2024-04-24T13:20:38.835Z

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Der SSV Reutlingen ging beim Bahlinger SC wieder einmal leer aus. F: Thoma
Der SSV Reutlingen ging beim Bahlinger SC wieder einmal leer aus. F: Thoma
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

„Waren 30 Minuten im Tiefschlaf“

Oberliga: Bahlinger SC - SSV Reutlingen 2:1 (2:0)

Nach toller zweiter Halbzeit wäre ein Punkt für den SSV Reutlingen verdient gewesen. Am Kaiserstuhl gab es die achte Niederlage im achten Spiel.
Das war ärgerlich. Auch im achten Spiel gab es in Bahlingen eine Niederlage für den SSV, der aber nach starker zweiter Halbzeit und vielen Chancen einen Punkt verdient gehabt hätte. Doch Trainer Jochen Class musste Umstellungen vornehmen, denn Haas, Hartmann, Rohr und Schachtschneider fehlten. Fünf Spieler, die auf dem Platz standen, konnten wegen Grippe die letzte Woche kaum trainieren.

Auf der Bank saßen die A-Jugendlichen Beuter, Methner, Colic und Chatzimalousis. Dann bot der SSV eine derart schwache erste Halbzeit, lag nach 13 Minuten 0:2 hinten, so dass man ein Debakel befürchten musste. In der 7. Minute segelte die Flanke von Sautner nach innen und Hüne Walter Adam konnte unbedrängt einköpfen. Sechs Minuten später war die Abwehr immer noch ungeordnet und nach Pass von Erich Sautner war es Mirco Barella, der zum 2:0 einlochte.

Nicht hellwach

Der SSV verschlief die Anfangsphase, war nicht konzentriert, nicht hellwach, er fand in der ersten Halbzeit nicht statt. Es gab Abstimmungsprobleme, Mißverständnisse, man hatte keinen Zugriff. Das Passspiel war mangelhaft weil ungenau. Daniel Seemann hatte in der 24. Minute die erste und einzige Chance (guter Wiesner-Pass) vor der Pause, die er verdattelte.

Der SC zog sich dann zurück, überließ dem SSV das Feld, der daraus nichts machte. Respondek und Keller hatten noch zwei SC-Chancen. SSV-Fußballchef „Dino“ Schuster war sauer: „Die erste Halbzeit war noch schwächer als die gegen Bissingen.”

Doch dann geschah ein Fußball-Wunder. Die Achalmstädter spielten den SC fast an die Wand. Man sah ein Pressing, ein Spiel gegen den Ball, ein Umschaltspiel, aggressive Zweikämpfe. Das war ein anderer SSV, aber ein Spiel dauert eben 90 Minuten. Der kämpferische Einsatz war top und in der 47. Minute flankte Lübke, aber Seemann verzog aus zehn Metern. Er hätte zum Held werden können, denn zwei bis drei Tore hätte Seemann erzielen können, ja müssen. SSV-Keeper Knauß war fast arbeitslos. Der Gast machte Druck und nach Mayer- Freistoß köpfte Onesi Kuengienda (65.) den Ball an den Innenpfosten. Zu diesem Zeitpunkt das 1:2 wäre für den SSV ideal gewesen, denn man hätte noch viel Zeit gehabt.

Neun Minuten später erreichte Mayers Freistoß Seemann, dessen Schuss abgeblockt wurde - auch Yahkem und Golinski zogen aus 16 Metern knapp vorbei. Chancen en masse. Der SSV war kräftemäßig besser und wurde für den Mordsaufwand belohnt, als Ubabuike in der 82. Minute abzog, Torwart Dennis Mülle den Ball zur Seite lenkte, wo Eric Yahkem abstaubte - sein vierter Saisontreffer. Doch die anderen Chancen blieben ungenutzt. SSV-Chef „Dino“ Schuster: „Das war ein ausgewechseltes Team, wir hätten gewinnen können, ein Punkt wäre verdient gewesen.”

Timo Bäuerle meinte: „Der Gegner hatten nach der Pause kaum eine Chance, wir zeigten tollen Einsatz, aber vor der Pause fehlte die Abstimmung und Zuordnung. Wir haben uns freigeschwommen, die ersten 20 Minuten waren zum Vergessen.” Bobo Mayer: „Wir sprachen einige Dinge vor dem Spiel klar an, das war dann vergessen. Da muss man Verantwortung übernehmen und so war das nicht oberligareif. Da fahren wir dreieinhalb Stunden mit dem Bus und dann solch ein Leistung. Ich nehme mich nicht aus, das tut weh.”

SSV-Coach Jochen Class bilan zierte: „Nach der ersten Halbzeit glaubte keiner, dass es spannend werden könnte, denn wir haben die ersten 30 Minuten total verschlafen. In der 2. Halbzeit wurde das Spiel auf den Kopf gestellt, wir hätten noch zwei Tore erzielen können. Das 2:0 hat uns fast das Genick gebrochen. Das Kollektiv war nicht okay, wir hatten kaum Zugriff. Nach der Pause war alles anders.”

SC-Trainer Alfons Higl sagte: „Wir spielten eine gute erste Hälfte, dann kam der Schlendrian und nach dem 2:1 war alles offen, da haben wir die SSV-Drangpriode mit Glück überstanden. Wir gaben das Spiel aus der Hand.” Der SSV zeigte nach der Pause eine großartige Leistung mit 70 Prozent Ballbesitz, hatte fünf Chancen - daraus hätte ein Punkt herausschauen müssen.

So spielten sie:

Bahlinger SC: Müller - Keller, Higl, Adam, Klein - Sautner (87. Springer), Alihoxa (62. Waldraff), Respondek, Häringer - Fiand (64. Henkel), Barella (81. Fellanxa)

SSV Reutlingen: Knauß - Lübke, Wiesner, Bäuerle, Schiffel - Mayer, Eiberger - Seemann, Golinski (76. Ubabuike) - Yahkem, Kuengienda

Zuschauer: 610

Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kandern)

Tore: 1:0 Adam (7.), 2:0 Barella (13.), 2:1 Yahkem (82.)

Gelb: Klein, Waldraff, Sautner - Eiberger, Lübke, Seemann

Ecken: 5:0
Aufrufe: 026.2.2017, 06:30 Uhr
wogaAutor