2024-05-02T16:12:49.858Z

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Philipp Schulz (rechts) stellt bei seinem letzten Spiel für den TSV Aindling im Jahr 2009 Stefan Köck aus Kötzing. Elf Jahre lief der Abwehrspieler im Trikot des TSV auf, eher er die Fußballschuhe an den Nagel hängte.  Archivfoto: Willi Baudrexl
Philipp Schulz (rechts) stellt bei seinem letzten Spiel für den TSV Aindling im Jahr 2009 Stefan Köck aus Kötzing. Elf Jahre lief der Abwehrspieler im Trikot des TSV auf, eher er die Fußballschuhe an den Nagel hängte. Archivfoto: Willi Baudrexl

»War eine sehr, sehr schöne Zeit«

Ehemalige Fußballer und Trainer folgen dem Ruf von Philipp Schulz und feiern im Aindlinger Sportheim ein Familientreffen +++ Gemeinsam drehen sie die Zeit zurück und erinnern sich an alte Tage am Schüsselhauser Kreuz

Es war, als wäre die Zeit ein wenig stehen geblieben. Da saßen am Sonntag im Sportheim des TSV Aindling Günter Bayer, Marcus Steinberger und Markus Stegmüller nebeneinander an einem Tisch. Parallelen zu einem Klassentreffen waren bei dieser Wiedersehensfeier der Ehemaligen nicht zu übersehen. Dieses Trio war vor einigen Jahren gemeinsam für den damaligen Bayernligisten im Einsatz. Bayer als Trainer, der ehemalige Keeper Stegmüller als sein Assistent und Steinberger als Abwehrspieler auf der linken Seite. Dass Tobias Völker, früher Abwehrchef und nun im zweiten Jahr Co-Trainer, neben Thomas Geisler Platz nahm, das war ebenso wenig Zufall. Auch diese beiden Fußballer hatten sich viel zu erzählen aus gemeinsamen Tagen am Schüsselhauser Kreuz und zuvor bei Schwaben Augsburg.

Philipp Schulz hatte die Idee zu diesem Termin: „Es ist mal wieder wert, zusammen zu kommen.“ Als er 1998 aus der Jugend des FC Augsburg an den Lechrain kam, da bestimmten Handys noch nicht ihr Leben. Daher war es für den langjährigen Kapitän nicht so ganz einfach, alle Kandidaten einzuladen. Schulz gehört zu den Leuten, die heute kaum noch Zeit für den Fußball haben: „Wir haben jetzt drei Kinder, die halten mich fit.“ Beruflich ist er nach wie vor für eine Fast-Food-Kette im Einsatz und lernt auf diese Weise Baden-Württemberg kennen.

Thomas Geisler hat sich mit 39 Jahren noch nicht so ganz verabschiedet vom Fußball. Beim SV Manching fungiert er als Co-Trainer und arbeitet Tobias Strobl zu, den man von seiner Zeit in Pipinsried her kennt. Außerdem ist Geisler für die Torhüter zuständig und stellt sich bei Bedarf auch noch selber zwischen die Pfosten. Der Gymnasiallehrer lebt mit seiner Familie im Süden von Ingolstadt nur fünf Minuten weg vom Fußballplatz: „Ich war neun Jahre in Aindling, war eine schöne Zeit, eine sehr schöne.“ In ähnlicher Weise blicken auch die anderen Ehemaligen zurück auf die Zeit beim TSV, sonst wären sie nicht in so großer Zahl gekommen. Zusammen mit ihren Familienangehörigen plauderten 40 Gäste über die vergangenen Tage.

Jonny Kreuzer, einer der schnellsten Stürmer in diesem Klub, ist heute als Geschäftsführer einer Werbeagentur in Augsburg tätig. Klaus Köbler, ebenfalls ein herausragender Angreifer, trainiert die Zweite Mannschaft des TSV Schwabmünchen. Beschwerden an einer Achillessehne bremsen seinen Tatendrang. Er nahm erfreut zur Kenntnis, dass heute die verkehrstechnische Anbindung wesentlich besser ist als zu seiner aktiven Zeit. Kurt Schauberger („A-Klasse könnte ich noch spielen“) war ebenso gekommen wie Wilhelm Fritz, der nun Chef des TSV Mühlhausen ist, sowie die Ex-Trainer Helmut Leihe und Macco Hoffmann. Und Physiotherapeut Olaf Falkner machte ebenfalls einen Abstecher an seine frühere Wirkungsstätte. Thomas Maier („Ich komm’ gerade vom Training“) ist nun für den TSV Haunstetten im Einsatz, Reinhold Eweka stellte sich als frisch gebackener Vater vor. Als Manfred Paula den TSV Aindling verließ, war seine nächste Station der FC Augsburg. Jetzt sammelt er in Kaiserslautern Erfahrungen als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim Zweitligisten. Die U 19 des FCK stieg am Freitag in die Bundesliga auf, die U 23 braucht einen neuen Trainer. 30 Bewerbungen lagen auf die Schnelle vor. Bis die Frage geklärt ist, muss Paula als Coach einspringen. Diesen Job hat er auch erlernt, auf höchstem Niveau sogar. Denn in seinem Lehrgang war ein gewisser Dirk Schuster, nun beim FC Augsburg, der Jahrgangsbeste.

Aufrufe: 028.6.2016, 17:05 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor