2024-04-23T13:35:06.289Z

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Okan Housein und der FC Wangen brauchen dringend einen Sieg in der Verbandsliga. Derek Schuh
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Wangen hilft nur ein Dreier weiter

Der akut abstiegsbedrohte Verbandsligist trifft im ersten Heimspiel des Jahres auf Mittelfeldteam VfB Neckarrems

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Wangen / sz - Nach dem Rücktritt von Hubert Schneider ist beim FC Wangen wieder der Fußballalltag eingekehrt. Ergänzend nur so viel: Der Respekt, den sich das ehemalige Präsidiumsmitglied mit seiner Entscheidung und seinem Engagement verschaffte, muss sich die akut abstiegsbedrohte Verbandsliga-Mannschaft erst noch verdienen - möglichst, ja sogar unbedingt mit einem Erfolg über Mittelfeldteam VfB Neckarrems. "Nur ein ,Dreier' hilft uns wirklich weiter", sagt unverblümt Chefcoach Peter Alber vor der Partie am Samstag, um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Waltersbühl.

Einen Tag nach Einzug des kalendarischen Frühlings sollte beim Schlusslicht aus dem Allgäu tunlichst eine Aufbruchstimmung einkehren, um, leicht phrasenhaft formuliert, den Karren irgendwie aus dem Dreck zu ziehen. Nur noch 13 Spieltage bleiben Zeit - herzlich wenig bei lediglich neun Punkten und elf Zählern Rückstand auf den voraussichtlichen Relegationsplatz, den augenblicklich Aufsteiger Olympia Laupheim als Tabellenzwölfter einnimmt. "Die Luft nach oben wird sehr dünn", räumt der FC-Trainer unumwunden ein.

Nach vorne schauen

Zumal die jüngste 3:6-Pleite bei der vor knapp einer Woche auf dem vorletzten Verbandsliga-Platz notierten SV Böblingen verdammt weh tat und schmerzhafte Spuren hinterließ. "Hilft alles nichts", findet Peter Alber. "Wir müssen trotz der weiterhin unbefriedigenden Personalsituation nach vorne blicken und mit aller Macht versuchen, dem VfB Neckkarrems, der sich wie viele andere Ligakonkurrenten noch einmal gezielt verstärkt hat, eine Niederlage beizubringen." Im ersten Heimauftritt des neuen Jahres.

Keinesfalls unterschätzen darf Peter Albers gebeuteltes Team daher die Rückkehr von Pascal Hemmerich. Nach kurzem Intermezzo bei Oberliga-Nachbar SGV Freiberg schloss sich der Torjäger in der Winterpause wieder "seinem" VfB Neckarrems an. Respektable 20 "Kisten" hatte der brandgefährliche Stürmer der Mannschaft von Trainer Markus Koch in der vergangenen Saison erzielt. Peter Alber voller Respekt: "Es versteht sich von selbst, dass wir auf diesen Topscorer ein besonderes Auge werfen müssen."

Wenn dem FC Wangen der große Wurf gelingen soll, steht außer Frage, kein frühes Tor zu kassieren - wie allzu oft passiert - und dem laut Albers Auffassung "kompakt stehenden Gegner, den ich zudem als ausgesprochen konterstark einschätze" von Beginn an auf die Füße zu treten und deutlich zu demonstrieren, wer über die Gebietshoheit verfügt. Überdies gilt es, aus der Hinrunde (verdientes 0:2) eine offene Rechnung zu begleichen.

Einige Spieler angeschlagen

Gleichwohl sich die Gastgeber - wie gesagt - weit entfernt von personell optimalen Bedingungen befinden. Die Protagonisten Chris Karrer, Mario Vila Boa und Franz Rädler sind aufgrund unterschiedlicher Verletzungen nicht zu 100 Prozent fit. "Ich gehe aber davon aus, dass sie spielen können", hofft Peter Alber. Außerdem gibt es um die längst geplante Rückkehr von Abwehr-Ass Saikou Omar Sawo aus Gambia offenbar politisch bedingte Probleme. Der FC-Coach kopfschüttelnd: "Es ist halt, wie es ist."

Nun, womöglich spielt es den Wangenern in ihrer Heimpremiere 2015 ein klein wenig in die Karten, dass der ehemalige Oberligist aus Neckarrems (2011/2012) ebenfalls ohne Erfolgserlebnis ins neue Jahr gestartet ist, beim allerdings unglücklichen 1:2 (Torschütze Pascal Hemmerich!) gegen den bärenstarken Aufsteiger und Verbandsligazweiten TSG Backnang. Denn diese Niederlage wurde trotz Unterzahl erst in der Nachspielzeit besiegelt. Sei's drum. Vielleicht sollten sich die Wangener eine kluge Weisheit "unseres" deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe zu Eigen machen, die da lautet: "Was immer du tun kannst oder erträumt hast zu können, beginne es jetzt."

Aufrufe: 019.3.2015, 16:50 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor