2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Offenbar scheint Siegens Trainer Thorsten Seibert selbst nicht so richtig an den Klassenerhalt der Sportfreunde zu glauben. Gegenüber "Reviersport" bezeichnete der 36-Jährige den Klassenerhalt als "Wunder". Foto: René Traut
Offenbar scheint Siegens Trainer Thorsten Seibert selbst nicht so richtig an den Klassenerhalt der Sportfreunde zu glauben. Gegenüber "Reviersport" bezeichnete der 36-Jährige den Klassenerhalt als "Wunder". Foto: René Traut

Wann kommt das Wunder?

Sportfreunde Siegen wollen sich bei der Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf aus dem Sumpf ziehenrn

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Siegen. Selbst die treuesten Sportfreunde-Fans dürften so langsam ein mulmiges Gefühl in der Magengrube haben. Nach nur einem einzigen Sieg in zwölf Meisterschaftsspielen, dem zweitletzten Tabellenplatz und immerhin schon sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, das den Namen „Klassenerhalt“ trägt, schwinden so langsam Zuversicht und Hoffnung auf Besserung.

Fortuna Düsseldorf II - Sportfreunde Siegen (So 14:00)

Auch Thorsten Seibert, Nachfolger von Aufstiegstrainer Ottmar Griffel, konnte den „Neuen Freunden“, wie sich der Verein gerne selbst betitelt, kein anderes Gesicht geben. Nimmt man die Niederlage im Westfalenpokal hinzu, so hat der 36-jährige Coach bislang eine miserable Bilanz: drei Spiele, drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 4:12 (!) sprechen eine mehr als deutliche Sprache. „Natürlich bin ich von meinem Einstand enttäuscht. Das hatte ich mir schon anders gewünscht“, räumt Thorsten Seibert nach den Partien unter seiner Verantwortung ein. Natürlich weiß der A-Lizenz-Trainer was für eine schwere Aufgabe er im Leimbachtal übernommen hat, doch glaubt er selbst noch an die Wende unter seiner Regie? Im Gespräch mit „Reviersport“ wurde er gestern mit den Worten zitiert: „Es wäre ein Wunder, wenn wir den Klassenerhalt noch schaffen!“ Wumms, das sitzt!

Das Wunder ließ sich auch diese Woche nicht blicken, legt man nämlich die Leistung aus der 1:3-Pokalpleite gegen den Liga-Konkurrenten SV Rödinghausen vom vergangenen Dienstag zugrunde, dann sind die Sportfreunde von solch einem außerirdischen Phänomen Lichtjahre entfernt. Auch Trainer Seibert konnte dem Auftritt seiner Mannschaft nichts Positives abgewinnen: „Das war ganz klar ein Rückschritt! Wir hatten einen Plan, aber der klare Auftrag wurde von den Spielern nicht erfüllt.“

Und weil nach dieser Niederlage die Fehleranalyse einen besonders großen Raum einnimmt, hatte der Cheftrainer 44 Stunden nach dem 1:3 den freien Tag am gestrigen Donnerstag kurzerhand gestrichen. Ein Straftraining? „Nein, dass ist kein Schleifen. Es geht nicht darum, die Mannschaft mit hartem Training an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu bringen. Wir haben eine Englische Woche, da brauchen wir die Körner noch. Es geht um die Fehleranalyse anhand des Spielvideos“, schiebt Seibert den „Beipackzettel“ für die „bittere Pille“ gleich hinterher. Erst nach der Theoriestunde wolle er den Spielern nochmals das korrekte Stellungsspiel bei langen Flankenbällen erläutern. Genau hier versagte zuletzt die Siegener Hintermannschaft. Seibert war da in seiner Beurteilung noch genauer: „Nicht die Abwehr stand neben sich, die ganze Mannschaft hat nicht gut genug verteidigt.“

Genau das soll nun gegen die U-23-Truppe von Fortuna Düsseldorf am Sonntag anders werden. „Wenn wir es schaffen, hinten stabil zu stehen, dann würde uns das weiterhelfen. Vorne gelingt uns immer mal wieder ein Tor.“ Gegen Düsseldorf wird es im Team der Siegener wohl wenig Änderungen geben – nur eine ganz sicherlich: Kapitän Mark Zeh wird wieder von Beginn an auflaufen. Trainer Seibert hatte im Pokalspiel einen Testlauf gestartet, wer denn den mit vier gelben Karten vorbelasteten Kapitän im Falle einer Spielsperre ersetzen könne: „Mark Zeh hat als Führungsspieler eine Kernkompetenz, die nicht 1:1 zu ersetzen ist! Natürlich macht auch er Fehler, aber im Kern ist auf ihn zu 80 bis 85 Prozent Verlass und deshalb braucht ihn die Mannschaft dringend“, stärkte Seibert seinem Spielmacher den Rücken.
Dass es am Sonntag eine schwere Aufgabe ist, wird spätestens beim Blick auf den Kader der Düsseldorfer deutlich. Zuletzt standen mit Torwart Lars Unnerstall, Robin Bormuth, Justin Toshiki Kinjo, Taylan Duman und Kemal Rügar fünf Spieler aus dem Profikader auf dem Feld. Doch vielleicht gelingt den Sportfreunden ja im 13. Saisonspiel so etwas wie das „kleine Wunder“ von Düsseldorf.


Schiedsrichter: Max Krämer


Der Gegner – Fortuna Düsseldorf U23


Wer hätte das gedacht? Wenn am kommenden Sonntag um 14 Uhr im Paul-Janes-Stadion in Düsseldorf die Regionalliga-Partie von Fortuna Düsseldorf U 23 gegen die Sportfreunde Siegen angepfiffen wird, dann treffen da zwei Mannschaften beinahe auf Augenhöhe aufeinander. Nicht nur die Siegener, auch die Nachwuchsmannschaft der Fortuna steht nach zwölf Spieltagen überraschend unter dem Strich – soll heißen, auf einem Abstiegsplatz. Nach nur zwei Siegen, aber bereits fünf Niederlagen liegen die Düsseldorfer auf Tabellenplatz 15 und damit auch weit hinter den Erwartungen zurück.

Das große Problem liegt beim Team von U-23-Cheftrainer Taskin Aksoy offensichtlich in der Offensive, denn seine Mannschaft hat in zwölf Partien lediglich neun Tore erzielt und liegt damit in diesem Punkt der Statistik abgeschlagen auf dem letzten Platz. Doch kommen wir zu den Unterschieden zu den Siegenern: Zwar haben die Sportfreunde bereits 16 „Buden“ gemacht, aber eben auch 33 (!) kassiert. Da liegen die Düsseldorfer mit nur 14 Gegentoren deutlich vorn, nur vier Teams sind da noch besser. Mit dem Einsatz von etlichen Spielern aus dem Profikader haben die Rheinländer zuletzt die Talfahrt stoppen können und sechs Zähler aus vier Spielen geholt: 1:1 gegen Aachen, 2:2 gegen Dortmund 2., ein 1:0-Sieg gegen Schalke 04 2. sowie ein 0:0 gegen den 1. FC Köln 2.

Aufrufe: 014.10.2016, 09:30 Uhr
Frank SteinseiferAutor