2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Vor standesgemäßer Kulisse präsentieren sich die Schlossstädter des SC Brühl. Foto: Kühlborn
Vor standesgemäßer Kulisse präsentieren sich die Schlossstädter des SC Brühl. Foto: Kühlborn

Warten auf den großen Wurf

Landesligist SC Brühl will jeden Spieler besser machen und als Team weiter zusammenwachsen

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Zum ganz großen Wurf in Form des direkten Wiederaufstiegs in die Mittelrheinliga fehlte dem SC Brühl in der vergangenen Saison der Fußball-Landesliga Staffel 2 nicht viel. Erst in den direkten Verfolgerduellen am Saisonende offenbarte sich die fehlende Erfahrung des jungen Teams.

Die Taschen sind zwar leer vom gezahlten Lehrgeld, doch es soll sich am eingeschlagenen Weg in der Schlossstadt aber nichts ändern. „Wir werden hier weiterhin vornehmlich auf junge, talentierte und entwicklungsfähige Spieler setzen“, verrät SC-Trainer Tilman Waegner.

Rückkehr nach Brühl

Einen gestandenen Akteur darf der SC-Coach aber dennoch im Kader begrüßen. Martin Notz, der mit seinen 26 Jahren in Brühl schon zu den routinierteren Spielern gehört und seine Erfahrung auch als spielender Co-Trainer einbringen wird, lief in den letzten zwei Jahren für den FC Hennef auf und erzielte in 20 Regionalligaspielen drei Tore. Die erfolgreiche Rückholaktion des Angreifers, der vor seinem Wechsel nach Hennef regelmäßig zweistellig für den SCB knipste, wurde vom Sportlichen Leiter Boris Bassa erfolgreich initiiert. Mit seiner Präsenz soll Notz auch Torjäger Lukas Rösch entlasten.

Schon in den Vorbereitungsspielen zeigte sich, wie die Brühler künftig vermehrt zum Erfolg kommen wollen: Rösch, den Waegner im Vorjahr erfolgreich vom Flügelspieler zum klassischen Mittelstürmer umfunktioniert hat, lässt sich oftmals ins Mittelfeld fallen, nimmt so aktiver am Spiel teil und schafft gleichzeitig Räume für einen Sturmpartner oder nachrückende Mitspieler. „Taktisch bewegen wir uns schon auf einem hohen Niveau. Es ist aber wichtig, dass wir noch flexibler werden“, weiß der Übungsleiter, der sich auch mit den weiteren Zugängen zufrieden zeigt. Mit Benjamin Winnersbach aus Göttingen und Tolgahan Yalavuz aus der A-Jugend des SC West wurden zwei potenzielle Stammspieler im Abwehrzentrum verpflichtet. Stefan Major überzeugt nach einem unglücklichen Jahr in Herkenrath auf der linken Abwehrseite.

Noch nicht eingegriffen haben bisher Tim Wilking (FC Hürth), der große Teile der Vorbereitung im Urlaub verbrachte, und Jamal Lüdemann (TuS Schwachhausen). Der 21 Jahre alte Sportstudent arbeitet nebenbei als Model und weilte bislang eher auf den Laufstegen von London und Berlin, als auf dem Trainingsplatz. Eingeplant ist er für die Position des Rechtsverteidigers, wo nach dem Abgang von Felix Weinert Handlungsbedarf bestand. Dafür, dass hinten rechts keine Baustelle entsteht, sorgt aktuell Justin Halm. Eigentlich im zentralen Mittelfeld beheimatet, wusste der 20-Jährige in der Vorbereitung in neuer Rolle zu gefallen. „Er ist unser Joshua Kimmich“, bestätigt Waegner, der die Frage nach dem Saisonziel fast schon philosophisch beantwortet: „Ich messe Erfolg nicht an der Platzierung. Es wäre eine erfolgreiche Saison, wenn wir jeden Spieler verbessern, das Team weiter zusammenwächst und wir geilen Fußball spielen.“ Ein Meilenstein in der Entwicklung der Mannschaft wäre es, laut Waegner, wenn „wir es schaffen, mit unserer Spielweise auch die dreckigen Spiele zu gewinnen.“

Wenn das gelingt, gehören die Schlossstädter mit ihrer im letzten Jahr gereiften und trotzdem jugendlich forschen Mannschaft auf jeden Fall zum Kreis der Aufstiegsanwärter in die Mittelrheinliga. Denn Lehrgeld wurde in der Vorsaison genug gezahlt.

Der Kader:

Zugänge: Martin Notz (FC Hennef), Pascal Younes (FC Hennef U 19), Tolga Gercek (DSK Köln), Tolgahan Yalavuz (SC West U 19), Danny Schütz (DJK Viktoria 1919 Frechen), Tim Wilking (FC Hürth), Stefan Major (TV Herkenrath), Nico Heyer (SC Borussia Lindenthal-Hohenlind), Jamal Lüdemann (TuS Schwachhausen, Bremen), Benjamin Winnersbach (SC Göttingen), Paul Warkentin, Juan Vera-Duarte (beide eigene Reserve)

Abgänge: Nestor Londji, Lokas Hothan, Jusuke Inagaki, Yeungseung Lee (alle Ziel unbekannt), Mario Djurbic (SG Worringen), Felix Weinert (TSC Euskirchen), Josef Rinke (USA), Ganesh Pundt (eigene Reserve), Frederik Deters, Johannes Langhans (beide Spieler legen eine Pause ein)

Tor: Thomas Nolden, Paul Warkentin, Nico Heyer

Abwehr: Felix Eberhardt, Patrick Kraemer, Stefan Major, Benjamin Winnersbach, Tolgahan Yalavuz, Tjark Moldehn, Juan-Vera Duarte, Jamal Lüdemann, Justin Halm

Mittelfeld und Angriff: Pascal Younes, Dominik Reichardt, Vincent Scholl, Ivaylo Velinov, Yannik Schweizer, Tobias Siebke, August von Lehmann, Janek Wrede, Tim Wilking, Tolga Gercek, Leonard Barth, Danny Schütz, Amine Abouer-Raja, Martin Notz, Mannschaftskapitän Lukas Rösch

Trainer: Tilman Waegner

Aufrufe: 09.8.2016, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Stefan KühlbornAutor