2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Fertigmachen zur Double-Party: Die Wangenerinnen Isabel Buchholz (l.) und Annika Weber. Florian Wolf
Fertigmachen zur Double-Party: Die Wangenerinnen Isabel Buchholz (l.) und Annika Weber. Florian Wolf
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Wangen souverän, Kißlegg mit Pech

FC-Frauen feiern "Double-Party" – SG-Trainer Wiedmann: "Spiegelbild unserer Saison"

Wangen im Allgäu / sz - Bei den Frauen war es eine klare Sache, bei den Männern fiel die Entscheidung in letzter Minute. Während die Fußballerinnen des FC Wangen mit einem 3:0 über den SV Bergatreute ungefährdet den Bezirkspokal holten, musste der Favorit TSV Heimenkirch beim 2:1 über SG Kißlegg bis in die Nachspielzeit um den Titel bangen.

Nachdem der FC Wangen im Vorjahr im Bezirkspokalfinale als Verlierer vom Platz ging, sollte es diesmal unbedingt klappen mit dem Titel. Nach den Kantersiegen gegen Bergatreute in der Runde ging der FC im Isnyer Stadion als haushoher Favorit ins Spiel. Es dauerte jedoch bis zur 36. Spielminute, als die Wangenerin Tamara Saric nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte die Gefoulte selber. Jedoch gab diese Führung dem Favoriten keine Sicherheit. Wangens Trainer Andreas Konrad sah ungewohnte Unsicherheiten im Spiel seiner Mannschaft: "Wir hatten natürlich Druck und haben sehr nervös agriert, daher schafften wir es auch nicht, die gewohnt gute Leistung abzurufen."

Dreierpack von Saric

Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild unverändert, Wangen war spielbestimmend, aber die tapfer kämpfenden Bergatreuter Spielerinnen hielten weiterhin gut dagegen und ließen kaum Tormöglichkeiten zu. In der 69. Minute tauchte wieder Tamara Saric frei vor der Bergatreuter Torhüterin Selina Ruedi auf, diese war noch mit den Fingern am Ball, konnte den Gegentreffer zum 2:0 aber nicht mehr verhindern. Bergatreute gab nicht auf und zeigte sich als würdiger Finalgegner immer wieder gefährlich in der Wangener Spielhälfte. So war es erneut Saric überlassen, in der 90. Minute mit ihrem dritten Treffer den Bezirkspokalsieg einzutüten.

Konrad sprach von einem "verdienten Sieg", auch wenn die Leistung "nicht so souverän wie zuletzt war": "Wir wollten den Druck von der Mannschaft nehmen, das ist aber nicht gut gelungen", sagt ein erleichterter FC-Trainer. "Trotzdem bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, die nunmehr seit 20 Spielen ohne Niederlage ist". Anschließend bekam Spielführerin Isabel Buchholz den Pokal überreicht, und die "Double-Party" konnte nach dem längst feststehenden Titel in der Regionenliga beginnen.

Bis der Titelträger bei den Männern feststand, dauerte es bis in die zweite Minute der Nachspielzeit. Einen langen Ball Richtung Strafraum schaffte die Kißlegger Defensive nicht zu verteidigen. Torhüter Mario Karrer kam unnötig aus seinem Kasten und rannte den Heimenkircher Stürmer um. Folgerichtig entschied der Unparteiische auf Strafstoß, den der Heimenkircher Dennis Griebel zum vielumjubelten 2:1-Siegtreffer verwandelte.

Kißleggs Coach Roland Wiedmann war bedient: "Das ist ein Spiegelbild unserer Saison, immer wieder schenken wir uns die Tore selber ein." Jedoch attestierte er seiner Mannschaft vor allem in Hälfte zwei eine "starke Leistung gegen einen spielerisch sehr guten Gegner". Heimenkirchs Trainer Simon Schnepf war nach dem Schlusspfiff die Erleichterung anzumerken: "Wir haben harte Wochen hinter uns in der Meisterschaft und sind jetzt froh, das Double geholt zu haben." Nach der starken ersten Spielhälfte empfand Schnepf den Sieg als "verdient", da seine Mannschaft "spielerisch überlegen war und mehr fürs Spiel gemacht hat".

SG-Keeper rennt TSVler um

In der 33. Minute erzielte Stefan Hutterer nach einem kurz ausgeführten Eckball mit einem schönen Seitfallzieher aus zehn Metern die verdiente Führung für Heimenkirch. Auch Roland Wiedmann sah eine "spielerisch überlegene" Heimkircher Mannschaft in Hälfte eins. der Kißlegger Trainer schien dann die richtigen Worte in der Kabine gefunden zu haben, seine Mannschaft kam deutlich mutiger aus der Halbzeitpause. Der TSV hatte danach Glück, dass ein vermeintliches Handspiel im Strafraum nicht geahndet wurde. Der eingewechselte Tobias Krug hatte in der 53. Minute die Chance zum Ausgleich, jedoch versprang ihm der Ball vor dem gegnerischen Tor. In der 64. Minute machte es Krug besser, nach einem Eckball traf er aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich. Von der Heimenkircher Überlegenheit war in der zweiten Spielhälfte nicht mehr viel zu sehen, Kißlegg erarbeitete sich ein leichtes Übergewicht. Am Ende war es jedoch TSV-Kapitän Benjamin Limberger, der den Wimpel von Spielleiter Julian Hermann entgegen nahm und den Startschuss für eine lange Feier gab.

Aufrufe: 026.5.2017, 14:34 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Markus PrinzAutor