2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Schwer zu halten: Franz Arndt (links) hatte alle Mühe, Alex Wolff zu stellen. Das mündete für den Garzer nach 75 Minuten in der Roten Karte, und Alt Ruppin landete den vierten Saisonsieg.  ©MZV
Schwer zu halten: Franz Arndt (links) hatte alle Mühe, Alex Wolff zu stellen. Das mündete für den Garzer nach 75 Minuten in der Roten Karte, und Alt Ruppin landete den vierten Saisonsieg. ©MZV

Waldstadion wird wieder zur Festung

MIT GALERIEN: Eintracht Alt Ruppin stürzte bereits zwei Favoriten in der Kreisoberliga, steht auf Platz drei und will auch da oben bleiben / Herzberg und der MSV Neuruppin II noch ohne Niederlage

Vier Spiele, zwölf Punkte - mehr geht nicht. Eintracht Alt Ruppin ist die Mannschaft der Stunde in der Kreisoberliga. "Das ist unser Anspruch", sagt Trainer Torsten Willecke. "Wir wollen oben dran bleiben."

Wenn berücksichtigt wird, dass Alt Ruppin schon zwei Spitzenreiter stürzte, wiegt die Aussage des Coaches umso mehr. Kam seine Mannschaft vor zwei Wochen aus Kyritz mit einem 1:0-Erfolg und dem Oho-Effekt der gesamten Konkurrenz zurück, so behielt sie jetzt drei Punkte gegen Garz-Hoppenrade. Damit sei der Staffelerste noch gut bedient gewesen, zeigte sich Willecke angetan von seiner erstarkten Elf. Stolperte sie mit einem 0:3 gegen Aufsteiger Stahl Wittstock in die Saison, so fasste sie jetzt Tritt. Willecke setzte die Hebel an den richtigen Stellen an: Dennis Bohm rechts, Robert Wolf in der Mitte und links Ken Schmalz - sieht die Abwehrkette aus. Dahinter putzt Dennis Kasiske alles weg, also eine Rückkehr zum Libero. Das defensive Mittelfeld sortieren nun Lukas Pritzkow und Kevin Kuhrt. Kurth beeindruckte gegen Garz mit einer unglaublichen körperlichen Präsenz, Pritzkow musste wegen einer Erkältung diesmal passen. Patrick Horn übernahm den Part und schwebte nach mehreren Fouls und Wortgefechten am Platzverweis. Schiri Carsten Grothe (Lindow) hatte die Hand schon an der Roten Karte. Doch Willecke entschärfte die Situation, wechselte Unruhe aus und Dominik Dargelis ein. Und in der Offensivabteilung rannten Andy Horn, Thomas Nowitzki sowie Alex Wolff sich die Lunge aus dem Leib. Über Wolff liefen beinahe alle Aktionen, dabei schöpfte er nach einer Oberschenkelzerrung, gegen Kyritz hatte er pausiert, noch nicht mal sein Potenzial aus. Dass Horn (drei Saisontore) diesmal nicht traf, lag am starken Keeper sowie am Garzer Pfosten. Dafür taute Nowitzki auf. Beide Alt Ruppiner Tore steuerte er bei, Dennis Kasiske sorgte für den Ehrentreffer der Gäste per Eigentor, die sich in der Endphase einen Platzverweis einfingen.

"Klar hatten wir unsere Schwierigkeiten", blickt Willecke auf die ersten Partien. "Das ist kein Wunder nach so vielen Abgängen. Wir waren in der Findungsphase und sind von Spiel zu Spiel besser geworden." So gut, dass auch der Kreis der Staffelfavoriten wächst.

Sicher, das 2:0 des Herzberger SV bei TuS Dabergotz zählt nicht zu den großen Überraschungen in der Kreisliga. Eher zu den kleinen. Denn Herzberg ist eine von zwei Mannschaften im Fußballkreis, die alle Pflichtspiele gewann. Nur der MSV Neuruppin II (1. Kreisklasse) hält mit. Vor dem Hintergrund, dass Herzberg der souveräne Tabellenerste ist und Dabergotz punktlos im Tabellenkeller, löst das Ergebnis vom Sonntag doch ein Staunen aus. Frech und sehr selbstbewusst wirkt die Elf von Patrick Schramm. Einen sortierten Eindruck hinterlässt mittlerweile auch TuS Dabergotz. Ohne Wissen um die Plätze wäre für den Betrachter am Sonntag nie und nimmer zu ahnen gewesen, dass der Erste auf den Vorletzten trifft. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis der Vorjahres-Achte die Früchte ernten kann. Das Aufstiegstrio (Breddin, Wildberg, Rheinsberg) kann sich warm anziehen, kommt TuS in Fahrt. Zudem liegen die Partien gegen die vermeintlich Großen der Kreisliga hinter der Elf um Kapitän Hannes Völker. Und es stand 0:1, als Christopher Kutzer mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Eine halbe Stunde war da noch zu spielen.

Aufrufe: 018.10.2016, 07:52 Uhr
MOZ.de / Matthias HaackAutor