutigen Bälle, sagen der zwei­te Vorsitzende Robert Rosenhahn und Spielleiter Norbert Oppelt, seien wetterbeständiger. Sie können auch nach einigen Tagen im Wasser noch im Spielbetrieb eingesetzt werden, wenn man sie mit langen Stangen und Netzen wieder herausfischt.

Das geht seit einiger Zeit aber nicht mehr. Denn: Der Biber hat sich breit gemacht. Schon vor Jahren hat er angefangen, an den drei Sportfel­dern die Bäume anzufressen. Vor kur­zem sind die dünnen Bäume in die Aisch gefallen und blockieren den Fluss. Richtig blöd läuft es dann, wenn die Bälle des ASV genau in der Mitte dieser Bäume landen. Dann kommt nämlich niemand mehr her­an, die Stangen sind zu kurz. Selbst das Wasserwirtschaftsamt käme gar nicht mehr hinterher alle diese abge­stürzten Bäume aus der Aisch zu zie­hen, berichteten die ASV-Vertreter.

Ein Spielball kostet rund 120 Euro. „Da renne ich natürlich umso schnel­ler, um das Spielzeug wieder ans tro­ckene Ufer zu bringen“, sagt Norbert Oppelt. „Aber durch die Sperre des Bibers stehe ich jetzt oft machtlos vorm Fluss.“ Dann müsse man hoffen, das das Wasser steigt und der Ball woanders angeschwemmt wird. Leider, so Oppelt, geraten die Bälle dann aber leicht in Vergessenheit. Rosenhahn ist „froh, dass es Leute gibt — zum Beispiel Angler vom Höchstadter Fischereiverein, die die Bälle suchen und uns zurückbringen.“ Trotzdem beklagen die ASV-Ver­treter den Verlust von 15 bis 20 Bälle pro Jahr — das sind Kosten von 400 bis 500 Euro, die der Verein tragen muss. Etwas schmunzelnd meinte Rosenhahn: „Vielleicht gibt es eine Sportartikelherstellerfirma, die uns hier unter die Arme greifen könnte.“

Aufrufe: 030.9.2016, 10:01 Uhr
Paul Neudörfer (NN Herzogenaurach)Autor